Auszeichnung für innovative Studienarbeiten
Audi ehrt
Nachwuchsingenieure
Ob die Entwicklung effizienter Produktionswerkzeuge, der Einsatz alternativer Fertigungskonzepte oder neue Methoden bei der Qualitätsprüfung – das Spektrum des Werkzeugbaus hat viele Facetten. Das zeigen die Studienarbeiten in den Bereichen Presswerkzeuge und Karosseriebauanlagen, die mit der Audi Tool Trophy ausgezeichnet wurden. Bereits zum achten Mal hatte der Automobilhersteller den europaweiten Studentenwettbewerb ausgerichtet.
„Mit der Audi Tool Trophy fördern wir junge Talente mit innovativen Ideen, die unseren Werkzeugbau mit neuen Ansätzen bereichern“, sagt Prof. Dr Hubert Waltl, Audi-Vorstand für Produktion und Logistik, über die Intention der Auszeichnung. Mit der Tool Trophy zeichnete Audi jeweils die drei besten Studienarbeiten in zwei Kategorien aus.
Masteranden und Diplomanden
Den ersten Platz unter den Masteranden und Diplomanden sicherte sich Emmanuel Conter von der Hochschule München mit seinem Beitrag zum Thema „Erstellung einer Flitterabsaugvorrichtung“. Im Rahmen der Arbeit entwickelte Conter eine Absaugvorrichtung für sogenannte Aluminiumflitter. Das sind Partikel, die bei der Verarbeitung von Aluminium in der Fahrzeugkarosserie entstehen und sich störend auf den Produktionsprozess auswirken. Mit Hilfe von Strömungssimulationen und neuer Fertigungstechnik stellte Conter passend abgestimmte Absaugdüsen her und integrierte sie in die Werkzeuge. Das Gesamtkonzept setzte der Audi-Werkzeugbau bereits im Serienprozess um. Den zweiten Platz belegte Sebastian Melzer von der Technischen Universität Chemnitz mit der Entwicklung eines konstruktions- und simulationsgerechten Algorithmus zur Synthese bionischer Kühlstrukturen in drei-dimensionalen Bauteilen. Platz drei ging an Robert Meißner, Universität Stuttgart. Der Titel seiner Arbeit: Entwicklung und Validierung eines objektiven Kennwerts zur Beschreibung der Oberflächenqualität an gebogenen Kanten von Bauteilen aus Aluminiumblechwerkstoffen.
Bachelor-/Semesterarbeiten
In der Kategorie Bachelor-/Semesterarbeiten setzte sich Magdalena Ernst gegen die Konkurrenz durch. Die Studentin der Technischen Hochschule Ingolstadt entwickelte eine Methodik zum Validieren und Kalibrieren eines neuen Berechnungsprinzips für die Vorhersage von Einfallstellen in der Umformsimulation. Diese Einfallstellen sind Oberflächenfehler, die sich durch ihre Tiefe und Krümmung definieren lassen. Die besondere Leistung ihrer Forschungsarbeit liegt in der Betrachtungsweise dieser Einfallstellen. Magdalena Ernst hat ihre neue Definition in eine graphische Benutzeroberfläche implementiert. Damit lässt sich nun die Simulation direkt mit der Messung der Einfallstellen vergleichen. Platz zwei ging hier an Marcel Wilms von der RWTH Aachen und seine Methodik zur Auswahl eines flexiblen Robotersystems für die automatisierte Bearbeitung von Werkzeugen und Formen. Den dritten Platz belegte Michael Grubenmann, ETH Zürich, mit der Untersuchung eines Versagenskriteriums für biegedominierte Umformprozesse.