Ende des Erfolgs?

Ende des Erfolgs?

Weder deterministisch noch echtzeitfähig: Standard-Ethernet ist eigentlich ungeeignet für die Automatisierung. Dennoch hat es sich – wenn auch in speziellen Ausprägungen – in der Industriekommunikation durchgesetzt. Aber endet diese Erfolgsstory mit dem Markteintritt von TSN?
TSN steht für Time-Sensitive Networking und bezeichnet eine Reihe von Erweiterungen des Ethernet-Standards IEEE 802.1. Die gleichnamige Arbeitsgruppe ist 2012 aus der Audio/Video Bridging Task Group hervorgegangen. Da TSN nicht nur von der Automatisierung getrieben wird, sondern auch von den Automobilherstellern für den Einsatz im Fahrzeug, hat die Initiative durchaus einiges an Schlagkraft. Ein Ziel für die Produktion ist es unter anderem, OPC UA auf der Basis von TSN echtzeitfähig zu machen. Werden damit Echtzeit-Ethernet-Derivate wie Ethercat, Powerlink oder Sercos in ihren heutigen Ausprägungen obsolet? Vermutlich nicht. Denn bestimmte Aspekte werden sich mit TSN nicht lösen lassen. TSN ist mehr für die in der IT übliche Sterntopologie ausgelegt und weniger auf die maschinentypische Linientopologie. Zudem, so schätzen es Experten, lassen sich mit TSN Zykluszeiten unterhalb von 2ms in der Praxis nicht erreichen. Das würde bedeuten, dass zumindest der Feldbereich mit harter Echtzeit weiterhin den entsprechenden Industrial-Ethernet-Protokollen vorbehalten bleibt.

Mathis Bayerdörfer

mbayerdoerfer@sps-magazin.de


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