Transiente Strömungssimulation mit Simcenter

Siemens kauft Nextflow Software

Bild: Siemens Industry Software GmbH

Siemens hat am 11. Juni die Akquisition von Nextflow Software bekanntgegeben, einem Anbieter von Software zur partikelbasierten Strömungssimulationen (CFD). Die Transaktion wurde am 1. Juni 2021 abgeschlossen. Vertragsbedingungen wurden nicht offen gelegt. Nextflow Software ist ein Startup-Unternehmen, das 2015 mit Hauptsitz in Nantes, Frankreich gegründet wurde. Der Schwerpunkt der Firma liegt auf der Entwicklung von SPH-Lösungen (Smoothed Particle Hydrodynamics) als netzfreie CFD-Simulationsmethoden. Das Unternehmen konnte dazu beitragen, SPH aus dem akademischen Umfeld in die industrielle Praxis zu bringen.

Mehr Werkzeuge für Siemens-Anwender

Die Systeme von Nextflow sollen künftig dem Simcenter-Portfolio von Siemens Digital Industries Software zugeschlagen werden. Simcenter wiederum gehört zum Xcelerator-Portfolio von Siemens, das Software und Services bündelt. Die netzfreien CFD-Funktionen können Analysen von komplexen transienten Applikationen beschleunigen. In den Industriezweigen Automobilbau, Luft- und Raumfahrt sowie Schifffahrt gehören dazu Anwendungen wie die Beölung von Getrieben, Tank Sloshing (Bewegung der freien Flüssigkeitsflächen, die sich z.B. bei Schwappvorgängen bilden) und die Sprühkühlung von Elektromotoren.

„Unsere Kunden müssen anspruchsvolle Simulationen häufiger und zu einem früheren Zeitpunkt im Konstruktionsprozess durchführen können, und damit wächst die Nachfrage nach schnellen und automatisierten CFD-Simulationen für die Strömungsdynamik bei Gasen und Flüssigkeiten stark“, sagte Jean-Claude Ercolanelli, Senior Vice President, Simulation and Test Solutions, Siemens Digital Industries Software. „Die netzfreie Technologie hat sich zu einer führenden Lösung entwickelt: sie reduziert deutlich den Aufbau und die Lösungszeiten für derartige Fragestellungen und liefert damit schneller kostengünstigere Ergebnisse zum Produktverhalten.

Neue Anwendungen sind möglich

Siemens Digital Industries Software ist bereits am CFD-Markt vertreten und bietet sowohl CAD-zentrierte als auch High-Fidelity-Lösungen in den verschiedenen Bereichen der Mechanik- und Elektrokonstruktion. Mit der Integration der SPH-Technologie von Nextflow in das Simcenter-Portfolio sollen Analysten ergänzend netzfreie und netzbasierte Lösungsansätze besser nutzen und damit von den Stärken beider Softwarelösungen profitieren können. Ebenso lassen sich neue Anwendungsmöglichkeiten eröffnen, die bisher schwer zu lösen waren.

„Wir freuen uns sehr, nun zu Siemens zu gehören und den Umfang der CFD-Simulationen für unsere Kunden erweitern zu können“, sagte Vincent Perrier, CEO Nextflow Software. „Heute gibt es keinen einzigen Validierungsansatz, der für alle Industrieanwendungen passt. Angesichts der zunehmenden Komplexität technischer Probleme und kürzerer Konstruktionszyklen müssen Analysten den bestmöglichen Kompromiss zwischen Genauigkeit und Berechnungszeit finden. Die SPH-Lösungen von Nextflow Software ergänzen sich gut mit dem bestehenden CFD-Angebot aus dem Simcenter-Portfolio – gemeinsam meistern sie Herausforderungen wie Komplexität und lange Laufzeiten.“

www.sw.siemens.com


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