Instandhaltung 4.0

Chain Condition Monitoring

Wenn sich Ketten temperatur- und lastenbedingt dehnen und verschleißen oder sich parallellaufende Ketten ungleich längen, kann schon eine Abweichung von einem Prozent zur Ketten-Nennteilung Schwierigkeiten in einer Anlage verursachen. Bei der Produktion von Schokolade, die sehr hohe Anforderungen an Ketten und Kettensysteme stellt, kann dies beispielsweise dazu führen, dass sich die Lage der Schokoladenformen verändert. Denn dort, wo Schokoriegel, Pralinen oder Gebäck vom Band laufen, gelten immer sehr enge Längen- und Paarungstoleranzen für die eingesetzten Antriebsketten. Ein gleichmäßiger Parallellauf für die Formentransportketten ist notwendig – die exakte Positionierung ein Muss. Anlagen und Maschinenelemente müssen daher regelmäßig überwacht und überprüft werden. Durch vorausschauende Instandhaltung können Maschinenbauer flexibler reagieren und wirtschaftlich handeln.

CCM-S überwacht kontinuierlich im Betrieb

Die Lösung des Kettenherstellers aus München setzt genau hier an: Mit dem Kettenlängungs-Überwachungssystem CCM-S (Chain Condition Monitoring ? Smart) lässt sich die Längung an Kettentrieben permanent sensorbasiert überwachen, ohne dafür den Kompromiss einer Produktionsunterbrechung hinnehmen zu müssen. Das patentierte System misst die Längung von Ketten im laufenden Betrieb. Es ermöglicht Unternehmen vorausschauendes Handeln, indem es das Instandhaltungspersonal rechtzeitig darüber informiert, wann welche Maßnahmen getroffen werden müssen und ob eine Kette nachgespannt oder ausgetauscht werden muss. Durch die intelligenten Datenanalysen des Systems kann das Servicepersonal frühzeitig Inspektionen und Einsatzbedarfe einplanen.

Höhere Maschinenauslastung

„Für unsere Kunden hat die kontinuierliche Kettenlängungsmessung einige entscheidende Vorteile“, betont Florian Wimmer, Value Engineer bei Iwis. „Dazu zählen etwa weniger Stillstandzeiten und Produktionsausfälle von Maschinen und Anlagen, welche die Einhaltung von zugesagten Lieferterminen gefährden können. Bei einer planbaren Instandhaltung kann das Wartungspersonal mithilfe unseres Systems rechtzeitig reagieren“, erklärt der Wirtschaftsingenieur weiter. Auch der Aufwand für die Instandhaltung wird geringer, da das CCM-S dem Techniker schon vor dem Öffnen der Anlage mitteilt, welche Antriebskette ausgetauscht werden muss. Das CCM-S misst die Kettenlängung kontaktlos und greift nicht aktiv in den Kettenantrieb ein. Das Modul kann ohne viel Aufwand in verschiedenen Kettenanwendungen nachgerüstet werden.

Einfach installierbar dank Plug&Play

Das CCM-S-Modul funktioniert nach dem Prinzip Plug&Play. Es ist einfach zu installieren und in der Anwendung müssen keine Voreinstellungen und Kalibrierungsmaßnahmen mehr vorgenommen werden. Das Modul wird einfach in der Anlage montiert, das Kabel angesteckt und schon ist das System einsatzbereit. Ist das Modul in bestehenden Kettenantrieben verbaut, können Anwender entweder per iwis-Software oder über IO-Link sofort mit der Auswertung der Daten über den Verschleiß im Kettentrieb beginnen.

Kontaktlos und ohne Eingriff in den Kettenantrieb

Ist das Überwachungssystem einmal in Betrieb, verrichtet es seine Arbeit diskret im Hintergrund: „Da es die präzisen Messungen der Kettenlängen kontaktlos vornimmt, greift das CCM-System nicht aktiv in den Kettenantrieb ein“, erklärt Florian Madlener, Director R & D bei iwis. Das System kann die Messungen zudem unabhängig von der Geschwindigkeit vornehmen. Es zeichnet immer zwei Messwerte an zwei unterschiedlichen Sensorstellen auf, wobei beide gemessenen Werte zum selben Zeitpunkt aufgenommen werden.

Nachträglich einbaubar

Die Entwickler bei iwis wollten ihre Lösung möglichst breit einsetzbar machen und haben das Überwachungssystem gleich für verschiedene Kettengrößen entwickelt. „Da das CCM-S jeweils nur einen Strang der Kette detektiert, kann es auch Duplex- und Triplexketten überwachen“, sagt Florian Madlener. Zudem könne die Lösung auch nachträglich schnell und einfach ? ohne den Einsatz von Sonderanbauteilen an den Ketten ? in verschiedene Anwendungen integriert werden. Dank einer SLE-Funktion (Segment Link Elongation) erfasst das System aber nicht nur die Kettenlängung des gesamten Kettenstrangs in der Anlage. Mit Unterstützung der SLE-Funktion wird die gesamte Kette in einzelne Segmente aufgelöst. Diese werden individuell gemessen und auf Abweichungen zur durchschnittlichen Kettenlängung hin ausgewertet. Dafür müssen an den Außenlaschen des Kettenstrangs beidseitig Magneten angebracht werden, um einen Start- bzw. Endpunkt zu definieren. So generiert das System ein Balkendiagramm, das die Längung einzelner Kettensegmente anzeigt. Das CCM-S-System kann auch die individuelle Längung einzelner Kettensegmente messen und stellt die Ergebnisse übersichtlich dar.


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