Workshop: Mit Low-Code und Methodik dauerhaft zum Erfolg

Digitale Mehrwerte beginnen mit dem ersten kleinen Schritt

Digitalisierung ist kein 
singuläres Ereignis, sondern 
ein dauerhafter Prozess.
Dr. Stefan Hennig, Geschäftsbereichsleiter bei SQL Projekt
Digitalisierung ist kein singuläres Ereignis, sondern ein dauerhafter Prozess. Dr. Stefan Hennig, Geschäftsbereichsleiter bei SQL ProjektBild: SQL Projekt AG

Leute, fangt einfach an! Die beiden Referenten des Workshops werden nicht müde, diesen Satz immer wieder zu betonen. Ihrer Erfahrung nach liegt genau darin die größte Hürde, mit konkreten Digitalisierungsprojekten nicht zu starten. „Wir erleben oft in den Unternehmen, dass sich Mitarbeiter richtig gute Gedanken machen, welche Daten sie erfassen müssen. Aber: meistens ist das Ziel gar nicht klar“, sagt Ronald Sieber, Vorstandsvorsitzender von Sys Tec Electronic. Der Elektronikdienstleister entwickelt und produziert industrielle Steuerungs- und Kommunikationstechnik und bietet mit der Marke SysWorxx dafür ein eigenes Automatisierungsportfolio. „Wir sind die, die Maschinen lesbar machen. Wir akquirieren die Daten und stellen sie zur Verfügung, fügt Ronald Sieber an. Allerdings nützt es keinem Anwender etwas, wenn eine übergeordnete Instanz fehlt, die die Daten verarbeitet und daraus sinnvolle Informationen sowie Entscheidungen ableiten kann.

Und hier spielt er den Ball der Firma SQL Projekt zu. Denn der IT-Anbieter stellt diese Daten in den höheren Ebenen bereit. Er bindet seit 1998 mit seiner Softwarelösung Transconnect Produktionsanlagen an die Unternehmensebene an. „Industrie 4.0 im Frühstadium sozusagen“, meint Geschäftsbereichsleiter und CTO Dr. Stefan Hennig augenzwinkernd. „Über die Jahre haben unsere Entwickler einen sogenannten Integrationsleitfaden für die Daten- und Prozessintegration entwickelt“, berichtet er. Dieser beschreibt, zu welchem Zeitpunkt welche Fragen gestellt, welche Informationen zusammentragen werden müssen, wer am Tisch sitzen muss, um so ein Integrationsprojekt erfolgreich abbilden und durchführen zu können.

Homogene Datensituation schaffen

Voraussetzung für den Anwender ist es zunächst, einen einheitlichen Datenüberblick zu gewinnen. „Wir müssen dafür sorgen, dass wir eine homogene Datenschicht unten im Feld, im Shopfloor schaffen und diese Daten mit den Informationen aus dem Topfloor, also aus der Unternehmensleitebene zusammenführen, um dort digitale Mehrwerte zu schaffen“, sagt Stefan Hennig. Ein durchaus komplexes Thema, das Stolperfallen birgt, gibt er zu. Doch es gibt Herangehensweisen mit Methodiken, die Komplexität so runter zu brechen, dass sie für jedes Unternehmen handhabbar wird und sich Lösungen finden lassen.

An einem Tag im Zeitraffer

Wie das geht, das wollen SQL Projekt und Sys Tec im gemeinsamen Workshop zeigen. Seit sie festgestellt haben, dass sie sich mit ihren Produkten perfekt ergänzen, entstand die Idee, dies als Gesamtlösung anzubieten. Die Teilnehmer starten mit einer gemeinsamen Positionsbestimmung, folgen der Methodik des Agile Integration Framework und arbeiten aktiv mit bis zur Umsetzung eines Use Cases mit der Low-Code Integrationsplattform Transconnect sowie den Edge-Devices Sys Tec CTR-700 und beenden die erste Iteration mit einer Retrospektive.

Die beiden Referenten treten dabei als Moderatoren auf, die solche Fragen stellen, die die Anwender dazu bringen, zu überlegen, was sie erreichen wollen. Denn die Daten, die sie aus ihrem Prozess herausziehen, sollen ihnen auch nützen.

An dem Punkt verweist Ronald Sieber auf eine weitere Hürde: „Viele Anwender fangen an, riesige Datenmengen zu erfassen, aus Angst, sich etwas zu verbauen.“ Sie sollten sich stattdessen fragen, wie oft sie etwa Prozessgrößen, wie eine Temperatur, erfassen müssen, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. „Schon damit lässt sich das Datenvolumen reduzieren und Komplexität senken.“

Für jeden mit technischem Grundverständnis

Ist das Ziel bestimmt, zeigen die beiden Experten den Teilnehmern, wie einfach es geht, in kleinen Schritten vorzugehen, um einen messbaren Erfolg zu erreichen. Und nicht nur das: „Wir wollen sie in die Lage versetzen, das selbst zu tun“, betont Ronald Sieber ihren Ansatz. Er weißt darauf hin, dass das keine Raketenwissenschaft ist und man dafür kein studierter Informatiker sein muss. Es kann jeder mit technischem Grundverständnis sein, etwa Produktionsleiter und -planer, aber auch Techniker aus den Fachabteilungen, SPS-Programmierer und IT-Mitarbeitende. Am liebsten möchten sie das gesamte Spektrum abdecken: von der Entscheidungsebene bis hin zum Techniker.

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