Keine falschen Identitäten


Automatischer Alarm

Das beschriebene Verfahren wurde in den ibaDatawyzer-ICC (Inline Coil-tracking Certifier) integriert. Das Produkt basiert auf den mit dem Prozessdatenerfassungssystem ibaPDA aufgezeichneten Messdaten, wertet die Daten automatisch aus und extrahiert Informationen aus diesen. Im ersten Schritt werden die hochaufgelösten Geometriedaten des Warmbandes und der Beize aufgezeichnet und die Messdateien produktbezogen gespeichert. Im nächsten Schritt werden die Daten aufbereitet, vorverarbeitet und mit dem ibaAnalyzer-DB extrahiert, bevor dann die Features berechnet und in einer Datenbank (ICC-DB) gespeichert werden. Während der Produktion wird nun direkt nach der Messung eines Coils an der Beize automatisch festgestellt, ob das Coil mit der vorgegebenen Nummer übereinstimmt. Dazu muss die Coil-Nummer der Beize auf die Nummer des Warmbands abgebildet werden, um damit die Features der Messung am Warmband aus der ICC-DB zu selektieren und dann mit denen der Beize zu vergleichen.

  • • Stimmt das Coil mit der vorgegebenen Nummer mit dem Coil des Warmbands überein, so wird dies in der Ergebnistabelle dargestellt. Die ermittelten Abbildungsparameter sowie die Kennzahlen werden in der Datenbank zusammen mit den Coil-Referenzen abgelegt.
  • • Stimmt das Coil mit der vorgegebenen Nummer nicht überein, so wird dies in der Ergebnistabelle farbig dargestellt. Wird darüber hinaus in der Liste der produzierten Coils das passende Coil gefunden, so wird ein Alarm ausgegeben. Dieser kann wahlweise als Ethernet-Telegramm an den Leitrechner oder per E-Mail übermittelt werden. Zum Nachweis der Verwechslung werden die Nummern, Produktionszeiten und Längsprofile des verwechselten Coils sowie des richtigen Muttercoils in einem Report dargestellt und der Meldung beigefügt.

Da die Erkennung von Verwechslungen automatisch online zum Prozess erfolgt, war die effiziente Implementierung der Algorithmen besonders wichtig. Nur wenn die Features in kurzer Zeit berechnet und die bereits produzierten Bänder schnell durchsucht werden können, damit im Fehlerfall das passende Mutter-Coil gefunden wird, ist das Werkzeug geeignet, in der Produktion eingesetzt zu werden. Die Überprüfung von Prozesseigenschaften bzw. der Qualität der Messgeräte wird anhand der Matching Performance (Übereinstimmung der Features) veranschaulicht. In Bild 3 ist die Matching Performance über eine Produktionszeit von 18 Tagen dargestellt. Dabei fällt auf, dass die Anzahl der übereinstimmenden Features normalerweise zwischen 90 und 100 Prozent ist (grüner Bereich), ab Tag 7 aber eine andere Matching Performance vorliegt, die drastisch sinkt und ab Tag 14 wieder auf den ursprünglichen Wert zurückgeht. Durch die Abnahme der prozentualen Übereinstimmung der Features konnte so der Ausfall eines Breitenmessgerätes erkannt werden. In der Grafik sind auch Produktionsstillstände am 6. und 13. Tag gut zu erkennen.