Stolperfalle versteckte Software

Stolperfalle versteckte Software

Täglich vertrauen wir unser Leben tausenden von anonymen Codezeilen an. Die Vorgänge bei VW zeigen, dass wir nicht blindlinks vertrauen dürfen …
Eine versteckte Software in der Steuerung sorgt bei Fahrzeugen aus dem VW-Konzern dafür, dass die Autos auf dem Abgasprüfstand eine bessere Figur abgeben als auf der Straße. Der Skandal erschüttert den VW-Konzern und zum jetzigen Zeitpunkt lässt sich die Tragweite dieser Codezeilen noch nicht absehen. Allerdings kann man bereits jetzt eine Menge aus dem Desaster lernen.

Selbstgeschriebene Malware Einen Aspekt möchte ich dabei herausgreifen: Die Tatsache nämlich, dass das Thema der versteckten Funktionen in Software dadurch stärker in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gerät. Um es klar zu sagen: Im vorliegenden Fall handelt es sich natürlich nicht um ein Sicherheitsproblem, schließlich hat VW diese Software ja selbst entwickelt und installiert. Aus Sicht des Autofahrers und des Abgasprüfers sieht die Sache schon anders aus, schließlich werden beide bewusst getäuscht. Know-how schützen und Transparenz herstellen Was lernen wir daraus? Wir alle vertrauen unser Leben, unsere Finanzen, unsere Gesundheit und unsere Privatsphäre täglich unzähligen Codezeilen an, von denen die meisten vermutlich keinem Autor mehr zuzuordnen wären. Sofern es dabei um unsere Sicherheit an Leib und Leben geht, werden diese Programmteile häufig von einer akkreditierten Stelle zertifiziert. Das halten wir für selbstverständlich. Die Vorfälle bei VW könnten dazu führen, dass solche Zertifizierungen auch in anderen Bereichen diskutiert werden. So könnten die Unternehmen gleichzeitig ihr Know-how schützen und Transparenz herstellen und damit verloren gegangenes Vertrauen zurückgewinnen.

Ich wünsche Ihnen wie immer

viel Spaß beim Lesen der vorliegenden Ausgabe,

Ihr Kai Binder