Seminarangebot des Fraunhofer IAO

KI und Machine Learning für Mitarbeiter

Group of young students in technical vocational training with young female muslim teacher. Education and technology concept.
Eine Schulungsleiterin erläutert Teilnehmern am Beispiel eines Modelles technische Zusammenhänge. – Bild: ©as-artmedia/stock.adobe.com

In der Industrie 4.0 wächst die Zahl an intelligenten Sensoren beständig, Maschinen sind vernetzt, Prozesse werden immer komplexer. Daten in der Cloud ermöglichen neue Analysen und Funktionen, die Flexibilität, Qualität, Effizienz und Transparenz in der Fertigung steigern können. Doch um diese Datenschätze zu heben, ist KI-Kompetenz gefragt: Projektverantwortliche und Mitarbeitende müssen in der Lage sein, geeignete Anwendungsfälle für KI-Lösungen zu erkennen, diese zu beschreiben und produktiv nutzen zu können. Bei vielen Mitarbeitenden löst das Schlagwort KI Skepsis oder sogar Ängste aus. Besonders im Produktionsbereich sorgen sich viele darum, wie KI ihren Arbeitsalltag ändern könnte oder ob sie gar ihren Job an eine KI verlieren könnten.

Seminar für mehr Vertrauen

Mit dem Ziel, solche Vorbehalte abzubauen und gleichzeitig KI-Kompetenzen und Knowhow aufzubauen, hat das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO gemeinsam mit dem Softwareentwickler Kimoknow in Kooperation mit der IHK Stuttgart ein Seminarangebot entwickelt. „Die Grundlage für erfolgreiche KI-Projekte sind Transparenz, Verständnis und Vertrauen für KI“ betont Wissenschaftler Christian Saba, der das Seminar am Fraunhofer IAO leitet. Dieses richtet sich explizit an Laien im Themenbereich Künstliche Intelligenz und Machine Learning. Angesprochen sind dabei ganz unterschiedliche Hierarchiegruppen, vom Auszubildenden über den Betriebsrat bis hin zur Projektleitung. Die Seminargruppe setzt sich jeweils aus maximal 15 Personen zusammen, die entweder alle aus einem Unternehmen kommen können oder eine gemischte Gruppe mit Teilnehmenden aus verschiedenen Unternehmen oder Organisationen bilden.

Spielerischer Zugang über KI-Games und KI-Apps

In einem Mix aus Theorie und Praxisanwendungen lernen die Teilnehmenden an einem Tag die wichtigsten Grundbegriffe, KI-Typen sowie aktuelle Anwendungsbeispiele kennen. Mit KI-Games und einer eigenen KI-App kann man im Seminar die Funktionsweise und das Training von KI-Lösungen selbst ausprobieren. In gemeinsamen Diskussions- und Übungsrunden wird das neue Wissen vertieft und gefestigt. „Mit Kimoknow haben wir es uns die Aufgabe gemacht, KI-Objekterkennung für möglichst viele Unternehmen zugänglich zu machen“ sagt Kimoknow-Geschäftsführer Lukas Kriete. Die Software-Komponenten des Startups ermöglichen es den Teilnehmenden, selbständig KI-Beispiellösungen im Bereich der Objekterkennung aufzusetzen.

KI ist ein wichtiger Erfolgsfaktor, um künftig mittels Big Data beispielsweise Anlagenverfügbarkeiten zu erhöhen, Durchlaufzeiten zu verkürzen und dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken. „Der Mensch bleibt aber nach wie vor der zentrale Entscheider und ist das Schlüsselelement für das Training und die Aufbereitung von KI-Systemen“ betont Saba. Deswegen ist es ihm auch besonders wichtig, das Zusammenspiel von Mensch und KI so zu gestalten, dass die Vor- und Nachteile sowie Stärken und Schwächen von KI – auch im Vergleich zu klassischen Softwaresystemen – beleuchtet und verstanden werden. Denn eines ist gewiss: KI-Lösungen sind nicht mehr wegzudenken aus der smarten Produktion der Zukunft. Nun kommt es darauf an, diese menschengerecht zu gestalten.