Deutscher Maschinenbau:

Deutscher Maschinenbau:

Stimmung im deutschen
Maschinenbau auf Zweijahreshoch

Laut dem aktuellen PWC-Maschinenbau-Barometer liegen die Umsatzerwartungen im deutschen Maschinenbau zur Zeit auf einem Rekordhoch. Die Entwicklung des Auslandsgeschäftes bereitet den Maschinenbauern hingegen größere Sorgen.

 (Bild: PwC PricewaterhouseCoopers AG)
(Bild: PwC PricewaterhouseCoopers AG)

Die Stimmung im deutschen Maschinen- und Anlagenbau hat sich zum Herbst deutlich verbessert. Aktuell sehen 70 Prozent der Maschinenbauer die deutsche Wirtschaft auf Wachstumskurs (Vorquartal: 63 Prozent) und damit so viele wie seit über zwei Jahren nicht mehr. Auch die Aussichten für die nächsten zwölf Monate hält mehr als die Hälfte der Befragten (57 Prozent) für positiv. Der zuletzt düstere Ausblick auf die für die Branche wichtige Weltwirtschaft hellt sich ebenfalls leicht auf. Nachdem im Sommer nur jede dritte Führungskraft von einer positiven Entwicklung ausging, erwarten nun 40 Prozent globales Wachstum. Dies geht aus dem aktuellen Maschinenbau-Barometer der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PWC für das dritte Quartal 2016 hervor.
 (Bild: PwC PricewaterhouseCoopers AG)
(Bild: PwC PricewaterhouseCoopers AG)

Umsatzerwartungen auf Rekordhoch

Die positive Sicht auf die Konjunktur spiegelt sich auch in den Umsatzerwartungen der Unternehmen wider. Für die kommenden zwölf Monate rechnen die Befragten im Durchschnitt mit einem Umsatzwachstum von 5,4 Prozent – der höchste Wert seit Beginn der Erhebung. Gleichzeitig sinkt der Anteil derjenigen, die von einem Umsatzrückgang ausgehen auf ein Allzeittief von acht Prozent. Diese gute Stimmung macht sich auch bei der Personalplanung bemerkbar: Fast jeder dritte Maschinenbauer gibt an, in den nächsten zwölf Monaten Neueinstellungen vornehmen zu wollen. „Viele Maschinenbauer suchen händeringend nach geeigneten Mitarbeitern“, erläutert Dr. Frank Schmidt, Partner und Leiter des Bereiches Industrielle Produktion bei PWC.

Weniger Zuversicht ins Auslandsgeschäft

Die Sorge um die Entwicklung des Auslandsgeschäftes sitzt im deutschen Maschinenbau weiterhin tief. Zwar gibt fast jeder zweite Befragte an, seinen Auslandsumsatz in den letzten drei Monaten gesteigert zu haben. Gleichzeitig erwarten die Unternehmen in Zukunft aber weniger Umsatz aus dem Ausland. Lagen ihre Erwartungen zu Beginn des Jahres noch bei deutlich über der Hälfte, gehen sie nun nur noch von einem Auslandsanteil von 46 Prozent aus. „Für eine exportorientierte Branche wie den deutschen Maschinenbau ist dieser bange Blick ins Ausland ein besorgniserregendes Signal“, so Schmidt. „Denn um ihre gute Position halten zu können, müssen die Unternehmen ihre Technologieführerschaft natürlich auch und vor allem auf dem Weltmarkt verteidigen.“ Im Hinblick auf die Digitalisierung der Vertriebsstrukturen gaben über die Hälfte der Befragten (53 Prozent) an, dass sie in den nächsten zwölf Monaten die Ausgaben für Marketing und Vertrieb erhöhen wollen. Mehr als jedes vierte Unternehmen plant oder implementiert bereits Maßnahmen in diesem Bereich. Die größten Probleme bereiten den Unternehmen vor allem organisatorische und technische Hürden, etwa im Bereich der Datenanalyse. Zu hohe Kosten des digitalen Vertriebes beschäftigen hingegen weniger als jedes zehnte Unternehmen.