Business Sustainability durch digitale Konzepte

So schafft Software Nachhaltigkeit

Bild: Dassault Systemes Deutschland GmbH

Es sind Buzzwords, aber nichtsdestoweniger wichtig: Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Während der erste Begriff als Industrie 4.0 oder IIoT bereits auf dem Weg in die technische Umsetzung ist, wurde der zweite oft noch als Marketing-Faktor gesehen, oder als Reputations-Risiko, das zu managen ist. Allerdings: Es findet ein Bewusstseinswandel statt. Die Endlichkeit der Ressourcen und oft erst spät erkennbare Kollateralschäden an Klima und Umwelt wurden gesehen und als Problem erkannt. Spätestens die instabilen Lieferketten der vergangenen Jahre und eine lange nicht dagewesene Energie- und Rohstoffknappheit machen nachhaltiges Wirtschaften auch ökonomisch interessant.

Doch was bedeutet Nachhaltigkeit für Industrieunternehmen, für Maschinenbauer und Automatisierer? Es ist deutlich mehr als Energie sparen und Müll vermeiden. Unternehmerische Nachhaltigkeit, auch bekannt als Business oder Corporate Sustainability, ist vielmehr das Management und die Koordination aller technischen, ökologischen, sozialen und finanziellen Anforderungen und Belange, um einen verantwortungsvollen, ethischen und auch wirtschaftlich dauerhaften Erfolg zu gewährleisten.

In einem breiteren Kontext werden soziale, ökologische und wirtschaftliche Anforderungen als die drei Säulen der Nachhaltigkeit betrachtet. In der Unternehmenswelt werden sie manchmal auch als ‚Triple Bottom Line‘ bezeichnet, im Gegensatz zur alten ‚Bottom Line‘, bei der alle Bemühungen anhand ihrer kurzfristigen Auswirkungen auf den Gewinn bewertet wurden. Allerdings fehlt diesem Ansatz die Technik, ohne die es insbesondere in Maschinenbauunternehmen einfach nicht geht.

Das klingt alles etwas sperrig und wird gerne auch mit anderen Begriffen vermengt: Corporate Social Responsibility (CSR), Shared Value oder einfach nur Management der Umweltauswirkungen – Business Sustainability umfasst sie alle und geht zum Teil auch darüber hinaus. Am Ende kommt es mehr darauf an, was ein Unternehmen tut, als auf die Bezeichnung, die es dafür verwendet. Das Ziel der Nachhaltigkeit erfordert auf jeden Fall einen längeren Zeitraum für die Kapitalrendite (ROI), aber sobald die ersten Investitionen getätigt sind, können sie tatsächlich zu einer höheren Rentabilität führen.

Bild: Dassault Systemes Deutschland GmbH

Technische Umsetzung von Business Sustainability

Um zu beweisen, dass Business Sustainability mittels moderner Software-Tools und einer Vernetzung über Abteilungsgrenzen hinaus möglich ist, hat Dassault Systèmes auf der Hannover Messe 2022 zusammen mit Partnerunternehmen ein Showcase präsentiert, das nahtlose Kollaboration in Echtzeit zeigt. Mit den Partnern e.Volution, Omron, VAF und Graebener Bipolar Plate Technologies war auf dem Messestand ein nachhaltiges Mobilitätskonzept abgebildet, mit dem man nachvollziehen konnte, wie die 3DExperience-Plattform dabei unterstützt, nachhaltige Projekte für unterschiedlichste Beteiligte von der ersten Idee in Konstruktion und Automatisierung bis zu langfristigen Wartungsplänen umzusetzen.

Entstanden ist das Projekt aus einer Idee des Unternehmens e.Volution, bei dem ein Mobility-as-a-Service-System Fahrzeuge mit Wasserstoff-Brennstoffzellen ausstattet. Zur Entwicklung und Herstellung dieser speziellen Brennstoffzellentechnologie kombinierten alle Firmen ihre Expertise auf Dassault Systèmes 3DExperience-Plattform – von der Planung bis zur Umsetzung, über den gesamten Lebenszyklus hinweg. Im Fokus stand hierbei durchgängig die nahtlose Zusammenarbeit in Echtzeit. Auf der Plattform ließen sich alle Bereiche – ob Konstruktion, Manufacturing, Marketing oder Service – zusammenführen, um an einem gemeinsamen virtuellen Modell zu arbeiten. Diesen gesamten Prozess konnten die Besucher an insgesamt 12 Stationen live erleben und Impulse für eigene Projekte mitnehmen.

Experten per VR an einen Tisch bringen

Um zu zeigen, wie Spezialisten unterschiedlicher Abteilungen effektiver zusammenarbeiten können, um nachhaltige Ansätze zu finden, hat Dassault Systèmes auf der Messe in einer separaten Halle eine eigene Sonderschau auf die Beine gestellt. Bei der Branchenveranstaltung ‚Manufacturing in the Age of Experience‘ waren Gäste dazu eingeladen, mit Hilfe von Virtual Reality (VR) selbst in eine digitale Fabrik einzutauchen und anhand eigener Businessentscheidungen die Herausforderungen in der Produktion zu bewältigen. Dieser Showcase zeigte sehr eindrucksvoll, wie ein virtueller Zwilling eine – das gegenseitige Verständnis fördernde – Zusammenarbeit aller Beteiligten ermöglicht. Der Einsatz von visuellen 3D-Modellen führt dazu, dass alle die gleiche Sprache sprechen – Ingenieure, Konstrukteure und auch die Finanzabteilung. Der Ansatz, virtuelle Zwillinge über den kompletten Lebenszyklus einzubeziehen, ermöglicht es, Projekte effizient, schnell und durch die Beteiligung aller relevanten Abteilungen auch nachhaltig umzusetzen.

Um langfristig ökologische und wirtschaftliche Nachhaltigkeit zu erreichen, muss die Digitalisierung vorangetrieben werden. Digitale Kontinuität, wirtschaftliche Robustheit sowie die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten sind für die Produktion von morgen entscheidend. Das ist nicht unbedingt einfach. Der Trick besteht darin, die Dinge Schritt für Schritt anzugehen.


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