Agile Entwicklungsmethoden

Effizienteres Auftragsmanagement mit Low-Code

Innerhalb einer Woche haben der Schiffbauer Austal und Zulieferer W&O Supply den Prototypen für eine Software entwickelt, die zukünftig den gesamten Beschaffungsprozess automatisieren und die Auftragsabwicklung um zehn bis 15 Prozent verkürzen soll. Die Anwendung 'Insighter' entstand auf der Low-Code-Plattform der Siemens-Tochter Mendix.
Bild: Mendix Tech BV

Die digitale Transformation von Produktion und Logistik ist sowohl für die Unternehmens-IT als auch für Mitarbeiter der einzelnen Fachbereiche eine wachsende Herausforderung. Um Echtzeiteinblicke in Maschineneinstellungen zur Wartung oder in Lieferprozesse und Lagerbestände zu erhalten, müssen Unternehmen regelmäßig auf smarte Software setzen und diese entsprechend der wechselnden Anforderungen aus den Fachbereichen anpassen.

Heutzutage stehen IT-Abteilungen vor der Herausforderung, möglichst schnell neue und effiziente Anwendungen für die unterschiedlichsten Fachbereiche zu entwickeln. Schwierigkeiten gibt es häufig noch bei der Abstimmung von Softwareprojekten mit IT-fernen Fachabteilungen. Vor genau diesem Problem stand auch W&O Supply. Das Unternehmen ist Anbieter von Maschinenbauteilen für den internationalen Schiffbau. Auch die australische Werft Austal gehört zum Kundenstamm des Schiffbauzulieferer. Als bei W&O Supply und Austal die Idee für ein neues Auftragsmanagement-System entstand, setzten beide Partner bei der Softwareprogrammierung auf einen vollkommen neuen Entwicklungsansatz mit Low-Code.

Bild: Mendix Tech BV

Agile Entwicklungsmethoden nach dem Lego-Prinzip

Eine umfassende Low-Code-Plattform kann nicht nur die Anwendungsentwicklung beschleunigen, sondern gleichzeitig einen geeigneten Rahmen bieten, Mitarbeiter aus allen Fachabteilungen direkt in die Anwendungsentwicklung zu involvieren. Dabei wird der Entwicklungsansatz häufig mit Business-Lego verglichen: Die Low-Code-Plattform von Mendix bietet Anwendern eine intuitive Nutzeroberfläche, auf der Nutzer aus standardisierten Softwareblöcken ihre maßgeschneiderte IT-Anwendung zusammenbauen können. Logik und Prozesselemente lassen sich per Drag&Drop hin und her schieben, ohne dass eine Zeile Code geschrieben werden muss. Dem Anwender steht zudem eine Künstliche Intelligenz zur Seite, die nächste Schritte vorschlägt und für die Einhaltung von Sicherheits- und Qualitätsstandards sorgt. Nutzer mit Programmiererfahrung haben darüber hinaus die Möglichkeit, eigenen Code zu schreiben und so individualisierte Funktionen in ihren Anwendungen zu verwenden. So können nicht nur schnell kleine Anwendungen oder auch komplexe Systeme erstellt und angepasst, sondern auch Technologie-affine Angestellte außerhalb der IT-Abteilung von Beginn an in den Entwicklungsprozess einbezogen werden.

In einer Woche zur Auftragsmanagementsoftware

Der Design-Thinking- und Customer-Journey-Mapping-Prozess bot W&O Supply und Austal die Möglichkeit, innerhalb einer Woche den Prototypen für das maßgeschneiderte Auftragsmanagementsystem ‚Insighter‘ fertigzustellen. Das System verwaltet den gesamten Dokumentenfluss und bietet Echtzeit-Einsicht in den Status und den Standort jedes bestellten Artikels und benachrichtigt den Nutzer automatisch, wenn wichtige Stationen im Lieferprozess erreicht wurden. Durch die effizientere Organisation, die reibungsloseren Abläufe und die vereinheitlichte Kommunikation sind beide Partner in der Lage, die freigewordenen Ressourcen für andere Aufgaben innerhalb ihrer Organisation zu nutzen. Dadurch entstehe laut W&O eine Reduzierung der Lieferzeiten für Ersatzteile von zehn bis 15 Prozent.

Autor: Hans De Visser ist VP Product Management bei Mendix.

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