PWC Maschinenbau-Barometer

Stimmung im Maschinenbau bleibt angespannt

Bild: PwC PricewaterhouseCoopers AG

Auf das Jahr 2022 blicken die Entscheider im deutschen Maschinen- und Anlagenbau hoffnungsvoll und verunsichert zugleich. So erwarten lediglich vier von zehn Managern eine positive Entwicklung der deutschen Konjunktur im kommenden Jahr. Seit Mitte des Jahres hat sich der Anteil der Optimisten unter den Maschinenbauern fast halbiert. Auf die Weltwirtschaft blickt weniger als ein Drittel noch mit positiven Erwartungen. Die Umsatzprognosen lesen sich hingegen sehr positiv. Das geht aus dem aktuellen Maschinenbau-Barometer der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PWC Deutschland hervor.

Während die Befragten noch im Vorjahr sehr düstere Prognosen für die Gesamtbranche (-2,7%) und die eigenen Unternehmen (1,3%) abgaben, sind ihre Aussichten auf das kommende Jahr von größeren Erwartungen geprägt. Für die Gesamtbranche schätzen die befragten Entscheider das Umsatzplus auf 4,4%. Für die eigenen Unternehmen prognostizieren sie ein durchschnittliches Wachstum von 8,2%.

Trotz zahlreicher Materialengpässe im Bereich Elektronik (Halbleitermangel, Chipkrise), Metalle und Kunststoffe und mitunter starken Preissteigerungen bei Roh- und Werkstoffen sorgen volle Auftragsbücher für eine vergleichsweise hohe Kapazitätsauslastung der Maschinen- und Anlagenbauer. Sie liegt mit durchschnittlich 89,5% allerdings auf einem leicht niedrigeren Niveau als Mitte dieses Jahres. Momentan arbeitet fast jeder zweite Betrieb am Auslastungslimit. Im Vorjahr war es zum gleichen Zeitpunkt gerade einmal ein Viertel der Unternehmen.

Tatsächlich wird der Kostendruck derzeit als größte Herausforderung für die Unternehmen des Maschinenbaus gesehen. Die meisten Entscheider (84%) sehen ihn derzeit als Wachstumshindernis, dicht gefolgt von der Corona-Pandemie (82%), die gegenüber dem Vorquartal wieder deutlich an Bedeutung gewonnen hat, und dem Fachkräftemangel (72%). 81% der Befragten gehen ohnehin davon aus, dass ihre Gesamtkosten kurzfristig weiterwachsen werden. Ihr Anteil hat in den letzten Monaten kontinuierlich zugenommen und den höchsten Stand aller bisherigen Erhebungswellen erreicht. Lediglich einer von 100 Befragten glaubt noch an eine Absenkung der Kosten. Für die überwiegende Mehrheit der Maschinenbauer steht allerdings fest: 2022 werden sowohl die Personalkosten (72%) steigen als auch die Ausgaben für Energie (84%) und insbesondere für Rohstoffe und Vorprodukte (88%). Aus diesem Grund schließen auch zwei von drei Befragten nicht aus, ihren finanziellen Mehraufwand an die Kunden weiterzureichen und die Verkaufspreise zu erhöhen – ein Rekordhoch aller bisherigen Befragungswellen.

PwC PricewaterhouseCoopers AG

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