Industrie-PCs steuern und visualisieren Prozesse

Industrie-PCs steuern und visualisieren Prozesse

Unverfälschte Aromen für die Lebensmittelindustrie

Industrie-PCs steuern Anlagen und stellen wichtige Informationen über den aktuellen Zustand der Fertigung zur Verfügung. In der Lebensmittelindustrie stehen dabei vor allem Robustheit, Langlebigkeit sowie eine geschlossene, ritzen- und spaltenfreie Konstruktion im Vordergrund. Nur auf diese Weise erfüllen IPCs die speziellen Anforderungen eines Lebensmittel verarbeitenden Betriebes.
Die Firma Silesia Gerhard Hanke produziert Aromen, die sich in fast allen industriell hergestellten Lebensmitteln finden: in der Backmischung für den Zitronenkuchen, im Fruchtjoghurt, in Gummibärchen und im Speiseeis, im Brühwürfel oder in der Gewürzmischung für Gyros. Im zweiten Werk des Unternehmens in Kalkar am Niederrhein ist eine Produktionsanlage entstanden, die Industrie-PCs von Noax einsetzt. Deren Aufgabe ist es, Prozesse zu steuern oder wichtige Informationen über die Produktion bereitzustellen.

Prozesssteuerung via Touchscreen

Dirk van Holt ist als Elektrotechniker für die Prozessautomatisierung zuständig. Die Produktionsprozesse in der Aromafabrik unterscheiden sich nicht, egal ob süße oder würzige Aromen produziert werden. Diverse Zutaten werden exakt verwogen, dosiert, gemischt, gekocht, destilliert und in Verpackungen abgefüllt. Zunächst sind die so gewonnenen Destillate flüssig. Mithilfe eines speziellen Verfahrens lassen sich flüssige Aromen aber auch auf eine pulverförmige Trägersubstanz aufbringen, was mehr Möglichkeiten bei der Verarbeitung bietet. Im Produktionsablauf sind die meisten Vorgänge automatisiert. Dabei spielen Industrie-PCs eine wichtige Rolle. Mit ihrer Hilfe bedienen van Holts Kollegen die Produktionsanlagen und informieren sich über deren aktuellen Status. Der Touchscreen der IPCs dient dabei sowohl als Bedienoberfläche als auch als Anzeigemedium. „Die Prozessvisualisierung ist neben der Bedienung die zweite zentrale Aufgabe der Industrie-PCs.“, erklärt van Holt, „Unsere Mitarbeiter haben die Möglichkeit, jederzeit einzugreifen, sobald etwas nicht nach Plan läuft.“ Auf allen Industriecomputern im Unternehmen sind sämtliche Anlagen abgebildet und bedienbar. Der Vorteil: Die Geräte sind unabhängig voneinander einsetzbar. Als Software nutzt das Unternehmen SAP R/3 mit einem Add-on, das speziell für den Aromenhersteller entwickelt wurde, sowie eine Prozesssteuerungssoftware. Diese steuert mehr als 20 Anlagenteile, darunter eine Mehrkomponenten-Dosieranlage, Mischer, Aromakocher und mehrere Verwiegebereiche. Prozessbilder, Auftragslisten, selektive Komponentenlisten, aktive Dosiervorgänge sowie der aktuelle Stand in der Produktion und bei der Befüllung der Container stellen die IPCs in Echtzeit dar. Als Hardware kommen Noax-Industrie-PCs vom Typ Steel S15 und Steel S19 mit einer Bildschirmdiagonale von 15 beziehungsweise 19“ zum Einsatz. Sie verfügen über eine glatte Oberfläche aus Edelstahl ohne Ritzen und Spalten. Bakterien, Pilze und andere Mikroorganismen, die die wertvollen Essenzen und Destillate verderben, haben auf diese Weise keine Chance, sich anzusiedeln. Van Holt weist darauf hin, dass er und seine Kollegen auch auf eine staub- und wasserdichte Hardware Wert legen. „Das bieten die Industrie-PCs mit ihrer Schutzart bis zu IP69K.“ Ein Grund dafür ist der Staub, der sich in einigen Räumen in der Luft befindet, wo Aromen auf die pulverförmige Trägersubstanz aufgebracht werden.

Zehn Jahre Dauerbetrieb

„Nach jeder Produktion reinigen wir die Räume und Anlagen – und damit auch die Industrie-PCs – gründlich. Dazu werden sie mit einem Reinigungsmittel eingeschäumt und hinterher wieder abgesprüht, zum Teil unter Hochdruck. Außerdem desinfizieren wir unsere Anlagen bei jeder Reinigung. Aus diesen Gründen haben wir auch Wert auf eine absolut wassergeschützte Bauweise gelegt.“ führt van Holt weiter aus. Und noch ein Punkt spricht für die IPCs: Sie lassen sich problemlos mit Handschuhen bedienen. Da die meisten Mitarbeiter während ihrer Arbeit Handschuhe tragen, fällt dieser Punkt ebenfalls ins Gewicht. Die Langlebigkeit der Industrie-PCs ist ein weiterer Faktor: „Wir haben die ersten IPCs im Jahr 2007 bestellt und heute laufen sie – nach über neun Jahren Betrieb – immer noch einwandfrei“, erklärt der Elektrotechniker. Bevor Silesia die Industrie-PCs implementierte, verwendete das Unternehmen für die Steuerung der Anlagen und die Prozessvisualisierung eine andere Hardware. Doch diese offenbarte erhebliche Defizite: Nach außen offene Lüftungsschlitze hatten zur Folge, dass sie sich mit Staub zusetzten und letztendlich ihre Funktion nicht mehr erfüllten. Die Lüftung versagte und das Vorgängergerät erforderte eine technische Überprüfung. In dieser Zeit verursachte die Hardware Kosten, obwohl sie keine produktive Leistung erbrachte. Auf die Dauer war dieser Zustand nicht mehr tragbar.


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