FDT in der Fabrikautomation (Teil 8 von 8)

FDT in der Fabrikautomation (Teil 8 von 8)

Engineering, Konfiguration und Diagnose des IIoT mit FDT

Wie könnte die Zukunft der FDT-Technologie aussehen? Welche Visionen sind vorstellbar? Zum Abschluss der Artikelserie stellen die Autoren mögliche Szenarien vor, die die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von FDT im künftigen Industrieumfeld, gerade im Bereich des Industrial Internet of Things, darstellen könnten.
Was steckt eigentlich hinter dem Begriff (Industrial) Internet of Things? – Die Grundidee des Internet of Things (IoT) ist, dass physikalische Gegenstände durch eingebettete Mikroprozessoren in der Lage sind, über das Internet mit der Außenwelt zu interagieren. Die Gegenstände haben dabei virtuelle Repräsentanten im Netz, über die sie mit ihrem Hersteller, Anwendern und anderen Gegenständen kommunizieren. Beim Industrial Internet of Things (IIoT) handelt es sich oft um Maschinen und Anlagen mit lokalen Steuerungen, intelligenten Sensoren und Aktoren, über die z.B. ein physikalischer Prozess gesteuert wird. Die Möglichkeit auf alle Information zugreifen zu können, ist ein wichtiger Aspekt für den Betrieb von modernen Industrieanlagen. Typische Schlagwörter hier sind Big Data, Analytics, Decision Support und Assistence Systeme bis hin zu Smart Factories. Aufgaben, die heute rund um Industrieanlagen notwendig sind, werden vermutlich auch zukünftig nicht überflüssig. Sie werden im Kontext von IoT aber meist nicht diskutiert und die gängigen IoT-Plattformen adressieren diese auch wenig, z.B.:

  • • Planung, Konfiguration, Programmierung, Inbetriebnahme und Diagnose
  • • Lokale Bedienung und Beobachtung
  • • Aufgaben von Scada-, PLM-, MES-, ERP-Systemen

Heute werden diese Aufgaben größtenteils lokal ausgeführt. Die entsprechenden Software Tools sind direkt oder über ein lokales Netzwerk mit der Maschine oder Anlage verbunden. Es ist aber davon auszugehen, dass diese Softwareparts, zumindest teilweise, in die Cloud wandern werden. FDT adressiert speziell das Engineering, die Konfiguration und Diagnose, was bei IoT nicht wirklich im Fokus steht. Wie es das tut, wird im nachfolgenden Abschnitt erklärt.

Wie kann FDT für das Engineering, Konfiguration & Diagnose verwendet werden?

IIoT-Services laufen typischerweise in der Cloud und interagieren über virtuelle Repräsentanten mit den physikalischen Dingen. DTMs sind virtuelle Repräsentanten für physikalische Geräte und können nicht nur auf einem PC, sondern auch in der Cloud ausgeführt werden. Dazu ist eine Cloud-Frame-Applikation notwendig, die z.B. auf der Microsoft-Plattform Azure basiert. IIoT-Dienste für System Engineering, Konfiguration und Diagnose können so die DTM-Software-Schnittstellen und User Interfaces in der Cloud nutzen. Damit die DTM-User-Interfaces in einer Cloud-Umgebung verwendet werden können, müssen diese webfähig sein. Heutige FDT2 DTMs unterstützen dieses jedoch nicht. Hierzu ist eine Erweiterung des FDT-Standards notwendig. In einer Cloud-Umgebung benötigt eine Frame-Applikation einen Server- und einen Client-Anteil. Im Server wird das DTM Device Model ausgeführt und auf dem Client das DTM-User-Interface. Dieses Client/Server-Konzept wird bereits vom FDT2-Standard unterstützt.

DTM Bereitstellung und Installation

Die Bereitstellung und Installation von DTMs in IIoT-Umgebungen muss für den Anwender transparent ablaufen. Am einfachsten ist es, wenn die benötigten DTMs automatisch aus einer Art Store bei Bedarf geladen werden. Das Konzept DTM-Setup-Programme automatisch zu laden und die Installation im Hintergrund auszuführen; gibt es in FDT2 bereits. Der M&M Software diStore stellt dieses Konzept als einen Cloud-Dienst zur Verfügung und kann von Geräteherstellern genutzt werden, um ihre DTMs zentral bereitzustellen. Zusätzlich stellt der diStore für die Einbindung in die verschiedenen Software-Tools und andere Cloud-Dienste eine REST (Representational State Transfer)-Schnittstelle zur Verfügung.


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