Digitaler Zwilling für Gesamtanlagen

Verkürzte Inbetriebnahmezeiten

 AGS-Engineering realisiert neben Retrofit, industrieller Bildverarbeitung und Digital Services hauptsächlich komplexe Roboterzellen und Montagelinien mit eigener Montage und Qualitätserfassungssoftware inklusive der Anbindung an Kundendatenbanken und ERP-Systeme.
AGS-Engineering realisiert neben Retrofit, industrieller Bildverarbeitung und Digital Services hauptsächlich komplexe Roboterzellen und Montagelinien mit eigener Montage und Qualitätserfassungssoftware inklusive der Anbindung an Kundendatenbanken und ERP-Systeme.Bild: ©zhu difeng/stock.adobe.com / AGS-Engineering GmbH / Machineering GmbH & Co. KG

Immer wieder stand das Team von Walter Kohlbauer, Geschäftsführer des Sonderanlagenbauers AGS-Engineering, vor den gleichen Herausforderungen: Genaue Taktzeitenanalysen im Roboteranlagenverbund waren nicht möglich und die räumliche Erreichbarkeit sowie Materialflussanalysen wurden immer wieder mit verschiedenen Tools realisiert, teilweise sogar von unterschiedlichen Abteilungen. Zudem gab es lange Montage- und Inbetriebnahmezeiten. Gleichzeitig wurden die Zeitvorgaben für das Assembling und die Inbetriebnahme von den Sonderanlagen immer kürzer und die Komplexität nahm stetig zu. „So konnte und sollte es nicht weiter gehen“, sagt Kohlbauer. „Wir konnten zwar auch ohne Simulation und digitalen Zwilling unsere Ziele erreichen, aber eben nur durch viel Einsatzwillen, Überstunden und Engagement der Mitarbeiter.“

Bild: machineering GmbH & Co. KG

Digitaler Zwilling als Entlastung

Die Entscheidung, in einen Digital Twin zu investieren, kreiste schon länger in den Köpfen der Verantwortlichen. „Zum einen sahen wir eine Chance, unsere Arbeit noch zielgerichteter für die Kunden von AGS umzusetzen und zum anderen die Möglichkeit, unsere Mitarbeiter zu entlasten“, begründet Kohlbauer. „Letztendlich gab es aber ein Schlüsselerlebnis, als wir bei Problemen bei einer Inbetriebnahme einer Anlage im Nachhinein einen Digital Twin erstellten und dabei exakt die gleichen Probleme in der Simulation und im Prozessablauf auftauchten. Damit war klar, dass wir sofort in diese Technik investieren müssen.“

Bei der Veranstaltung eines Lieferanten für Automatisierungsgeräte hörte Kohlbauer das erste Mal von Machineering. Auf der SPS in Nürnberg gab es erste Gespräche und AGS bekam im Anschluss die Möglichkeit, die Simulationssoftware zu testen. „Im Zuge der Findungsphase haben wir uns einige Tools am Markt genauer angeschaut. Für unsere Arbeitsweise hat sich letztlich iPhysics von Machineering als am geeignetsten herauskristallisiert“, erinnert sich Kohlbauer. „Für uns waren Flexibilität, Anbindungsmöglichkeiten auf verschiedene SPS-Steuerungen und auf die wichtigsten Industrieroboter, der technische Zukunftsausblick von iPhysics sowie die Firmenkonstellation eines unabhängigen Unternehmens mit einem dynamischen Team und gutem Support ganz wichtig.“ Die Einfachheit der Software und die kurze Zeitspanne, in der eine vollständige Simulation einer Anlage beim Workshop aufbereitet wurde, waren ebenfalls überzeugende Argumente.

Einfache Implementierung, schnelle Inbetriebnahme

Nach der endgültigen Entscheidung wurde iPhysics bei AGS intern mit Support-Unterstützung implementiert. „iPhysics selbst ist relativ einfach zu bedienen“, erläutert Kohlbauer, „aber wenn es doch mal zu Fragen kam, stand uns Machineering und auch der österreichische Vertriebspartner Cadosu jederzeit für die Klärung zu Verfügung.“

Schon schnell zeigten sich erste Erfolge; z.B. verkürzten sich die Inbetriebnahmezeiten deutlich. Dadurch wurden die Belastung der Mitarbeiter und auch die Kosten reduziert. „Zwar ist die Engineering-Zeit jetzt etwas länger, dafür können wir nun kürzere Inbetriebnahmezeiten einhalten“, freut sich Kohlbauer. iPhysics kommt aktuell bei allen Gesamtanlagen zur Anwendung. Die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Abteilungen (Konstruktion, E-Planung, SPS, Roboter) verläuft interagierend. Zudem ist die Konstruktion sowie die Programmierung zum Zeitpunkt der realen Inbetriebnahme weiter im Detail fortgeschritten als vor dem Einsatz von iPhysics und erhöht somit die Effizienz des gesamten Projektteams.

Field Box als Ergänzung

„Wir sind mit den Ergebnissen sehr zufrieden. Lieferzeiten von mechanischen Bauteilen können jetzt auch mal länger dauern, ohne dass es eine direkte Auswirkung auf den internen Projektplan der Software-Inbetriebnahme hätte“, weiß Kohlbauer zu schätzen. „Dazu kommt, dass wir in der Montagehalle wieder mehr Platz haben, da die Anlagen nicht mehr bzw. nicht mehr so lange aufgebaut sein müssen. Und das Beste daran: Mechanische Anpassungen geschehen jetzt vor der Fertigung.“

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