Szenario D – Abhängig vom System
Der Maschinenbau ist zwar weiterhin erfolgreich, doch die technologische Vorreiterrolle und wesentliche Bereiche der Wertschöpfung haben Software- und Industrieservice-Anbieter sowie Finanzdienstleister übernommen. Der Maschinenbau wird durch fortgeschrittene Servicemodelle bestimmt. Die europäischen Hersteller befinden sich in der Rolle von Lieferanten, die eine von anderen spezifizierte Maschine zu optimierten Kosten anbieten müssen. Die Abhängigkeit von Software- und Plattformanbietern ist groß, ein profitables Geschäft ist nur noch als Teil des Ökosystems eines großen Software-Unternehmens möglich. Der direkte Zugang zum Kunden und zu den Maschinendaten liegt nun nicht mehr in der Hand der Maschinenbauer. Um in diesem Szenario Bestand zu haben im Wettbewerb mit den Tech-Firmen müssen sich die Vorreiter des Maschinenbau-Sektors früh in einem europäischen Verbund zusammenschließen.
Maßnahmen für die Zukunft
„Die verschiedenen Szenarien zeigen sehr deutlich wie wichtig es ist, bereits heute das Maschinenbau-Ökosystem mitzugestalten – bevor man selbst dadurch umgestaltet wird“, sagt Thomas M. Döbler, Partner und Industry Lead Energy, Resources & Industrials bei Deloitte. Mit Blick auf ihren Umsatz können die europäischen Maschinenbauer in allen vier Szenarien erfolgreich sein. Denn der europäische Maschinenbau wird weiterhin entscheidend sein für die Weltwirtschaft. „Die europäischen Hersteller verlieren in den Szenarien C und D jedoch merklich ihren Gestaltungsspielraum“, warnt Oliver Bendig, Partner und Sektor Lead Maschinenbau bei Deloitte.
„Sie sind gut beraten, ihre Attraktivität für die entscheidenden Talente zu steigern sowie durch umfassende Digitalisierung und Konsolidierung ihre Effizienz zu erhöhen. All dies kann man nicht alleine stemmen, das Denken in Netzwerken ist jetzt entscheidend, wenn wir morgen die Zukunft gestalten wollen.“