Mehrachssensor am Roboterarm schafft neue Möglichkeiten in Produktion und QS

3D-Sensor für Kraft- und Drehmomentmessung

Direkte Kräftemessungen schaffen neue Möglichkeiten für Produktion, Montage und Qualitätssicherung.
Direkte Kräftemessungen schaffen neue Möglichkeiten für Produktion, Montage und Qualitätssicherung. Bild: Burster Präzisionsmesstechnik GmbH & CO KG

Einarm-Roboter kommen heute für viele unterschiedliche Aufgaben zum Einsatz. Die auftretenden Kräfte und Drehmomente direkt am Arm präzise zu messen, erschließt zahlreiche weitere Möglichkeiten. So können z.B. bei Bestückungsprozessen aus den Messwerten Rückschlüsse auf die richtigen Teile, deren Positionierung und die korrekte Bestückung getroffen werden. Die Spezialisten von Burster haben dafür einen sechsachsigen Kraft-/Drehmomentsensor mit Roboterflansch nach DIN ISO 9049-1 entwickelt, der einfach an der Standardaufnahme des Roboterarms befestigt wird.

Mehrachssensor erfasst jede Messgröße einzeln

Der 3D-Sensor 8565 mit einem Durchmesser von 95mm bei 60mm Höhe kann bis zu drei Kräfte und Drehmomente Fx/Fy/Fz und Mx/My/Mz gleichzeitig messen. Dabei werden die einzelnen Werte nicht wie oft üblich extrapoliert, sondern jede Messgröße wird über einen eigenen Dehnmessstreifen erfasst. Die jeweiligen Werte lassen sich über handelsübliche Messverstärker mit einer Linearitätsabweichung (20% bis 100%) von 0,1% vom Endwert auslesen.

Der skalierbare 3D-Sensor 8565 kann Messwerte für bis zu drei Kräfte und Drehmomente (Fx/Fy/Fz und Mx/My/Mz) ausgeben.
Der skalierbare 3D-Sensor 8565 kann Messwerte für bis zu drei Kräfte und Drehmomente (Fx/Fy/Fz und Mx/My/Mz) ausgeben.Bild: Burster Präzisionsmesstechnik GmbH & CO KG

Auch hierfür bietet der Messtechnikanbieter Burster verschiedene Lösungen. Je nach Applikation sind kundenspezifische Achsenkonfigurationen möglich, von ein bis drei Achsen sowie mit oder ohne Drehmomentmessung. Der Anwender kauft also nur, was er tatsächlich benötigt. Der Messbereich liegt bei bis zu +-1kN in Fx und Fy und bei +-2kN in Fz Richtung, das maximale Drehmoment in alle Richtungen beträgt 50Nm. Die besondere interne Geometrie des Sensors gewährleistet ein geringes Übersprechen der einzelnen Achsen. Sensoren für weitere Messbereiche sind in Vorbereitung.

Neue Arbeitsweisen möglich

Je nach Sensorausführung können so neue Arbeitsfelder für die Roboter erschlossen oder auch Qualitätssicherungsmaßnahmen inline umgesetzt werden. Beispielsweise lassen sich bei der Bestückung von Werkzeugträgern die relevanten Kräfte und Momente messen sowie mit Vorgabewerten vergleichen. Das gestattet Gut/Schlecht-Aussagen und vermeidet Beschädigungen.

Auch bei anderen taktilen Bewegungsabläufen wie Greifen, Fräsen oder Schleifen etc. geben die auftretenden Momente direkt Aufschluss über den Zustand des Werkstückes oder des eingesetzten Werkzeugs. Auch Anpassungen durch diverse Referenzmessungen – etwa der Reibung zwischen Werkstück und Werkzeug je nach Anpressdruck (Fx/Fy in Relation zu Fz) – können das Arbeitsergebnis beispielsweise beim Polieren verbessern. Da je Kanal ein separater Messverstärker zur Anwendung kommt, lassen sich die einzelnen Werte weitgehend unabhängig erfassen und bewerten. Somit ist kein kostenintensiver Mehrkanalverstärker mit Korrekturrechnung notwendig, um die einzelnen Kanäle zu erfassen. Das vereinfacht den Aufbau deutlich.

burster präzisionsmesstechnik gmbh & co kg

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