Logout-Tagout-(LOTO)-Verfahren

Mehr Sicherheit für Maintenance und Wartung

Zur LOTO-Prozedur gehört stets eine Risikobeurteilung der Anlagen mit Analyse der Energietypen und Sicherheitsbereiche: Neben Maschinenkenntnis erfordert dies auch Erfahrung. Die ersten Prozeduren werden daher im Team erstellt. Man fängt bei einer kleinen Anlage mit bis zu vier Abschaltpunkten an und arbeitet sich im Schwierigkeitsgrad und der Komplexität vor. Die Prozeduren werden von Mitarbeitenden, die sie nicht selbst verfasst haben, geprüft, auf Praxistauglichkeit untersucht und die Anwender geschult. Diese müssen wissen, wo sie die passenden Prozeduren und Hilfsmittel finden und wie sie sie einsetzen. Praktische Übungen sind hier notwendig, um z.B. den richtigen Abschaltpunkt zu finden und zu sichern. Bei Änderungen müssen die Prozeduren angepasst werden, um sicherzustellen, dass Darstellung und Ist-Zustand übereinstimmen: LOTO ist also kein einmaliges Projekt, sondern ein fortlaufender Prozess.

Automatisierungspotenziale

Da LOTO die manuelle Anbringung von Sicherheitseinrichtungen sowie ihre Prüfung erfordert, sind Möglichkeiten der Automatisierung begrenzt. Ein Ansatz besteht darin, Prozeduren über eine Software wie CE-Con Safety zu erstellen. Eine digitale Lösung über QR-Codes an Maschinen soll es ermöglichen, Informationen über die Prozedur sofort mobil auf ein Tablet oder Smartphone zu erhalten.

In manchen Fällen kann auch die funktionale Sicherheit der Maschine für eine Automatisierung genutzt werden. Das Problem dabei: Diese Schutzeinrichtungen stellen zwar die Maschine sicherheitsgerichtet still, trennen aber nicht per se alle Energien. Möglich wäre auch eine Fernauflösung von Energietrennung über einen Schalter und eine Rückmeldung. Doch diese Option ist teuer.

Fazit

Bei Tätigkeiten außerhalb des Normalbetriebs wie Wartung und Instandhaltung von Maschinen können Unternehmen den Arbeitsschutz mit einem Logout-Tagout-Verfahren gewährleisten. Damit es ein Erfolg wird, müssen die Maschinen ertüchtigt und die Menschen geschult werden.

Autor: Jörg Handwerk, Geschäftsführer bei CE-Con

www.ce-con.de

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