Industrie-PCs für alle Fälle


Was kennzeichnet diese Industrie-PC-Box?

Industrie-PCs sind besonders für Robustheit und Langlebigkeit ausgerichtet. So nutzt es wenig, wenn der eingesetzte Speicher frühzeitig ausfällt. Die Auswahl des richtigen Speichers nach Industrieanforderungen (z.B. mit 35 Prozent erhöhter Lebensdauer gegenüber Standard) ist deshalb für Embedded-Hersteller und Anwender gleichermaßen relevant. Konventionelle Festplatten werden deshalb überwiegend durch SSD ersetzt. Der gravierende Vorteil von SSDs gegenüber Festplatten liegt also einerseits darin, dass keinerlei bewegliche Bauteile vorhanden sind und die SSDs robuster sind als Festplatten. Insbesondere im Betrieb sind Festplatten sehr anfällig gegenüber Erschütterungen, da der Schreib-/Lesekopf der Festplatte bei Erschütterungen oder durch Vibrationen auf die Magnetplatten kommen kann und dadurch die am Berührpunkt gesicherte Information in den meisten Fällen unwiederbringlich gelöscht wird. SSDs zeichnen sich aber zudem durch ihre schnellen Zugriffszeiten gegenüber Festplatten aus. Gerade im Industriebereich bieten sich SSDs durch ihre Robustheit und den geringen Stromverbrauch gepaart mit außerordentlicher Leistung an. Bei SSDs gilt es die zwei verschiedenen Bauformen zu unterscheiden. Einerseits SLC SSDs (Abkürzung für ‚Single Level Cell‘) SSDs welche pro Speicherzelle nur ein Bit speichern und MLC SSDs (Abkürzung für ‚Multi Level Cell‘). MLC-Speicher sind einerseits langsamer, da sie beim Schreiben stets 2 Spannungen anlegen müssen, zudem sind sie auch nicht so langlebig wie SLC-Zellen, da die MLC-Zellen bei gleicher Zellenzahl häufiger angesprochen werden müssen. Auch das Auslesen der MLC-Zellen bereitet eher Probleme als bei SLC-Zellen, da hier 4 Zustände zu unterscheiden sind, was den erlaubten Fehlerbereich im Gegensatz zur Unterscheidung von nur 2 Zuständen in SLC-Speichern stark einschränkt. So kann eine Veränderung der Leitfähigkeit um lediglich 1/16 ihres Soll-Wertes bei MLC-Speichern bereits zu falsch ausgelesenen Daten führen. Der enorme Vorteil von MLC SSDs gegenüber SLC SSDs ist die günstigere Herstellung. Da pro Zelle doppelt so viel Speicher verbaut werden kann wie bei SLC SSDs haben MLC SSDs einen viel geringeren Preis pro GB und sind mit größerer Kapazität erhältlich. Gerade im industriellen Bereich, wo es auf lange Haltbarkeit und Robustheit ankommt, bieten sich aber nach wie vor SLC SSDs an, da diese nicht nur Zuverlässiger sind, sondern sich auch durch eine geringere Leistungsaufnahme sowie schnellere Zugriffszeiten sowohl gegenüber Festplatten aber auch im Hinblick auf MLC SSDs auszeichnen.

Kaum Wünsche offen

Die Rechenpower wird kombiniert mit max. bis zu 8GB-DDR3-Arbeitsspeicher. Als Datenspeicher kommt eine Industrie-Ausführung von einer Solid State Disk (SSD) mit mindestens 64GB und mSata zum Einsatz. Außerdem stehen dem Anwender mind. 2 USB-Schnittstellen und eine serielle RS232-Schnittstelle für weitere Peripherie-Geräte zur Verfügung. Für die Anbindung zu einem Server stehen zwei Gigabit-Ethernet RJ45-Ports bereit.

Bei der Hardware ist noch nicht Schluss

Für einen Industrie-PC bedarf es am Ende aber noch einem Betriebssystem, um die Anwendung installieren zu können. Hierfür bietet der Hersteller eine Microsoft-OS Installation auf Wunsch fertig installiert und geprüft mit den aktuellen Updates an. Diese liegt vor in einer Embedded-Version oder einer Windows-7/10-Version, auch hier kann der Kunde frei wählen. Auch eine andere Sprachversion, Multi-Language, ist schon realisiert worden. Zusätzlich benötigte Treiber für alternative Hardware-Module wie z.B. ein Touch wird selbstverständlich auch installiert und geprüft. Darauf aufbauend kann der Kunde dann seine Anwendung, z.B. Simatic WinCC, realisieren.