Geschäftsaussichten der Branche Additive Manufacturing bleiben gut

„Fast drei Viertel unserer Mitgliedsfirmen rechnen in den nächsten 24 Monaten mit einer steigenden Entwicklung ihrer Geschäfte in Deutschland“, berichtet Dr. Markus Heering, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Additive Manufacturing im VDMA. Zugleich melden in der aktuellen Herbstbefragung unter den rund 200 Mitgliedern 8% rückläufige Umsätze in den letzten 12 Monaten. „Vor dem Hintergrund der aktuell angespannten geopolitischen Lage und den weiterhin steigenden Energie- und Rohstoffpreisen sind die Zahlen positiv und sie sind ein Beleg für die Relevanz von AM-Technologien „, sagt er.

Die Antworten der aktuellen Mitgliederumfrage decken das gesamte Spektrum der additiven Prozesskette ab. AM-Anlagenhersteller und ihre Zulieferer sind in der Umfrage ebenso stark repräsentiert, wie Anbieter von Materialien, Software oder Beratung sowie Forschungsinstitute und AM-Fertigungsdienstleister. Rund drei Viertel der Mitglieder verarbeiten Metalle, 53% Kunststoffe, wobei ein Drittel der Mitglieder sowohl im Kunststoff- als auch im Metalldruck aktiv ist. Die Bandbreite der genutzten Verfahren entspricht der Vielfalt im Markt.

Diese breite Basis der Mitgliederbefragung lässt den Schluss zu, dass die junge AM-Branche als Ganzes hohe Resilienz gegen die konjunkturellen Störeinflüsse entwickelt hat. „Mit ihren hochflexiblen Fertigungsverfahren, kurzen Lieferfristen und überlegenen Funktionalität beliebig komplex geformter AM-Bauteile finden unsere Mitglieder die richtigen Antworten auf die aktuellen Herausforderungen ihrer Zielmärkte“, erklärt Heering. Als wichtigstes Einsatzfeld sehen 27% der Befragten den Maschinen- und Anlagenbau, dicht gefolgt von der Luftfahrt und Medizintechnik, die je 23% nennen. Jeweils 8% geben den Automotive- und den Konsumgüterbereich als wichtige Anwenderbranchen an. Zu dieser gleichmäßigen Abnehmerstruktur gesellt sich ein weiterer Trend, der für die zunehmende Reife der Branche spricht. Additiv gefertigte Serienbauteile haben bei den Mitgliedern mit 35% mittlerweile fast die gleiche Relevanz wie Prototypen.

Breite Basis – hohe Exporterwartungen

Die zunehmende Breite der Anwendungen hat fast einem Viertel der Befragten in den letzten zwölf Monaten Umsatzzuwächse von über 20% beschert. Bei weiteren 52% der Mitgliedsfirmen lagen die Zuwächse im Bereich bis 20% und 17% melden gleichbleibende Geschäfte. Im Detail zeigt sich allerdings ein im letzten Halbjahr leicht rückläufiger Wachstumstrend: Die Zuwächse pendelten sich vornehmlich im einstelligen Prozentbereich ein. Der Trend bestätigt sich beim Blick auf die kurz- und mittelfristigen Erwartungen im AM-Binnenmarkt. Im kommenden Halbjahr erwarten 48% stagnierendes Geschäft und nur noch 46% Zuwächse. Hingegen zeugt die Vorausschau auf die nächsten 24 Monate von ungebrochenem Optimismus: 74% der Mitgliedsfirmen erwarten Wachstum, nur 20% Stagnation und ganze sechs Prozent rechnen mit einer rückläufigen Marktentwicklung.

Ein ähnliches Bild vermitteln die Exporterwartungen der Mitgliedsfirmen. Auch hier ist der Optimismus kurzfristig gebremst. Fast 60% rechnen in den nächsten zwölf Monaten mit stagnierenden Auslandsgeschäften; nur 40% sind auf Wachstum eingestellt. Beim Blick auf die nächsten 24 Monate wendet sich das Blatt: 58% rechnen mit Zuwachs – 40% mit Stagnation. Zwar ist auch hier eine leichte Eintrübung der Stimmung gegenüber den Werten der letzten beiden Umfragen im Herbst 2021 und Frühjahr 2022 zu verzeichnen. „Dennoch bleibt das Gesamtbild trotz der aufziehenden Konjunkturkrise positiv“, erklärt Heering. Dafür spreche auch die weiterhin hohe Investitionsbereitschaft der Mitgliedsfirmen sowie ihr Fokus auf die Entwicklung neuer Produkte und die Erschließung neuer Märkte, von denen das Gros der Befragten in den nächsten Monaten positive Effekte auf die eigenen Geschäfte erwartet.

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