Vernetzte Arbeitsplätze im Weidmüller-Werk

iPod statt Klemmbrett

Kurze Wege und Transparenz

Die Mitarbeiter sind in einer Schicht immer für mehrere Maschinen zuständig. Statt Klemmbretter tragen sie nun einen iPod. Sie sehen auf ihrem Display den aktuellen Status ihrer Maschinen, die Auslastung und mögliche Probleme. Somit sparen sie sich die Kontrollgänge und können überall Sichtprüfungen dokumentieren, Mengen verbuchen oder Material einscannen. Das verkürzt die Wege in der Fertigung und ermöglicht den Werkern, alle Betriebsdaten der Maschinen im Shopfloor einzusehen. Probleme lassen sich so oft schon in der Entstehung beheben und defekte Teile austauschen. Anhand der Maschinendaten lässt sich auch die Produktion verbessern. Beispiel Spritzgussmaschinen: Sie erhitzen Kunststoff, bringen ihn in Form, lassen das Teil auskühlen, geben es aus, und alles beginnt wieder von vorn. Das MES zeigt, was in der Disposition für die Produktion eines Teils geplant war und wie lange es tatsächlich dauerte. So lassen sich etwa die Fertigungsparameter in Korrelation setzen, um Zykluszeiten zu verkürzen.

Workplace 4.0

Das Werk in Wutha-Farnroda bei Eisenach ist heute weitgehend digitalisiert und kommt nahezu ohne Papier aus, was sich bereits am Einkaufsvolumen zeigt. Durch den Erfolg dieses Leuchtturmprojekts haben bereits andere Standorte Interesse an einer Implementierung des MES angemeldet. Die Frage ist lediglich, wie schnell diese Werke an das zentrale System angeschlossen werden können. Die entwickelten Templates und Blaupausen sind jedenfalls vorhanden und einsatzbereit.

Change Management

Der Rollout eines MES ist heikel, wenn die Akzeptanz der Mitarbeiter fehlt. Daher hat Weidmüller alle Interessengruppen eingebunden und beispielsweise die Mitarbeiter mitentscheiden lassen, ob sie eine Änderung wollen und wie sie umgesetzt werden kann. Das war die Grundlage für das Aufbrechen von Prozessen und die Überarbeitung der Abläufe. Basierend auf dem Werker-Feedback wurden Funktionen live geschaltet – oder auch nicht. Auch der Betriebsrat war von Beginn an mit im Boot und unterstützte bei der Einführung des MES tatkräftig. Vom ursprünglichen Lastenheft für das MES blieb am Schluss kaum etwas übrig, weil in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich die wirklich wichtigen Funktionen herausgearbeitet wurden. Unternehmen, die vor einem ähnlichen Projekt stehen, gibt Behnke folgenden Tipp: „Mit der Wahl des richtigen Implementierungspartners steht und fällt der Erfolg eines solchen Projekts. Der Dienstleister muss die Besonderheiten der Branche kennen, Lösungen agil entwickeln und mit wechselnden Zielen umgehen können.“ Mit Syntax hat Weidmüller einen passenden Partner gefunden, denn die Zusammenarbeit soll auch nach dem MES-Rollout weitergehen.

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