Datenbahnhof für die Produktion

Datenbahnhof für die Produktion

Daten aus der Steuerung herauszubekommen, war bisher oft umständlich, da zumeist OPC Server und ein zusätzliches Hochsprachenprogramm benötigt werden. Für einzelne Steuerungsfamilien stehen zwar Spezialwerkzeuge zur Verfügung, aber es gibt keine steuerungsübergreifende Tools. Dies ändert sich nun mit dem SQL4automation Connector für die Kommunikation zwischen Maschine und Datenbank, der zum Beispiel bei dem Maschinenhersteller Bahmüller im Einsatz ist.
In vielen Automatisierungslösungen gibt es die Herausforderung, Robotersteuerungen und SPS komfortabel mit Datenbanken zu verbinden. Mit dem SQL4automation Connector steht nun dafür eine entsprechende Softwarelösung zur Verfügung, die bei hoher Flexibilität unter Anwendung bekannter Programmierumgebungen vollen Zugriff auf SQL-Datenbanken ermöglicht. Eine Datenbankverbindung mit dem Connector zu erstellen, erfordert nur wenige Einstellungen. Der SQL-Befehl wird in der SPS oder Robotersteuerung programmiert und an den Connector gesendet. In der Steuerung wird festgelegt, welche Daten weitergegeben werden. Am Connector müssen keine projektspezifischen Änderungen vorgenommen werden. Dies vereinfacht Anpassungen, da diese in der gewohnten und bekannten Programmiersoftware realisiert werden.

Jede Steuerung als Datenlieferant

Die Software funktioniert hardwareunabhängig. Jede Steuerung, die über eine TCP/IP-Schnittstelle verfügt, kommt als Datenlieferant in Frage. Für die auf dem Markt verbreiteten Steuerungen sind bereits fertige Bibliotheken vorhanden, die nur noch ins Projekt eingebunden werden müssen. Die entsprechenden Bibliotheken stehen ebenso wie eine Demoversion im Internet zum Download bereit; für Codesys auch im Codesys-Store. Die Software-Lösung SQL4automation läuft unter Windows sowie Linux und nutzt TCP/IP zur Datenübertragung. Dabei zeichnet sich der Datenbankzugriff durch hohe Flexibilität und Geschwindigkeit aus. Ein OPC-Server wird nicht benötigt. Mit der SQL-Sprache können Daten aus Tabellen abgefragt, in Tabellen eingefügt, verändert und gelöscht werden. Ein Zyklus dauert dabei nur wenige Millisekunden. Vor allem bei großen Datenmengen zahlt sich dieser Geschwindigkeitsvorteil aus, denn es können zum Beispiel auch 1000 Punkte auf einmal übertragen werden. Alle Datenbanken mit ODBC-Schnittstelle werden unterstützt. Dazu gehören zum Beispiel Microsoft SQL Server, SAP, Oracle, MaxDB, MySQL und sogar Excel-Sheets. SQL4automation gibt es auch als Version für mehrere Steuerungen. Das heißt, dass sich mit einem Connector mehrere Steuerungen an Datenbanken anbinden lassen. Dabei können bestimmte Aufgaben oder Prozeduren in die Datenbank ausgelagert werden, die dort sinnvoller ausgeführt oder für mehrere Steuerungen verwendet werden.

Steuerungsdaten für Betriebsdatenerfassung

Daten werden mit dem Tool SQL4automation Connector nicht nur zwischen SPS, Robotersteuerung und Datenbanken ausgetauscht. Selbstverständlich kann die Software-Lösung die Daten auch für übergeordnete Systeme, wie MES-Lösungen, Scada- oder Visualisierungssysteme zur Verfügung stellen. Ein Praxisbeispiel zeigt, wie Steuerungsdaten für die Betriebsdatenerfassung zur Verfügung gestellt werden. Dafür nutzt das Unternehmen Wilhelm Bahmüller Maschinenbau den SQL4automation Connector. Speziell für die Faltschachtelklebemaschinen Turbox II sorgt SQL4automation dafür, dass die Daten der Steuerung einfach für die Betriebsdatenerfassung zur Verfügung stehen. Mit den Faltschachtelklebemaschinen werden fertige verkaufsfertige Schachteln produziert, die bereits flach gelegt, transportfähig, fertig gebündelt und palettiert sind. Die Turbox-Maschinen bieten dabei einen hohen Automatisierungsgrad. Vom ACE-Feeder bis zum Pressband sind alle Verstellachsen in das Steuerungskonzept Boxflow Control eingebunden, welches auf dem Elau-System Pacdrive M von Schneider Electric basiert. Einstellarbeiten sowie die Bedienung der Maschinen werden dadurch erleichtert und Rüstzeiten reduzieren sich. Der Maschinenhersteller hatte zum Ziel, alle Produktions- und Maschinendaten in die kundenspezifische Betriebsdatenerfassung zu übernehmen. Hierzu sollen die entsprechenden Steuerungsdaten in die Datenbank Firebird hinterlegt werden. Der erste Ansatz war, ein Zwischentool zu programmieren. Allerdings sind dazu Hochsprachenprogrammierer erforderlich – hier mangelte es an entsprechenden personellen Ressourcen.


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