Klüger arbeiten mit KI

Wie KI schon heute Industriearbeiter unterstützt

Bild: Augmentir, Inc.

Nachwuchskräfte werden seltener, erfahrene ‚alte Hasen‘ gehen in den Ruhestand. Vielerorts ist der Fachkräftemangel bereits deutlich spürbar. Das gilt ganz besonders in der Industrie, die laut laut DIHK-Report vom November 2021 derzeit den steilsten Anstieg an Stellenbesetzungsproblemen meldet. Den Unternehmen bleibt nichts anders übrig, als dieses Manko teils durch Leiharbeiter, teils durch Arbeitskräfte mit geringerem Ausbildungsstand zu kompensieren.

Personal am Arbeitsplatz aus- und weiterbilden

Aber selbst die jungen Talente, die an Bord kommen, gilt es möglichst rasch anzulernen und einzuarbeiten. Für langwierige Onboardings oder Schulungen fehlt die Zeit, Unternehmen müsse neue Wege einschlagen. Dies gelingt, indem sie Einarbeitung oder Fortbildung eng mit der praktischen Arbeit verzahnen. Dabei helfen moderne Softwareplattformen. Diese liefern den Mitarbeitenden Schulung, Anleitung und Unterstützung über Smartphone, Tablet oder Datenbrille direkt an ihren Arbeitsplatz, exakt dann, wenn sie diese benötigen; ein ‚Training on the job‘.

Damit dies gelingt, braucht es allerdings mehr als nur statische Papier-Anleitungen auf den Screen zu bringen. Mehr Flexibilität versprechen moderne KI-Verfahren: Während erfahrenere Kolleginnen und Kollegen nur die wesentlichen Punkte abarbeiten und rückmelden müssen, erhalten Novizen detailliertere Schritt-für-Schritt-Anleitungen. Auch ein verpflichtender Schulterblick eines Experten kann hier eingefordert werden. Welche Lernschritte das System wem angezeigt, bestimmt jedes Unternehmen für sich – unterstützt von Machine-Learning-Methoden.

Fähigkeiten gezielt schärfen

Wie gut jemand eine Aufgabe erledigt, bestimmen nicht allein die erlernten Skills und Fertigkeiten. Qualität, Produktivität und Sicherheit hängen auch wesentlich davon ab, wie viel Praxis jemand bereits an einem Arbeitsplatz gesammelt hat. Springt ein Mitarbeiter in einer Anleitung zwischen zwei Arbeitsschritten einer Standard Operation Procedure (SOP) mehrmals hin- und herspringen, kann dies ein Indikator für zusätzlichen Informationsbedarf sein. Könnte hier ein Video mehr Klarheit bringen? KI-Bots erkennen solche Situationen und stellen automatisch ein umfangreiches Set an digitalen Hilfen zur Verfügung. So können Mitarbeitende ihre Aufgaben sicher und korrekt erledigen und kleinere Probleme selbstständig lösen. Kommt das Personal beim nächsten Mal gut zurecht, wird die Aufforderung, das Video anzusehen, dynamisch wieder ausgeblendet. Eine Überfrachtung mit unnötigen Detail- und Zusatzinformationen lässt sich so automatisiert vermeiden.

Virtuellen Support verbessern

Nach Angaben von Cisco arbeiten von den weltweit 3 Milliarden abhängig Beschäftigten fast zwei Drittel in Fabrikhallen oder im technischen Außendienst, oft sehr weit weg von ihrem Supervisor oder anderen Fachexperten. Für persönliche Hilfestellung bieten ihnen digitale Lösungen dann eine wichtige, weil ortsunabhängige Alternative und Ergänzung. Per Live-Video-Streaming und Augmented Reality blicken beide gemeinsam auf die Situation vor Ort, tauschen sich über die nächsten Schritte aus und begutachten zusammen deren Erfolg.

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