Konfektionierbare Rundsteckverbinder

Konfektionierbare Rundsteckverbinder

Schnellanschlusstechnik
im Vergleich

Die zunehmende Kommunikation im industriellen Umfeld erfordert standardisierte und verlässliche Lösungen. Konfektionierbare Rundsteckverbinder mit Schnellanschlusstechnik im M8- und M12-Design bieten hier ein hohes Potenzial. Neben Flexibilität und Zeitersparnis tragen auch die vereinfachte Leitungsvorbereitung sowie die langzeitstabile Kontaktierung zu einer höheren Wirtschaftlichkeit bei. Mit der Wahl der richtigen Schnellanschlusstechnik stellt der Anwender entscheidende Weichen für die Installation und Inbetriebnahme des Gerätes oder der Anlage.
In der Entwicklungsphase von Geräten und Anlagen stellen sich viele Fragen: Welche Verbindung sollte steckbar ausgeführt werden? Welche mechanischen und elektrischen Anforderungen gibt es? Soll der Steckverbinder konfektionierbar sein? Wenn ja – gibt es dafür bereits Steckverbinder am Markt, und welcher wäre gegebenenfalls der wirtschaftlichste? Um im Bereich der Kupfer-basierenden Verkabelung auf die Frage nach der richtigen Anschlusstechnik schneller eine Antwort zu finden, werden die gängigen Anschlusstechniken für Steckverbinder nachfolgend etwas genauer betrachtet. Weil der Faktor Zeit heute immer eine entscheidende Rolle spielt, beschränkt sich die Auswahl auf die Schnellanschlusstechniken – der bekannte Schraubanschluss wird daher nicht in Betracht gezogen. Der Anteil der eingesetzten Steckverbinder mit Schnellanschlusstechnik wird im Bereich der industriellen Verkabelung auch weiterhin steigen. Zum Einsatz kommen dabei üblicherweise die Schneidklemm-Anschlusstechnik, die Piercing-Anschlusstechnik sowie die Federkraft-Anschlusstechnik. Ausschlaggebend für die richtige Wahl des konfektionierbaren Steckverbinders sind die Anforderungen am Einsatzort. Die zentrale Frage dabei lautet: welche Anschlusstechnik ist die wirtschaftlichste?

Der Schneidklemm-Anschluss

Bei der Schneidklemm-Anschlusstechnik wird auf Löten, Schrauben und Abisolieren vollständig verzichtet. Dabei wird der isolierte Leiter direkt zwischen zwei Schneiden geführt. Die Schneiden durchtrennen die Isolierung, und es entsteht ein gasdichter Kontakt zum Leiter. In der industriellen Verkabelung wird für diese Anschlusstechnik üblicherweise der Begriff ‚Schneidklemmtechnik‘ oder auch ‚IDC‘ (Insulation Displacement Connection) verwendet. Bei den Rundsteckverbindern vom Typ M8 und M12 sind die Schneiden weitestgehend federnd ausgelegt – sie üben eine gleichmäßige Kontaktkraft auf den Leiter aus. Auf diese Weise wird eine auf lange Sicht sichere und zuverlässige Verbindung hergestellt. Wichtiges Kriterium beim Anschluss ist dabei die Isolierung der Leiter und der symmetrische Aufbau von flexiblen Leitern. Diese Anforderungen werden jedoch von einem Großteil der im industriellen Umfeld eingesetzten Leitungen erfüllt. Üblicherweise finden sich diese Anforderungen im Datenblatt des Steckverbinder-Herstellers – andernfalls sollten sie beim Hersteller erfragt werden. Durch seine ständige Weiterentwicklung kann der Schneidklemm-Anschluss inzwischen nicht nur für einfache Sensorleitungen eingesetzt werden, sondern auch für den Anschluss hoher Ströme oder schneller Netzwerke. Gerade in der Netzwerkverkabelung bietet der Schneidklemm-Anschluss dem Installateur die Möglichkeit einer schnellen und flexiblen Verdrahtung. So lässt sich beispielsweise eine geschirmte achtadrige Netzwerkleitung in nur ca. zwei Minuten mit dem Steckverbinder konfektionieren. Auch die bequeme Leitungsvorbereitung bewirkt eine hohe Zeitersparnis: Der Außenmantel der Leitung wird auf ein ungefähres Maß abisoliert, der Leitungsschirm wird auf Maß abgesetzt – und schon ist die Leitungsvorbereitung fertig. Auch die einzelnen Leiter werden bei der Konfektionierung nur bündig am Spleißkörper abgeschnitten, ein genaues Maß ist nicht erforderlich.

Piercing-Anschluss

Neben dem Schneidklemm-Anschluss ermöglicht auch der Anschluss mittels Piercing- oder Eindring-Technik einen schnellen und kompakten Leiteranschluss. Beim Einsatz von Elektronikgeräten sowie bei der Sensor-Aktor-Verkabelung gibt es einen deutlichen Trend hin zur Miniaturisierung. Überall dort, wo ein kleiner und kompakter Anschluss gewünscht wird, bietet sich die Piercing-Technik an. Ein M12-Stecker von Phoenix Contact mit Piercecon-Anschluss etwa ist kaum größer als eine vergleichbare umspritzte Steckverbinder-Variante, da die Positionen der einzelnen Leiter zueinander kaum verändert sind und im Stecker weitestgehend parallel geführt bleiben. Die elektrische Verbindung entsteht durch ein axiales Eindringen eines Kontaktspießes in die einzelnen Leiter. Auch bei dieser Anschlusstechnik müssen die flexiblen Leiter nicht abisoliert werden. Die farbige Kodierung auf dem Kabel-Manager unterstützt den Anwender auch bei hochpoligen Leitungen dabei, die einzelnen Leiter fachgerecht in den Kabel-Manager einzuführen und zu fixieren. Anschließend werden die Litzen mit einem Elektronik-Seitenschneider bündig am Kabel-Manager abgeschnitten. Ein Nachmessen der richtigen Leiterlänge entfällt. Der so vorbereitete hintere Teil des Steckvebinders wird mit dem Vorderteil verschraubt. Die ‚Pierce-Kontakte‘ dringen dabei von vorn in die Leitung ein, und die elektrische Verbindung entsteht. Für den Installateur im Feld lassen sich dadurch Service-Einsätze mit wenig Aufwand erledigen. Im Vergleich zu Steckverbindern mit Löt- oder Schraubanschluss erfolgt die Vorbereitung hier mit einem erheblichen Zeitgewinn.


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