„Über den Tellerrand der Automatisierung“

„Über den Tellerrand der Automatisierung“

Der Automatisierungstreff geht vom 5. bis 7. April in eine weitere Runde. Welche thematischen Schwerpunkte legt die Veranstaltung in diesem Jahr und auf welche Besonderheiten können sich Interessierte freuen? Das SPS-MAGAZIN hat bei der Veranstalterin Sybille Strobl nachgefragt.
Was erwartet den Besucher 2016 auf dem Automatisierungstreff in Böblingen, Frau Strobl?

Sybille Strobl: Das Zusammenschmelzen von Automatisierung mit IT und MES ist in diesem Jahr besonders stark wahrzunehmen. Viele der teilnehmenden Firmen zeigen auf dem Automatisierungstreff schon echte Industrie-4.0-Lösungen für die Praxis.

Industrie 4.0 war ja einige Jahre gar nicht richtig greifbar. Dass sich dieser Zustand nun zugunsten von konkretem Mehrwert ändert, ist also auch aus den Themen in Böblingen abzulesen?

Strobl: Richtig. Davon können sich die Besucher live überzeugen, so auch in den Workshops von Beck IPC, Web Factory oder Hilscher – um ein paar Beispiele zu nennen.

Viele Veranstaltungen trugen in der letzten Zeit den Stempel Industrie 4.0, oft nur aus Marketing-Gründen. Sie haben in der Vergangenheit nicht so laut in dieses Horn gestoßen. Warum?

Strobl: Industrie 4.0 ist auf dem Automatisierungstreff eine logische und evolutionäre Weiterentwicklung der bislang bespielten Themen. Das ist etwas ganz anderes, als wenn man geschwind ein paar Trendbegriffe und Schlagworte herausposaunt. Wenn der Anbieter eines Workshops bei uns über Industrie-4.0-Lösungen redet, dann muss er auch etwas entsprechendes zeigen. Auf dem Automatisierungstreff geht es technisch in die Tiefe und Besucher können selbst Hand anlegen. Dafür reicht graue Theorie nicht aus.

Aber der Automatisierungstreff trägt seinen Namen noch zu Recht, oder?

Strobl: Ja, die Automatisierung ist nach wie vor das stärkste Thema bei uns, aber die anderen Bereiche wachsen. So z.B. MES. Dazu gibt es an jedem Tag Workshops, entweder von MES-Herstellern direkt oder als Gemeinschafts-Workshop in Zusammenarbeit von Anwendern, MES-Herstellern und Automatisierern.

Reagieren Sie damit auf dedizierte Informationsbedürfnisse Ihrer Besucher oder sind MES und Co. eher noch ein Add-on?

Strobl: Wir haben sowohl klassische Automatisierer, die mit Industrie 4.0 nur wenige Berührungspunkte haben, als auch Besucher, die sagen: MES ist genau mein Thema. Zunehmend kommen die Leute aber wegen beiden Themenfeldern bzw. deren Kombination. Die nutzen die Zeit nach einem Workshop zur klassischen Automatisierung für den Besuch einer Trend-Session oder eines MES- oder Industrie-4.0-Angebots. Schließlich sind immer mehr Automatisierer heute dazu angehalten, auch über den Tellerrand in Richtung IT und MES zu schauen und dafür bekommen sie auf dem Automatisierungstreff die Gelegenheit.

Wie steht es denn um die Größe und Teilnehmerzahl? Gibt es hier Unterschiede zum letzten Jahr?

Strobl: Nein, die Größe ist ziemlich identisch. Aber damit folgen wir dem Anspruch der Veranstaltung. Die Besucher und Ausrichter von mehr als 35 Workshops organisatorisch und thematisch so eng zu betreuen, wie das auf dem Automatisierungstreff der Fall ist, bedarf einem hohen Aufwand sowie hoher Qualität und wäre in einem größeren Rahmen undenkbar. Automatisierungstreff 2016 – Konvergenz von Automation, Energie und IT

Vom 5. bis 7. April findet in der Kongresshalle Böblingen der Automatisierungstreff 2016 statt. Auch die diesjährige Ausgabe der Veranstaltung legt ihren Fokus wieder auf die Vermittlung von praxisnahem Wissen in der Automatisierungstechnik und artverwandter Disziplinen wie industrielle Informations- und Energietechnik.

Thematisch spannt der Automatisierungstreff 2016 einen Bogen von der Feldebene über die Prozessebene bis in den Scada-Bereich und umfasst unter dem Motto ‚MES goes Automation‘ auch mögliche Synergien im Fertigungsmanagement.

Plattform für Kommunikation

Weil zu einer effizienten Produktion auch eine leistungsstarke aber ressourcenschonende Energieversorgung gehört, wird auch die Brücke zur Energietechnik geschlagen. Die Veranstaltung sieht sich als Kommunikationsplattform und bietet in diesem Rahmen mehr als 35 Workshops, verschiedenen Trend-Sessions und eine Fachausstellung. In den Trend-Sessions geht es um die Symbiose von Energietechnik und IKT, Energieeffizienz und Gebäudeautomation für Verwaltungs- und Industriegebäude. Darüber hinaus findet eine weitere Trend-Session unter dem Titel ‚Integration erneuerbarer Energien im Rahmen der Energiewende mit virtuellen Kraftwerken und Lastmanagement‘ statt.

Austausch zwischen Anbieter und Anwender

Die praxisnahen Workshops sind auf einen intensiven Austausch zwischen Anbieter und Anwender ausgelegt. Ein besonderer Fokus liegt in diesem Jahr z.B. auf Themen der industriellen Kommunikation, auf HMIs, Scada oder funktionaler Maschinen- und Anlagensicherheit. Die ergänzende Fachausstellung fördert die Kommunikation zwischen den Besuchern und Teilnehmern mit offenen Ständen. Das Workshop-Programm finden Sie in dieser Ausgabe des SPS-MAGAZINs auf Seite 102. Für die Teilnahme wird um eine Voranmeldung gebeten.

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