Augmented und Mixed Reality

Virtuelle und reale Welt im Einklang

Augmented und Mixed Reality verbinden digitale Welten mit der Realität. Für Unternehmen ergeben sich dadurch verschiedene Optimierungspotenziale - von der Planungsphase eines Produkts bis hin zu neuen Geschäftsmodellen.
Bild: ©Gorodenkoff/stock.adobe.com

Mixed Reality bringt die Realität und die virtuelle Welt zusammen. Eine Form von ihr ist Augmented Reality (AR), die sogenannte erweiterte Realität. Über Geräte wie etwa Smartphones, Tablets oder Datenbrillen werden der realen Welt digitale Elemente hinzugefügt. So entsteht ein Hybrid aus Realität und Simulation. Über Softwareplattformen wie HoloDesk können User mit 3D-Modellen interagieren. Diese können dann als virtuelles Bild in den Raum projiziert werden oder stehen im Webbrowser für die Zusammenarbeit zur Verfügung. Mixed Reality bietet sich dabei in ganz unterschiedlichen Anwendungsfällen an. Es folgt ein Überblick.

Vereinfachte Planung und Zusammenarbeit

Der Zugang zu AR bzw. die damit entstehenden Holographien sind für Mitarbeiter intuitiv: Ein virtuelles Produkt wird in eine reale Umgebung eingebunden, kann dort vergrößert, verkleiner und bewegt werden. Es entsteht ein genauerer Eindruck des Modells als bei Zeichnungen auf dem Papier oder am Computer. Die Plattform HoloDesk kann etwa die Dateien von 3D-Modellen automatisch in das für die Darstellung richtige Format umwandeln. Auf der Plattform können sich die Beteiligten das Modell dann gemeinsam ansehen, um es zu besprechen und weiterzuentwickeln. Das gilt auch für räumlich verteilte Teams. Die Visualisierung erleichtert die Abstimmung: Die Beteiligten wissen, worauf sich der jeweils andere bezieht und aus welcher Perspektive das Objekt angeschaut wird. Anmerkungen oder Änderungswünsche werden dokumentiert und können direkt an die zuständige Abteilung weitergeleitet werden. Damit werden der Ablauf und die Schritte der Planung zentral vorgehalten und stehen auf dem neuesten Stand zur Verfügung. CAD-Zeichnungen auszudrucken oder Blaupausen mit der Post zu verschicken, fällt damit weg – mit den entsprechenden Kosteneinsparpotenzialen. Für das Ingenieur- und Bauwesen bedeutet diese Herangehensweise, dass Risiken in der frühen Bauphase schneller erkannt und minimiert werden können und das Bautempo insgesamt steigt, da bei gleichzeitig weniger Nacharbeiten schneller konstruiert werden kann. Auch Anpassungen sind schneller möglich.

Geschäftsmodell Fernwartung

Ein weiteres AR-Einsatzgebiet ist die Fernwartung. Externe Experten unterstützen Techniker vor Ort via Live-Call bei Wartungs- oder Reparaturarbeiten. Die Techniker tragen eine Datenbrille, über die Informationen eingeblendet werden, der Zugeschaltete sieht die Anlage aus dem Blickwinkel des Mitarbeiters vor Ort. Call und Zugriffsmöglichkeiten auf Dokumente werden über eine Plattform gesteuert. Der Wartungsdienstleister spart Reisekosten und kann seine Mitarbeiter gezielter einsetzen. Da diese nicht durch Reisen gebunden sind, können sie etwa mehrere Kunden parallel betreuen. Das Kundenunternehmen hat wiederum zeitnahen Zugriff auf den Support. Stillstände können schneller behoben werden, die vereinfachte Wartung beugt unerwarteten Ausfällen

Weniger Fehler bei manuellen Tätigkeiten

Der Einsatz von AR bzw. Mixed Reality kann Fehler bei manuellen Tätigkeiten reduzieren. Arbeitsanweisungen erfolgen etwa über Hologramme – einzelne Schritte werden in der richtigen Reihenfolge über die Datenbrille eingeblendet. Für eine noch bessere Visualisierung können etwa einzelne Kabel eingefärbt oder optische Orientierungshilfen wie Pfeile eingeblendet werden. Ist ein Experte zugeschaltet, kann dieser eingreifen und Fehler korrigieren. Dokumente wie etwa Anlagenpläne sowie Videos und Bilder können ebenfalls direkt in der Datenbrille angezeigt werden. Die gleichen Effekte entstehen auch bei der Montage einer Anlage.

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