Abweichungen kommen ans Licht


Neue Spezifikation für die Lichtverteilung

Um auch diese Unsicherheit zu eliminieren, haben die Experten der internationalen Normungsgremien die Bedingungen für die Lichtverteilung an der Einkoppelstelle neu definiert. Das Ergebnis: der eingeschlossene Strahlungsfluss (EF = Encircled Flux). Die Standardisierung fordert diese Anregungsbedingung nicht an der Einkoppelstelle vom Sender in das Sendekabel, sondern an der Einkoppelstelle zur geprüften LWL-Komponente – also am Ausgang des Sendekabels. Somit wird diese spezifizierte Anregungsbedingung direkt in die zu messende LWL-Komponente eingespeist. Die Spezifikationen sind im Standard EN61280-4-1 beschrieben und legen die Anregungsbedingungen im Wesentlichen für die Multimode-Fasern G50/125µm und G62,5/125µm bei den Wellenlängen 850nm und 1.300nm fest. Der eingeschlossene Strahlungsfluss lässt sich durch Anschluss eines Mode-Controllers oder eines sogenannten Encircled Flux Mode Conditioners erzeugen und durch eine Nahfeldmessung mit einem geeigneten Nahfeldmessgerät überprüfen.

Normierte Messmethoden für reproduzierbare Ergebnisse

Aus der Vielzahl der Methoden zur Messung der Einfügedämpfung an LWL-Komponenten haben sich einige über die Jahre bewährt – und kommen entsprechend in der Praxis zum Einsatz. Als Messmethoden im Labor und in Fertigungsstätten haben sich die Verfahren nach EN61300-3-4 ‚Einfügungsverfahren (C3) für Patchcords‘ und nach EN61300-3-4 ‚Einfügungsverfahren (C2) für Steckverbinder‘ etabliert. Die Normen beschreiben die verschiedenen Verfahren zur Messung der Dämpfung von Lichtwellenleiter-Bauteilen. Für Messungen im Feld wird zumeist die ISO/IEC14763-3 herangezogen. Diese beschreibt Messmittel und Verfahren für die Sichtprüfung und Messung von Lichtwellenleiter-Verkabelungen, die nach ISO/IEC11801 bzw. EN50173 oder vergleichbaren Normen ausgelegt sind.

Fazit

Die Anforderungen an qualitativ hochwertige LWL-Komponenten machen eine genaue und reproduzierbare Messung der Einfügedämpfung bei Multimode-Fasern unabdingbar. Messungen mit unterschiedlichen Messgeräten, aber gleichem normativen Aufbau, erzeugen Messabweichungen, die unterschiedliche Einkopplungsbedingungen hervorrufen. Hersteller hochwertiger LWL-Komponenten sowie Messtechniker im Feld sind daher gezwungen, die Voraussetzungen zu berücksichtigen, die für die Durchführung der Messtechnik und für den normativen Aufbau gelten. So lassen sich die Messunsicherheit reduzieren, reproduzierbare Ergebnisse festhalten und die gleichbleibende Qualität der LWL-Anschlusskomponenten im Feldeinsatz erzielen. n LWL-Messtechnik – Voraussetzungen für reproduzierbare Ergebnisse

  • • Gültige Kalibrierzertifikate der Messtechnikkomponenten
  • • Einstellung der richtigen Parameter
  • • Stabilität des Mess-Equipments
  • • Verwendung definierter Messkabel und Messkupplungen
  • • Visuelle Inspektion der Steckverbinder-Stirnflächen der Messkabel wie auch der LWL-Komponenten und ggf. Reinigung
  • • Aktuelle Anregungsbedingung für Multimode G50/125µm und G62,5/125µm EF Encircled Flux an Einkoppelstelle zum DUT beachten
  • • Wahl der richtigen normativen Messmethode zur Durchführung der Dämpfungsmessung

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