Digitaler Zwilling

Digitaler Zwilling

Die Anlageninfrastruktur im Blick behalten

Jede Infrastrukturanlage wird in Form von Daten dokumentiert, wodurch sämtliche Informationen der Anlage bekannt sein sollten — so zumindest die Theorie.

Bild: Bentley Systems Germany GmbH

In den meisten Fällen sind diese Daten jedoch auf verschiedene Plattformen verteilt und in verschiedenen Formaten vorhanden. Sie sind weder kontextualisiert noch leicht zugänglich. Sie sind schlichtweg nicht zuverlässige. Hier kommt die Lösung iTwins (infrastructure digital Twins) ins Spiel.

Digitaler Zwilling der Infrastrukturanlage

iTwins ermöglicht es Projektteams und Anlagenbetreibern digitale Zwillinge ihrer Infrastrukturanlagen zu erstellen. Technische Daten verschiedener Anwendungen können in einen durchgehend aktuellen digitalen Zwilling integriert werden, der diese mit aktueller Arbeitsabläufen oder Prozessen abgleicht. Anwender können Änderungen visualisieren und nachverfolgen, einschließlich der verbundenen IoT-Geräte, wei etwa Sensoren oder Drohnen. So können beispielsweise Probleme erkannt werden, bevor sie auftreten, was wiederum zu Kosteneinsparungen und verbesserter Serviceverfügbarkeit führt — auch die Sicherheit kann so verbessert werden. Auch mobile Endgeräte können eingesetzt werden.

Offene Systeme

Langfristig sind offene Systeme besser als geschlossene Systeme. In einem geschlossenen Modell werden beispielsweise einzelne Anwendungen oder Systeme voneinander isoliert, ohne dass Daten gemeinsam genutzt werden. Wenn Daten gemeinsam genutzt würden, würde dies auf kontrollierte und proprietäre Weise erfolgen. In einem offenen Modell wiederum würden sich Systeme einander bewusst sein und Daten wären aufgrund von standardisierten Mechanismen für ein breites Publikum zugänglich. Offenheit kennzeichnet den Grad an Zugänglichkeit. Die Lösung wurde so konzipiert, dass sie offen für eine Vielzahl von technischen Anwendungen offen ist.

Daten in CAD/BIM-Arbeitsabläufen sind oft isoliert. Solange sie nicht harmonisiert und synchronisiert werden können, bleiben sie ‘Dark Data‘ und der digitale Zwilling ist weder aktuell noch detailgetreu. Die Grundlage muss also eine offene, vernetzte Datenumgebung (Connected Data Environment, CDE) bilden, die sich wiederum mit mehreren Live-Datenquellen vernetzen lässt und eine Reihe von Formfaktoren, von Mobilgeräten über das Web bis hin zum Desktop in einer hybriden Cloud oder lokalen Architektur sowohl für Büro, Arbeitsplatz und Außendienst, unterstützt. Entsprechende Lösungen nutzen Open-Source-Bibliotheken, die wiederum skalierbar sind und Konnektivität für eine Vielzahl von Anwendungsfällen bieten. Der Digitale Zwilling kann so an spezifische Projekte angepasst werden. Als Plattform iTwins dient die Open-Source-Lösung iModel.js. IT-Experten können damit Anwendungen erstellen, die digitale Zwillinge in der Infrastruktur mit der restlichen digitalen Welt verbinden. Die Plattform nutzt standardmäßige Cloud- und Webtechnologien.

Über die Bibliothek, die auf GitHub zu finden ist, kann auf sämtliche Daten rund um digitale Zwillinge zugegriffen bzw. die Daten können visualisiert, analysiert und integriert werden. Die Bibliothek wurde sowohl offen als auch flexibel konzipiert, sodass sie in andere Systeme integriert werden kann. Die Plattform soll die Zugänglichkeit von digitalen Zwillingen in der Infrastruktur für Visualisierung und analytische Transparenz verbessern und bildet einen Eckpfeiler von iTwins.

Da digitale Zwillinge in der Infrastrukturbranche immer mehr an Bedeutung gewinnen, ist eine Open Source-Plattform für digitale Zwillinge die beste Methode zur Wertschöpfung aus Daten.


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