Cloud in Echtzeit

Cloud in Echtzeit

Selbst wenn in puncto Sicherheit besondere Spielregeln gelten: Bei den Möglichkeiten der Cloud für die Industrie gerät man schnell ins Träumen. In Bezug auf die Verarbeitungsgeschwindigkeit steuerungstechnischer Applikationen hört die Träumerei allerdings wieder auf.
Die Cloud ist für die Industrie sehr verführerisch. Allein von der persönlichen Nutzung und den aktuellen Consumer-Trends im Netz lassen sich spannende Ansätze und Produktionsvorteile ableiten. Doch die jüngsten Fälle zeigen: Egal ob Elektronikkonzerne, Banken oder Energieversorger – mit entsprechendem Aufwand finden Cyber-Kriminelle im Netz fast immer eine Hintertür in die Rechnerwolke. Es ist also höchste Vorsicht geboten. Eine weitere Herausforderung in der Industrie-Cloud ist die Geschwindigkeit. Zwar werben viele Anbieter beim Schlagwort Big Data damit, Daten in Echtzeit zu erfassen und zu analysieren. Mit der harten Echtzeit, wie sie bei vielen steuerungstechnischen Applikationen gefordert ist, hat das aber nichts zu tun. Das kann das Internet heute noch nicht. Wie der Begriff Echtzeit im Internet verwendet wird, zeigt der Link über den unten stehenden QR-Code sehr anschaulich. Datenmenge und Anwenderschar beliebter Online-Plattformen wachsen schier ins Unermessliche – jede Sekunde kommen rund 52.000 Facebook-Likes, 200.000 Whats-App-Nachrichten oder 11.000 gespeicherte Dateien beim Filehoster Dropbox dazu. Hält man diesen Zahlen entgegen, dass um das Jahr 2020 die Menge der maschinengenerierten Daten in der Cloud die der menschlich erzeugten übersteigen soll, so lässt sich die Dynamik zukünftiger Cloud-Angebote für die produzierende Industrie erahnen. Wohl dem Anbieter, der dann die Nase vorn hat.

Mathis Bayerdörfer

mbayerdoerfer@sps-magazin.de