Bausteinbasierte SPS-Programmierung mit Blue Automation

Modular Arbeit sparen

 Durch den Einsatz von standardisierten SPS-Bausteinen lassen sich die Programmierzeit verkürzen und gleichzeitig die Codequalität erhöhen.
Durch den Einsatz von standardisierten SPS-Bausteinen lassen sich die Programmierzeit verkürzen und gleichzeitig die Codequalität erhöhen.Bild: ©monsitj/stock.adobe.com

Immer noch hängen zu viele Maschinenbauer der Entwicklung hinterher: Die Chancen der Digitalisierung liegen vielerorts brach, besonders bei Maschinensoftware – trotz verstärkter Entwicklungen im Bereich moderner Maschinensprache. Dabei übertrumpft der Einsatz modularer SPS-Bausteine bei weitem die meisten Programme, die bislang im Sondermaschinenbau zum Einsatz kommen. Es scheint ein klarer Umweg, Software aus der Anfangszeit der Maschinensteuerung zeitaufwendig an moderne Steuerungen anzupassen, um dann festzustellen, dass die Programme trotz aller Mühe nur unzureichend arbeiten.

Damit Maschinenbauer einen Baukasten erhalten, der unendlich oft wiederverwendet und eingesetzt werden kann, gilt es vorab, pro Komponente, etwa Ventile, Antrieb oder Schutztüren, einen Standardbaustein zu entwickeln, der dann beliebig oft in der Programmierung genutzt wird. Da es tiefes Fachwissen im Programmieren benötigt, um die einzelnen Bausteine anforderungsgerecht, aber nicht zu komplex zu gestalten, empfiehlt sich generell, die Projekterfahrung spezialisierter Dienstleister für eine reibungslose Umsetzung zu nutzen. Diese achten darauf, die in den Maschinen verwendeten Komponenten zu ermitteln und auch alle Aktoren und Sensoren einzuschließen – schwerpunktmäßig die häufig genutzten Bauteile. Außerdem gilt: Damit Fremdsysteme wie Eplan vernetzt werden können, ist bereits bei der Baustein-Entwicklung die Voraussetzung für die Einbindung anzulegen. Und alle Anforderungen an relevante Schutz- und Sicherheitsaspekte sollten schon während der Programmierung der Bausteine im Blick behalten werden.

Dauerhaft effiziente Prozesse

Schneller, übersichtlicher und einfacher programmieren zu können ist der Lohn für einen kurzzeitig erhöhten Aufwand, der durch dauerhaft optimierte Prozesse schnell mehr als wett gemacht wird. Zeit wird durch ein modulares System von SPS-Bausteinen übrigens auch bei allen weiteren Programmanpassungen gespart. Die Investition macht sich in vielfältiger Weise bezahlt: Komponentenbasiertes Programmieren gelingt auch weniger erfahrenen Fachkräften. Der zeitliche Aufwand sinkt, da die Software-Entwicklung parallel zur Hardwareplanung läuft. Die Zusammenarbeit wird verbessert und die Durchgängigkeit bei allen Projekten garantiert, da die Grundstruktur der Software eine übergreifende ist.

Hinzu kommt: Es gibt wegen der durchgängigen Struktur des Programms kaum Einarbeitungszeit für Mitarbeiter und Fachkräfte wie SPS-Programmierer haben mehr freie Kapazitäten für anstehende komplexe Aufgaben im Tagesgeschäft.

Bedienerfreundlichkeit bedeutet Wettbewerbsvorteil

Zusätzlich zur Zeitersparnis und Transparenz in der Projektierung ergeben sich weitere Vorteile: Da der Endkunde in den Genuss aller Vorteilen moderner Steuerungen kommt und die Programme sofort mit hoher Performance laufen, wächst die Reputation des Herstellers. Das gilt auch für die Bedienerfreundlichkeit bei Anpassungen und Instandhaltung: Muss der Anwender bei Wartung, Umbau oder Retrofit auf die Steuerungsprogramme zugreifen und findet ein intuitiv bedienbares Programm, wirkt sich das auf Effizienz und Zufriedenheit aus. Zu guter Letzt: In der täglichen Bedienung der Maschine spielt ein übersichtliches, durch Standard-Bausteine gut strukturiertes Programm ebenfalls seine Vorteile aus. Lässt sich eine Maschine dem aktuellen Stand der Technik entsprechend zielführend verwenden, beeinflusst das auch zukünftige Kaufentscheidungen.

Startschuss für Softwareautomatisierung

Anwender legen immer mehr Wert auf intuitiv bedienbare, leistungsfähige Software. Dabei ist die Erstellung und Nutzung standardisierter SPS-Bausteine bei allen spürbar positiven Auswirkungen nur eine Stufe im Automatisierungsprozess, die der Standardisierung der physischen Komponenten folgt und die Grundlage für weitere Automatisierung schafft.

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