Das Netz der Geräte

Das Netz der Geräte

Das Internet hat über die vergangenen zwei Jahrzehnte einen unglaublichen Siegeszug angetreten, um zu der weltumspannenden Kommunikations- und Serviceplattform zu werden, die ein Großteil der Menschheit heute alltäglich und selbstverständlich nutzt. Mit dem Ruf nach dem Internet der Dinge erreicht das weltweite Netz allerdings eine neue Dimension.

Ein Grundpfeiler ist jedoch nach wie vor, dass sich jeder Teilnehmer mit einer individuellen IP-Adresse mit dem Internet verbindet. Das bereits in der Anfangszeit definierte IPv4-Protokoll bietet dafür einen Adressraum von rund 4,3Mrd. Adressen, was damals als mehr als ausreichend galt. Heute sieht die Situation anders aus und es herrscht Adressenknappheit. Zu einer Zeit, in der sich eine neue Epoche des Internets ankündigt – im Internet der Dinge werden sich Studien zufolge in fünf Jahren zwischen 20 und 200Mrd. Geräte tummeln.

Die Lösung für dieses Problem nennt sich IPv6. Mit dem Nachfolger von IPv4 stehen 340 Sextillionen (eine Zahl mit 39 Stellen) IP-Adressen für Netzanschlüsse bereit. Ein unerschöpfliches Potenzial – aus heutiger Sicht jedenfalls. Hierzulande wird Experten zufolge bereits knapp 20 Prozent des Datentransfers von Unternehmen über den neuen Internet-Standard abgewickelt. Doch IPv6 bringt nicht nur Sonnenschein. Neben technischen Kinderkrankheiten bemängeln Datenschützer, dass mit IPv6 angebundene Geräte eine fixe IP-Adresse bekommen könnten und somit jede besuchte Seite noch Jahre später eruierbar wäre. Solche Sorgen belegen, dass im Internet der Zukunft also auch noch Menschen unterwegs sein werden.

Mathis Bayerdörfer

mbayerdoerfer@sps-magazin.de