Neues aus der Normung


Änderungen für den Bereich Aktorik

Neues gibt es auch im Bereich der Aktorik. In Zukunft ist es möglich, für betriebsbewährte Bauteile in der Aktorik mit einem vereinfachten Verfahren, ohne Angabe von MTTFD, zu arbeiten. Das ist für Mechanik, Pneumatik und Hydraulik zulässig und gestattet gute Ergebnisse. Der Normentext schreibt hier allerdings, dass das neue Verfahren nur dann zulässig sei, sofern keine Kenndaten für MTTFD verfügbar sind. Da allerdings die neue Edition im Anhang C Kennwerte für alle Technologien liefert, ist es fraglich, ob das neue Kapitel überhaupt zur Anwendung kommt. Anhang C listet die Tabellenwerte für typische Produkte auf. Zu beachten gilt dabei vor allem, dass sich für kontaktbasierte Elemente, wie Relais und Schütze bei Nennlast, der Pauschalwert für den B10D deutlich verschlechtert hat. Dies gilt nur für Produkte, zu denen der Hersteller selbst keine Kenndaten liefert. In der Praxis ist hier in allen Fällen zu klären, ob sich der gewünschte PL auch mit den reduzierten B10D-Werten erreichen lässt.

Änderungen die Software betreffend

Für den Bereich Software gibt es ebenfalls Neuerungen. Die Norm verzichtet erstmalig auf den Nachweis der Eignung von nicht speziell für Sicherheitstechnik entwickelte SRESW-Software. Dabei wurde ein pauschaler Ansatz gewählt, der einkanalige Systeme in Kategorie B, 2 oder 3 bis PLb und zweikanalige Systeme in Kategorie 2 oder 3 bis PLd gestattet. Eine Stellungnahme, inwieweit die Diagnoseanforderungen mit diesen Systemen nachweisbar sind, ist leider nicht beigefügt. Praktisch gibt es bis heute erhebliche Bedenken, ob die DC-Anforderungen von DC >=60 Prozent mit Standard-Soft- auf Standard-Hardware erfüllbar sind. Im Bereich der Kategorie 2 vereinfachte sich einerseits das Verhältnis von Anforderungs- zu Testrate. Bisher waren Anwender 100-mal öfter gezwungen zu testen, als sie die Sicherheitsfunktion anforderten. Nun ist ein Verhältnis von 1:25 zulässig, dann allerdings mit einem Aufschlag von zehn Prozent auf den PFHD-Wert. Zusätzlich gibt es bezüglich des Ausgangs der Testeinheit OTE eine Klarstellung. Bisher war nicht eindeutig geregelt, ob OTE den sicheren Zustand einleiten muss oder ob eine reine Signalisierung ausreichend ist. Nun ist für PLd das Einleiten des sicheren Zustands zwingend erforderlich. Damit ist auch hier zu klären, ob vorhandene Implementierungen die neuen Anforderungen noch erfüllen.

Erweiterung des Balkendiagramms

Größere Relevanz hat auch die Erweiterung des Balkendiagramms und des Anhangs K. Für die Kategorie 4 geht der Wertebereich des MTTFD in Zukunft bis 2.500 Jahre, statt 100 Jahre. Große Auswirkungen sind hier aber nicht zu erwarten, da das letztlich nur bei Sicherheitsketten von mehr als drei Subsystemen eine Verbesserung darstellt.


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