Trumpf verzeichnet Umsatzrückgang von 8%

Die Geschäftsführung von Trumpf
Die Geschäftsführung von TrumpfBild: TRUMPF GmbH + Co. KG

Die Trumpf-Gruppe verzeichnete zum Abschluss des Geschäftsjahrs 2019/20 einen Umsatzrückgang von -8% auf 3,5Mrd.€ (Geschäftsjahr 2018/19: 3,8Mrd.€). Der Auftragseingang ging auf 3,3Mrd.€ zurück. Dies entspricht einem Minus von 11%.

Zudem reagierte das Unternehmen auf die Folgen von Corona im Frühjahr 2020 durch weitere Kosteneinsparmaßnahmen wie dem Abbau der Arbeitszeitkonten und Urlaubstage, ab April dann mit der Einführung von Kurzarbeit sowie einer zusätzlichen Kürzung der Sachkosten und Investitionen.

Nicola Leibinger-Kammüller, Vorsitzende der Gruppengeschäftsführung von Trumpf: „Wir spüren bereits seit Herbst 2018 eine Abschwächung der weltweiten Konjunktur. Corona hat den Rückgang zusätzlich verstärkt – als Krise in der Krise. Allerdings ist unser Umsatz deutlich geringer als im Maschinenbau insgesamt gesunken. Zudem ist es uns durch konsequentes Kostenmanagement gelungen, die Rendite nahezu auf Vorjahresniveau zu halten.“ Zum Ausblick auf das am 1.7.2020 gestartete Geschäftsjahr 2020/21 sagte sie: „In den ersten drei Monaten konnte der Rückgang bei Umsatz und neuen Aufträgen gestoppt werden. Wir sehen vorsichtige Anzeichen für das Ende der konjunkturellen Talfahrt, wenn auch noch keinen Aufschwung.“

Nach Deutschland mit 610 Millionen Euro Umsatz waren die USA mit 490 Millionen Euro sowie die Niederlande mit 480 Millionen Euro, bedingt durch das EUV-Geschäft mit ASML, weltweit die drei größten Einzelmärkte von Trumpf, gefolgt von China mit 350 Millionen Euro. In vielen europäischen Kernmärkten wie Italien oder Spanien, aber auch in Osteuropa, sank der Umsatz in Folge der schwachen Weltkonjunktur und des Corona-Stillstands zum Teil zweistellig.

Treiber des positiven Ergebnisses war erneut das in Ditzingen ansässige Geschäftsfeld EUV. An den niederländischen Kunden ASML liefert TRUMPF spezielle Laser für Anlagen, die mit Hilfe extrem-ultravioletter Strahlung Oberflächen von Chips für die Computerindustrie belichten. Hier konnte TRUMPF den Umsatz von 388 Millionen Euro im Vorjahr um +19% auf nunmehr 460 Millionen Euro erneut steigern. Damit steuerte EUV fast so viel wie die gesamte US-amerikanische Tochter von TRUMPF zum Gruppenumsatz bei.

Auch die in Freiburg bei TRUMPF Hüttinger und in Warschau ansässige Elektronik, Teil des Geschäftsbereichs Lasertechnik, konnte die Erwartungen erneut übertreffen mit einem Umsatz von 230 Millionen Euro. Dies entspricht einem Plus zum Vorjahr (199 Millionen Euro) von 15%. Hauptgründe dafür waren die steigende Nachfrage für die Solarindustrie in China sowie die Halbleiterindustrie in den USA und Japan.

Die Zahl der Mitarbeiter blieb, gemessen am Vorjahr, mit 14.325 in etwa gleich. In Deutschland waren zum Stichtag 30.06.2020 7.437 Mitarbeiter tätig, davon 4.353 am Stammsitz in Ditzingen.

Zwischen April und Juni 2020 waren 30% der Mitarbeiter mit Ausnahme von EUV in Kurzarbeit. Der Anteil der Mitarbeiter in Kurzarbeit bei Trumpf liegt im Oktober 2020 bei 27%, nachdem er die beiden Quartale davor bei 30% gelegen hatte. Aktuell hat das Unternehmen wieder eine Arbeitsquote von 80%.

Trumpf blieb auch im Geschäftsjahr 2019/20 ein forschungsintensives Unternehmen. So betrugen die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung nach 396 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2018/19 nun 377 Millionen Euro. In Relation zum rückläufigen Umsatz hat sich die Entwicklungsquote dadurch auf 10,8% (Vorjahr: 10,5%) erhöht.