Tipps zum perfekt konfektionierten IPC-System


Zuverlässigkeit ist entscheidend

Auch wenn Anwendung und Einsatz sich von Unternehmen zu Unternehmen unterscheiden, ist die Kernanforderung an einen Industrie-PC stets dieselbe: Zuverlässigkeit! Das bedeutet im Klartext, dass ein IPC den vorherrschenden Umwelteinflüssen wie elektromagnetische Strahlung, Hitze, Schmutz und Vibration trotzen muss. Ein geschlossenes Gehäuse, mit dicht ausgeführten Schnittstellen nach außen, schützt hier fraglos vor Staub und Feuchtigkeit. Ein System mit modularem Design und weitgehend kabellosem Aufbau ist von Vorteil bei mechanischen Belastungen, da die Gefahr eines Ausfalls durch Kabelbruch gemindert ist. Ausgeklügelte Kühlkonzepte auf Basis von Heatpipes und Kühlrippen garantieren ein zuverlässiges Arbeiten selbst bei 60°C hohen Betriebstemperaturen. Problematisch wird es allerdings, wenn in einer Umgebung mit großer mechanischer Belastung oder hoher Schmutzentwicklung zumindest teilweise höhere Temperaturen herrschen. Der Einbau beziehungsweise die Zuschaltung eines Lüfters bei Erreichen einer vordefinierten Temperaturschwelle hilft in diesem Fall zwar, die Hitze im Gehäuseinneren niedrig zu halten, die mechanische Komponente Lüfter führt allerdings zu einem gesteigerten Verschleißrisiko und – insbesondere in sehr schmutzigen Umgebungen – zu einem höheren Wartungsaufwand, da regelmäßig verschmutzte Filter zu reinigen sind. Es gilt folglich sorgfältig abzuwägen, ob man diese Nachteile in Kauf nimmt oder einen alternativen Standort für den IPC ins Auge fasst. In vielen Fällen bringt die Einbausituation vor Ort an der Maschine die Standortfrage automatisch aufs Tapet. Ist der verfügbare Raum sehr knapp bemessen ist, bleibt mitunter zu wenig Platz, um die geforderten Schnittstellenkarten für Feldbusse, Aktoren und Sensoren zu erfüllen. Den Prozessoren der passenden Mini-IPCs fehlt es in der Regel an Leistung, um neben der SPS-Controllersteuerung weitere Aufgaben etwa zur Visualisierung im Rahmen der Qualitätsüberwachung aufzunehmen. Soll nicht für jede Funktion ein eigener PC eingeführt werden, muss hier ein leistungsstärkeres beziehungsweise breiter ausgestattetes System eingeführt werden. Dessen Abmessungen sind dann schnell zu groß für den vorhandenen Platz an der vorgesehenen Einbaustelle. Jeder Ortswechsel bedeutet jedoch zwangsläufig veränderte Umwelteinflüsse, die neu zu bewerten sind.

Weniger ist mehr

Seitens der ‚Betriebs- und Einsatzkosten‘ beeinflussen wiederum die Punkte Leistungsbandbreite und Ausbaupotenzial die Wahl, wenn unterschiedliche Maschinengrößen und Aufgaben mit einer Systemarchitektur abzudecken sind. Wichtige Aspekte sind in diesem Zusammenhang Betriebsmanagement, Schulung, Wartung und Ersatzteilhandling. Die simple Leitlinie lautet hier „Weniger ist mehr“. Je geringer die Zahl der Systemarchitekturen ist, desto weniger Spezial-wissen muss in der Administration geschult werden. Je geringer die Zahl systembedingter Unterbrechungszeiten wegen Wartungsarbeiten ist, desto erfreulicher fällt die betriebswirtschaftliche Einsatzbilanz aus. Oder vor dem Hintergrund der bereits verfügbaren IT-Infrastruktur: Je weniger Änderungen vorgenommen werden müssen, desto schneller kann die Inbetriebnahme erfolgen. Die Langzeitverfügbarkeit der Komponenten muss hierbei allerdings in jedem Fall gesichert sein, um die Gefahr eines aufwändigen Re-Designs zu minimieren.

Wahlspielräume

In der Vergangenheit waren Industrie-Unternehmen in ihrer Wahl eines optimalen IPCs aufgrund von Leistungs- und Wirtschaftlichkeitsüberlegungen immer wieder zu Zugeständnissen gezwungen. Viele Anforderungen bezüglich Performance und Schnittstellen-Ausbau ließen sich nur von einem 19″ IPC erfüllen. Die Einsatzbedingungen vor Ort machten dagegen eher die lüfterlosen Mini-PC oder Box-PC zu idealen Lösungskandidaten. Die Leistungsschübe in der PC-Technologie führen in diesem Punkt nun zu erheblich mehr Spielraum.


  • Maintenance verzeichnet Besucherzuwachs

    Mit einem Besucherzuwachs von 25 Prozent ziehen die Veranstalter der Messen Maintenance und Pumps & Valves ein positives Fazit und wollen die…


  • Koenig & Bauer setzt Wachstumskurs fort

    Koenig & Bauer hat im zurückliegenden Geschäftsjahr 2023 seinen Wachstumskurs aus dem Vorjahr fortgesetzt. Demnach stieg der Umsatz des Konzerns um 12%…


  • Verbindungstechnik neu gedacht

    Edelstahl ist der Materialstandard für Installationen im Reinraum, für Abfüll-, Verpackungs- und Förderanlagen in der Lebensmittelindustrie und für alle korrosionsgefährdeten Bereiche. Leider…


  • NEONEX, Fabasoft Approve & KSB: „Win-win-win-Situation“ durch starke Partnerschaft

    Im Zuge einer Smart-Factory-Potenzialanalyse für ihren Kunden KSB identifizierte die Managementberatung NEONEX Opti mierungschancen bei der Beschaffung der Lieferantendokumentation sowie der Erstellung…