Funktionale Sicherheit out of the Box

Schnelle Lösung aus der Blister-Verpackung

Bild: ISH Ingenieursozietät GmbH

Die Anforderungen an Safety, also funktionale Sicherheit – wie sie die EU-Maschinenrichtlinie zum Schutz für Mensch, Umwelt und Maschine fordert – betreffen nahezu alle Technik-Segmente von Elektrowerkzeugen über Landmaschinen bis zu komplexen Anlagen. Dabei wird heute ein Großteil der Lösungen mit elektronischen Komponenten realisiert, die durch permanente Überwachung und Diagnose von Sicherheitsfunktionen den Anforderungen der Norm entsprechen und im Fehlerfall für z.B. eine gezielte Abschaltung sorgen.

Gerade für kleine und mittelständische Unternehmen ist funktionale Sicherheit aber nur schwer rechtssicher umsetzbar, weil sie hohe Kompetenzen und zum Teil enorme Ressourcen erfordert – personell wie finanziell. Mit dem zertifizierten ISH-Safety-Baukasten eröffnet sich allerdings eine Möglichkeit, Produkte mit den geforderten Sicherheitsfunktionen dennoch schnell und preiswert auf den Markt zu bringen.

 Axel Helmerth ist Gründer und Geschäftsführer der ISH aus Kreuztal, die heute zur Neuron-Gruppe gehört. Im Safety-Baukasten von ISH sieht er viele Vorteile für Anwender bezüglich Kosten und Time-To-Market.
Axel Helmerth ist Gründer und Geschäftsführer der ISH aus Kreuztal, die heute zur Neuron-Gruppe gehört. Im Safety-Baukasten von ISH sieht er viele Vorteile für Anwender bezüglich Kosten und Time-To-Market. Bild: ISH Ingenieursozietät GmbH

Alternative zu langen Entwicklungen und hohen Kosten

Um alle aktuellen FuSi-Anforderungen umzusetzen, müssen Hersteller zusätzlich zur normalen Produktentwicklung auch einen beträchtlichen Aufwand bei der Entwicklung der Safety-Funktionen aufbringen. Wird das Endprodukt später millionenfach verkauft oder sind die FuSi-Zusatzkosten im Vergleich zum Verkaufspreis gering, ist das für die Hersteller umsetzbar. Aber was ist mit den vielen preissensiblen Systemen oder wenn es kleine Stückzahlen unmöglich machen, den Mehraufwand wirtschaftlich einzupreisen? Dies ist ein durchaus häufiges Szenario, geht doch der Trend in vielen Maschinenbau-Bereichen in Richtung Lösgröße 1.

„Insbesondere kleinere Unternehmen bekommen dabei ein Problem“, weiß ISH-Gründer Axel Helmerth, der sich schon seit vielen Jahren mit funktionaler Sicherheit beschäftigt. „Denn die hohen Entwicklungskosten und langen Entwicklungszeiten für die FuSi überfordern viele. Genau hier setzen wir mit unserem zertifizierten FuSi-Baukasten an, der eine kostengünstige Safety-Entwicklung möglich macht“, sagt Helmerth. Das Kernstück dieser zertifizierten Lösung ist das ISH Safety Integrated Core Modul 10E. „Der Fokus unseres neuen SIC-Plugin-Moduls 10E liegt klar auf einer Minimierung der Anforderungen für den Kunden, sodass die wesentlichen Dinge in der anzuschließenden Peripherie zu leisten sind“, erklärt Axel Helmerth. Die Zielgruppe ist der Anwender, der aufgrund von niedrigen Stückzahlen und Entwicklungskosten die Eigenentwicklung einer eigenen Safety-Logik scheut und außerdem das ‚Time to market‘ minimieren muss. „Der kann von unseren vorzertifizierten Lösungen profitieren“, so Helmerth.

Bis zu 90% der sicheren Anwendungen abgedeckt

Mit der ISH-Plattform gibt es ein praxisorientiertes System, das bei Einhaltung der vorgegebenen Prozesse viele Monate Entwicklungsarbeit und Kosten spart und einen deutlich reduzierten Zertifizierungsaufwand für das eigene Produkt bedeutet. Alle ISH-FuSi-Komponenten sind TÜV zertifiziert und haben damit die Qualität eines Compliant Items nach IEC61508, also eines Hardware-konformen Produktes. Dazu gehören neben den Integrationshandbüchern auch Anwendungsbeispiele und Beschreibungen des Workflows, um die Entwickler bereits bei den ersten Schritten effizient zu unterstützen.

Von der Überwachung der Eingangsspannung bis zur vollständigen Diagnose aller Anforderungen gemäß IEC61508, DIN EN61061 und DIN EN ISO13849 erfüllt das Modul alle Voraussetzungen für eine zweikanalige Architektur, bestehend aus zwei CPUs mit sicheren IO und sicherem Feldbus und ist damit geeignet für alle Anwendungen bis SIL3, Ple Kategorie 3 oder 4. Aufbauend auf dem Safety Integrated Core SIC als zentrale Plattform für eine zweikanalige Hard und Software mit allen Elementen zur Erfassung von sicheren Eingängen und das Schreiben von sicheren Ausgängen sind alle Prozeduren zum Testen, Filtern und Verknüpfen bis hin zum Erfassen und Testen von analogen Eingängen vorhanden.

Dies lässt sich durch eine selbst gestaltete Kundenapplikation, Einbindung der Test Library für die normativen Tests des Prozessors und des Speichers, die Kopplung verschiedener sicherer Feldbusse wie dem FSoE Stack von ISH und die Einbindung eines sicheren SPS-Laufzeitsystems des Schwesterunternehmens Logi.cals bis zur Sicherheitssteuerung erweitern.

Für die Anbindung der Peripherie liefert ISH Schaltungsvorschläge für eine einfache technische Umsetzung. „Und mittels des Integration-Guides erfährt der Anwender schnell, welche Anforderungen zum Erhalt des Sicherheitsprinzips zu erfüllen sind, um am Ende ein zertifizierbares Produkt zu erhalten“, fasst Axel Helmerth zusammen. „Gut 90 Prozent aller sicheren Anwendungen in der Automatisierungs- und Prozesstechnik sollten sich damit abdecken lassen.“

FuSi-Integration dauert nur knapp ein Jahr

Die Komponenten der ISH-Plattform erfüllen alle Anforderungen an ein Compliant Item gemäß IEC61508. Damit können Entwickler nahezu jede sicherheitsgerichtete Hard- und Software vom einfachen Sensor/Aktor über intelligente IO-Module bis zum feldbus-basierten Steuerungssystem, bestehend aus SPS und I/O-Modulen entwickeln. Die Plattform ist so konzipiert, dass sie skalierbar ist für wachsende Anforderungen.

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