Global Player mit japanischen Wurzeln


Eigene Technik für das eigene Gebäude

Aus der Division Factory Automation stammt z.B. eines der wichtigsten Tools. Über die Maps-Suite werden sämtliche Daten und Informationen dargestellt, die auf einer zentralen, übergeordneten Ebene zusammenlaufen. Weiterhin eingesetzt sind im Neubau rund 40 leistungsstarke SPSen der modularen Melsec-L-Serie. Deren Daten-Logging-Funktion beobachtet und sammelt beispielsweise Informationen, die zur Prozessverbesserung, Leistungsbewertung und Energieeinsparung sowie Effizienzsteigerung genutzt werden können. Für die Steuerung der Multimediatechnik wie Monitore oder Beamer in den Meetingräumen sind 55 Kompaktsteuerungen Melsec iQ-F (FX5U) verbaut. Darüber hinaus hat die Automatisierungssparte nahezu sämtliche Leistungs- und Fehlerschutz-Stromschalter zur technischen Ausstattung des Gebäudes beigesteuert – insgesamt über 4.000 Stück. Hochspannungs-Wechselstrom-Leistungsschalter und -Wechselstromschütze für die Umschaltung in den Unterverteilungsräumen übernehmen und sichern die Energieverteilung im Gebäude. Hauseigene Schutzrelais sorgen dabei für eine hohe Zuverlässigkeit der Stromverteilungssysteme.keit der Stromverteilungssysteme.

Statement für den Standort Deutschland

Mit der Investition in die deutsche Niederlassung will das Unternehmen ein klares Statement hinsichtlich seines weiteren Engagements abgeben. „Deutschland ist einer der wichtigsten Märkte für unsere Produkte. Hier haben wir noch viel vor“, bekräftigte Yuji Suwa, Präsident der deutschen Niederlassung, bei der Einweihung. Auch in den kommenden Jahren soll deswegen weiter hierzulande investiert werden. n Artikelserie Monozukuri

Der japanische Begriff Monozukuri ist tief im Leitbild von Mitsubishi Electric verankert und lässt sich in etwa mit ‚Die Kunst der Herstellung‘ ins Deutsche übersetzen. Die gleichnamige Artikelserie im SPS-MAGAZIN widmet sich folgenden Themen.

SPS-MAGAZIN 1+2/2016 – Mitsubishi Electric und die e-F@ctory-Allianz

SPS-MAGAZIN 3/2016 – Smart Factories in Nagoya und Kani

SPS-MAGAZIN 4/2016 – Global Player mit japanischen Wurzeln

Herr Petersen, als europäischer Marketingverantwortliche im Segment Fabrikautomatisierung haben Sie auf der vergangenen SPS IPC Drives in Nürnberg die Mitsubishi-Electric-Initiative OneFA vorgestellt. Was steckt konkret dahinter?

Klaus Petersen: FA steht für Factory Automation und so steht der Claim für einen einheitlichen Auftritt unserer Aktivitäten in der Automatisierungstechnik. Das große Ziel dahinter, ist ein global konsistentes Bild von Mitsubishi Electric in diesem Bereich. Das Unternehmen ist schließlich bald 100 Jahre alt und seit vielen Jahrzehnten in den meisten Regionen der Welt tätig. Im Laufe dieser Zeit haben sich die einzelnen Mitsubishi-Electric-Standorte bei manchen Aspekten von Selbstverständnis, Marktauftritt oder Marketing leicht voneinander abweichend entwickelt. Im heutigen globalen Wettbewerb ist ein einheitlicher Auftritt aber sehr wichtig und wir wollen natürlich nicht als fragmentiertes Unternehmen dargestellt werden. Unsere sogenannten OneFA-Guidelines zielen also darauf ab, die Corporate Identity global zu gestalten, standardisiert und in entsprechenden Richtlinien niedergeschrieben.

Wo ist diese Initiative entstanden?

Petersen: Der Gedanke dahinter ist in Europa geboren. Aber er ist in Japan sehr gut angekommen und wurde schnell aufgenommen und umgesetzt. Das zeigt sich daran, dass das Headquater in Japan weltweit verbindlich für alle Bereiche von Mitsubishi Electric nicht die in Asien verwendete blaue Wortmarke ‚Mitsubishi‘, sondern die in Europa und Amerika bereits bekannte rotschwarze Wort-Bildmarke ‚Diamant+Mitsubishi Electric‘ als Standard festgelegt hat und damit global u.a. für die Automatisierungskompetenz von Mitsubishi Electric steht. Es war also durchaus eine weittragende Entscheidung und ich bin wirklich begeistert, wie gut der Prozess läuft.

