Fraunhofer Spin-off hilft bei der KI-Integration

Bild: Hosokawa Alpine AG

Das Fraunhofer Spin-off Plus10 erarbeitet mit Maschinenbau-Unternehmen branchenspezifische Anwendungsfälle von künstlicher Intelligenz und will so den KI-Einstieg erleichtern. Ein Workshop soll für Maschinenhersteller eine systematische Roadmap liefern. Beim Anlagenbauer Hosokawa Alpine wurde das Workshopformat bereits erfolgreich umgesetzt.

Einige Maschinenhersteller haben bereits begonnen, künstliche Intelligenz (KI) in ihre Maschinen und Anlagen sowie Unternehmensprozesse zu integrieren. Doch oft fehlt es den Herstellern an Expertenwissen, um KI-Projekte anzustoßen. Viele Maschinenbauer nehmen daher die Unterstützung externer Dienstleister in Anspruch oder kooperieren mit Start-ups. Wie eine aktuelle Studie der VDMA-Startup-Machine zeigt, fehlt es in der Praxis oft an einer systematischen Herangehensweise bei solchen Kooperationen, obwohl diese erfolgsentscheidend sein kann. Das Fraunhofer Spin-off Plus10 hat ein Angebot speziell für Maschinenbauunternehmen entwickelt, welches diesen zielgerichtet die ersten Schritte in Richtung KI-Anwendungen erleichtert und zeigt, welche Potenziale sich durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz ergeben, was technisch möglich ist und wo Probleme lauern.

Wie aus der Studie der VDMA-Startup-Machine hervorgeht, sind bereits mehr als 50% der Hersteller von Maschinen und Anlagen eine Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Startups eingegangen, für 84% waren die Beweggründe neue Produkte zu entwickeln oder bestehende zu verbessern. Doch damit eine Kooperation auch ein Erfolg wird, ist es wichtig, dass diese strategisch und an einer vorher festgelegten Zielvorgabe ausgerichtet ist. Das integrative Workshopformat wurde speziell entwickelt, um den individuell auf das Unternehmen angepassten Einstieg in die KI systematisch zu erarbeiten.

Die Bereitschaft und Offenheit für neue Technologien im Maschinenbau ist grundsätzlich vorhanden, oft fehlt nur das Wissen bzw. die Erfahrung, was technisch überhaupt mit KI möglich wäre und welche Voraussetzungen hierfür nötig sind. Diese Anknüpfungspunkte und potenziellen Anwendungsfälle im Unternehmen zu identifizieren, ist das Ziel. Die Use-Cases werden gemeinsam erarbeitet: Unternehmen bringen wertvolles Betriebswissen aus unterschiedlichen Perspektiven in den Workshop ein, Plus10 die nötige Expertise zu KI-Grundlagen, existierenden Lösungen sowie Best Practices im Maschinenbau. Nach der methodischen und systematischen Herleitung von Anwendungsfällen werden diese zusammen technisch bewertet. So erschließt das Unternehmen Schritt für Schritt die für sie individuell passenden KI-Use Cases mit zugehörigen Voraussetzungen, Nutzen und Herausforderungen. Als Ergebnis des Workshops erhalten Maschinenbauer eine konkrete Use-Case-Vorauswahl inklusive technischer Bewertung, um zeitnah in die Umsetzung überzugehen.

Die Kollaboration von Maschinenbauunternehmen und KI-Startups zeigte auch beim Workshop zusammen mit dem Anlagenbauer Hosokawa Alpine Erfolge. Christian Riendl, Head of Electrical Engineering der Film Extrusion Division, berichtet über den gemeinsamen Workshop: „Zusammen mit Plus10 haben wir binnen zwei Tagen konkrete Anwendungsfälle erarbeitet, wie künstliche Intelligenz wertschöpfend und zugleich technisch realistisch in unseren Anlagen integriert werden kann. Mit ihren konkreten Beispielen zur Umsetzung im Maschinen- und Anlagenbau hat Plus10 das Thema für uns sehr gut greifbar gemacht. Das hat uns umfänglich geholfen, KI-Applikationen für unsere Anlagen zu identifizieren.“


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