Jahresabschluss deutsche Werkzeugmaschinenindustrie
Auftragseingang und Produktion 2018 im Plus
Obwohl der Auftragseingang der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie im 4. Quartal 2018 um 13% sank, steht am Ende des Gesamtjahres ein Plus von 1%. Im 4. Quartal gingen die Inlandsbestellungen um 28% zurück, die Auslandsbestellungen verloren 4%. Im Gesamtgeschäftsjahr kletterten die Inlandsaufträge um 5% nach oben, während die Auslandsbestellungen auf Vorjahresniveau abschlossen. Bei der Produktion ging das Jahr 2018 für die Werkzeugmaschinenhersteller mit einem neuen Rekord zu Ende. Sie stieg um 7% auf über 17Mrd.€.
„Der Rückgang der Bestellungen im 4. Quartal ist vor allem dem Basiseffekt geschuldet“, kommentiert Dr. Wilfried Schäfer (Bild), Geschäftsführer des Branchenverbands VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken), das Ergebnis. „Der Vergleichszeitraum im Vorjahr zeigte einen außergewöhnlich starken Zuwachs, insbesondere im Inland. Dass er nochmals getoppt würde, war wirklich nicht zu erwarten“, erklärt er weiter. Gleichwohl schlagen sich nun auch die weltweiten Turbulenzen von Handelskonflikten und Markabschottung über den voraussichtlich chaotischen Brexit bis hin zum Abbau vieler Rüstungskontrollverträge in Unsicherheit bei den Investoren nieder.
Bereits im 3. Quartal 2018 hatte sich angedeutet, dass die Bestellungen an Dynamik verlieren. Am aktuellen Rand zum Jahresende waren es allein die Eurostaaten, die noch kräftig zulegen konnten, während alle anderen Gruppierungen, Inland, Ausland insgesamt und Nicht-Euroländer, zweistellig im Minus lagen. „Der Orderrückgang signalisiert, dass sich die Lage in den kommenden Monaten entspannen wird“, sagt Schäfer vom VDW. „Derzeit bremsen ausgelastete Kapazitäten, Fachkräftemangel und Engpässe bei den Materialzulieferungen die Produktion und führen zu längeren Lieferzeiten“, so Schäfer abschließend.