Studie des IW Köln

Anteil chinesischer Waren auf dem EU-Markt wächst

Lange dominierten deutsche Produkte den europäischen Markt, doch die chinesische Konkurrenz holt immer schneller auf. Insbesondere der Anteil industrieller Produkte aus Deutschland schrumpft, während der chinesische Anteil wächst. Das zeigt eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).
Bild: ©punthep/stock.adobe.com

Die Entwicklung gibt Grund zur Sorge, so die Wirtschaftsforscher: Während deutsche Produkte laut Studienergebnis eine immer kleinere Rolle auf dem europäischen Markt spielen, gewinnen chinesische Waren immer mehr an Bedeutung. Zur Jahrtausendwende machten deutsche Produkte rund 14 Prozent an den gesamten EU-Importen aus, 2022 waren es nur noch 12,5 Prozent. Im selben Zeitraum stieg der Anteil chinesischer Waren von 2,6 Prozent auf 8,8 Prozent an. Das IW verdeutlicht diese Entwicklung mit Blick auf Produkte, die als deutsche Exportschlager gelten: Maschinen, chemische Produkte, Metallerzeugnisse oder Autos. Im Jahr 2000 hatte die deutsche Wirtschaft noch über 15 Prozentpunkte Vorsprung bei diesen anspruchsvollen Industriegütern – im vergangenen Jahr waren es nur noch 2,5 Prozentpunkte.

China bei Elektronik vorbeigezogen

Insbesondere Computer und andere elektrische und optische Geräte kaufen die Europäer laut Untersuchungsergebnis mittlerweile lieber aus chinesischer Produktion: Lag ihr Anteil zu Jahrtausendbeginn noch bei 4,5 Prozent, waren es im vergangenen Jahr 27,4 Prozent. Deutsche Produkte machen nur noch 9,3 Prozent der Importe aus – nach 10,7 Prozent im Jahr 2000.

Bei Autos hat Deutschland mit 22 Prozent Importanteil zwar noch die Nase vorn, doch die Entwicklung der vergangenen paar Jahre zeigt auch hier: China holt auf und macht dabei immer mehr Tempo. Zwar waren zuletzt nur 3,5 Prozent der Kraftwagen, die die EU importierte, chinesischer Bauart, doch das Land hat seinen Anteil innerhalb von nur zwei Jahren mehr als verdoppelt – 2020 lag er noch bei 1,7 Prozent.

Problem könnte sich verschärfen

Wie die IW-Forscher mitteilen, setzt die Energiewende die Unternehmen zunehmend unter Druck. Und das nicht nur in der Automobilbranche: Auch für die Chemieindustrie, die auf viel Energie angewiesen ist, werden hohe Energiekosten zunehmend zum Problem. „Egal ob Maschinenbau, Elektroindustrie oder Chemiebranche: In den wichtigsten deutschen Exportbranchen sinken die Anteilsvorsprünge immer stärker“, sagt Studienautor und Außenhandelsexperte Jürgen Matthes. „Das deutsche Exportmodell scheint zunehmend ins Wanken zu geraten.“

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