Notwendiges Wissen und Knowhow schützen

Der sogenannte Digitale Produktpass (DPP) soll zukünftig Informationen über die Herkunft, die Zusammensetzung, die Reparatur- und Demontagemöglichkeiten sowie über die fachgerechte Entsorgung eines Produktes liefern. Der VDMA steht den umfassenden Forderungen zu einem digitalen Produktpass, wie er aktuell vom EU-Parlament vorgeschlagen wird, kritisch gegenüber. „Der digitale Produktpass könnte eine Offenlegung von internen Unternehmensdaten und Technologie-Knowhow bedeuten, was Unternehmen an Innovationen hindern und im Wettbewerb benachteiligen könnte“, fürchtet Dr. Sarah Brückner, Leiterin der VDMA-Abteilung Technik, Umwelt und Nachhaltigkeit. Das Vorhaben des DPP entstammt dem European Green Deal und dem Circular Economy Action Plan der Europäischen Union. In beiden Strategiepapieren wird ein digitaler Produktpass als wesentliches Instrument für eine klimafreundliche und ressourceneffiziente Wirtschaft genannt. Ein konkreter Gesetzgebungsvorschlag der EU-Kommission ist für Ende des Jahres geplant. Auch auf nationaler Ebene in Deutschland wird der DPP diskutiert und ist insbesondere in der umweltpolitischen Digitalagenda des Bundesumweltministeriums als zentrale Maßnahme genannt. „Unsere Sorge besteht darin, dass eine deutliche bürokratische Mehrbelastung geschaffen wird. Insbesondere für kleinere und mittelständische Unternehmen müssen machbare und bezahlbare Lösungen entwickelt werden“, mahnt Brückner. Der Zweck eines digitalen Produktpasses müsse laut Verbandsmeinung von den politischen Entscheidungsträgern gemeinsam mit der Industrie in einem Bottom-up-Ansatz definiert werden. Dies sollte unter Berücksichtigung eingehender Studien zu den Inhalten des Passes und einer Folgenabschätzung von Kosten und Nutzen geschehen. „Wird ein Instrument geschaffen, das im Sinne der Klimaneutralität und der Kreislaufwirtschaft zentrale Informationen weitergibt, und gleichzeitig neue Geschäftsmodelle und Service-Leistungen ermöglicht, die Rückschlüsse und Lerneffekte für die Industrie erlauben, kann ein großer Mehrwert für den Maschinen- und Anlagenbau entstehen“, stellt Brückner abschließend fest.


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