Verborgene Werte in der Anlage gefunden

Nützlich bei Umbauten

Auch bei geplanten Umbauten sind aktuelle Anlagendaten von Wert. Im Datenmodell ist etwa sofort ersichtlich, wieviel Reserven die Anlage bei den Signal-Eingängen noch hat oder wie es um die Schaltschrankkapazitäten bestellt ist. Das Engineering-Programm hilft auch beim Management von größeren Änderungen. Diese werden direkt auf dem zentralen Anlagenmodell geplant. Die Anwendung koordiniert dabei die Sublieferanten, auch bei mehreren Vergabe-Ebenen. Zudem ist die Planung neuer Messfunktionen, Aktoren und Verbraucher, die in Engineering Base als eigenständige Objekte dargestellt sind, erleichtert. Die Software-Bausteine für ihre Steuerung lassen sich passend zum Leitsystem mitplanen. Parametrierungen per Hand werden überflüssig.

Von as-designed zu as-is

Mit einer Migrationslösung möchte der Systemanbieter Umsteigern helfen, ein aktuelles Anlagenmodell zu erstellen, auch wenn die Planungsdokumentation noch keine Serviceinformationen enthalten. Mit dem Migrationstool lassen sich Daten in gängigen Formaten wie DWG oder XLS konfigurieren, mappen und importieren. So kann das System Informationen über ein bestimmtes Objekt aus verschiedenen Disziplinen zu einem Objektmodell zusammenfassen. Die importierten Objekte, von der Pumpe im R&I bis zu den Klemmen im Schaltschrank, bilden das übergreifende Anlagenmodell samt Logik-Verknüpfungen, an dem künftig gemeinsam gearbeitet werden kann. EB vergleicht beim Import Altdaten mit den Belegungslisten im Leitsystem, da dort naturgemäß der aktuelle Stand einer laufenden Anlage hinterlegt ist. Bei den Importen zeigt die Software automatisch das Delta zwischen bestehendem Modell und hinzukommenden Daten auf. Die Diskrepanzen lassen sich so gezielt beheben, um schließlich zu einer konsistenten Datenbasis zu gelangen.

Von Big Data zu Smart Data

Dieses universelle Modell kann auch im Sinne einer Industrie 4.0 genutzt werden. Ein Aucotec-Anwender nutzt die strukturierten Daten in der Engineering-Plattform zum Beispiel, um sein Predictive Maintenance System nicht manuell konfigurieren zu müssen. Damit kann das Unternehmen seinen Kunden weltweit einen Service für vorausschauende Wartung anbieten und gleichzeitig auf Basis der zurückfließenden Daten die eigenen Produkte kontinuierlich verbessern. Ein universelles Modell ist die Voraussetzung, um den digitalen Zwilling einer Anlage vollständig abzubilden. Nicht nur aus mechanischer Sicht, sondern mit kompletter Struktur samt Logiken, Verbindungen und Geräteherstellerdaten. Denn in fast jeder Anlage steckt noch verborgener Wert, der sich mit der passenden Software zutage fördern lässt.