Wirkt sich die Kampagne auch auf das Portfolio und die Produkte aus, die Ihr Haus in den jeweiligen Regionen der Erde anbietet?

Petersen: Wir haben natürlich unterschiedliche Produkte in manchen Ländern, um die jeweiligen lokalen Spezifikationen wie den Spannungsbereich oder auch bestimmte Zertifizierungen zu erfüllen. Diese Lokalisierung ist unumgänglich. Abseits davon wollen wir aber, was die technischen Lösungen angeht, ein weltweit einheitliches Portfolio anbieten.

Welches im Bereich der Fabrikautomatisierung recht breit ist.

Petersen: Das stimmt. In Japan hat Mitsubishi Electric den Vorteil, dass der Marktanteil in der Automatisierungstechnik über 50 Prozent liegt. Dort kennt jeder unser Angebot und unsere Technik -teilweise schon fast besser als wir selbst. Die Anwender kennen die Funktionen und Eigenschaften in all ihren Facetten und kommen auf Einsatzmöglichkeiten, die wir bei der Entwicklung gar nicht im Fokus hatten. Aufgrund dieses hohen Level an Know-how – gepaart mit der großen Flexibilität unserer Produkte – gibt es keine Anwendung, die mit Mitsubishi Electric nicht zu automatisieren ist.

Auf dem deutschen Markt ist Mitsubishi Electric ja eher einer der Herausforderer. Wie sehen Sie sich und Ihre Möglichkeiten hier und in Europa?

Petersen: Man muss sein Geschäft schon verstehen, um sich in solch einem engen Wettbewerb wie hier so behaupten zu können, wie wir es tun. Daraus, dass Mitsubishi Electric seit vielen Jahren sein Engagement auf dem deutschen Markt kontinuierlich ausbaut, kann man unseren Erfolg ablesen. Wenn man umgekehrt überlegt, wie extrem schwer es unsere hiesigen Marktbegleiter auf dem japanischen Markt haben, tun wir uns im europäischen Wettbewerb verhältnismäßig leicht.

Wie positionieren Sie sich in den europäischen Märkten als Automatisierer?

Petersen: Mitsubishi Electric fokussiert sich im Bereich Factory Automation auf seine Kernkompetenz, also auf Steuerungstechnik, Antriebstechnik und Robotik. In der Prozessautomatisierung haben wir mit der Tochtergesellschaft MEAG ein zweites Standbein. In Kombination sind wir so erfolgreich, dass wir eine Niederlassung in Europa nach der anderen eröffnen. Nicht von heute auf morgen, sondern unter einem langfristigen Ansatz. So haben wir z.B. in Russland einen Standort eröffnet – quasi gegen den Trend, denn der Marktzugang ist dort aktuell nicht gerade leicht. Wir sind aber der Überzeugung, dass Russland in Zukunft ein ganz wichtiger Markt werden wird. Ein weiteres Beispiel für eine neue Tochtergesellschaft ist der skandinavische Raum. Kurz gesagt: Wir wollen in allen interessanten europäischen Märkten mit eigenen Niederlassungen vertreten sein und sind in dieser Hinsicht sicherlich noch nicht ganz am Ende dessen, was wir insgesamt etablieren wollen. n Systems Control Fair in Tokio

Vergleicht man den Automatisierungsmarkt in Japan mit dem deutschen, findet sich schnell eine Parallele: Die Anbieter aus beiden Ländern sind mit ihren modernen und leistungsfähigen Automatisierungslösungen weltweit unterwegs. Und doch ist der Auftritt der Unternehmen je nach Region ganz anders. So z.B. auf der Fachmesse SCF (Systems Controll Fair), die im Dezember 2015 in Tokio stattfand. Dort war – wie auf der SPS IPC Drives auch – alles vertreten, was in der Steuerungswelt Rang und Namen hat. Doch während die europäischen Anbieter durchwegs mit überschaubaren Messeständen vertreten waren, dominierten die lokalen Anbieter mit ihren Auftritten Messegeschehen und Besucherstrom. Allen voran Mitsubishi Electric, dessen Stand sich über die komplette Hallenbreite zog. Aller Globalisierung zum Trotz, sind Landes-, Sprach- und Kulturgrenzen eben nach wie vor entscheidend für den Erfolg von Automatisierungsprodukten.

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