APS-System mit integrierter Montage- und Konstruktionsplanung

Bild: INFORM GmbH

Die Produktion von jährlich bis zu 500 Abfüllanlagen für Impfstoffe und andere Arzneimittel plant Bausch+Ströbel mit dem APS (Advanced Planning & Scheduling)-System Felios von Inform. Die Anzahl der Produktionsaufträge hat sich seit der Systemeinführung durch verkürzte Durchlaufzeiten verdoppelt, bei gleichzeitig 70% weniger Eilaufträgen.

Die Bausch+Ströbel Maschinenfabrik Ilshofen bedient Pharmakonzerne weltweit mit Abfüll- und Verpackungsanlagen. Diese Anlagen bestehen häufig aus zehntausenden, meist selbstproduzierten Teilen. Im Durchschnitt dauert es 14 bis 16 Monate, bis eine Anlage fertig ist. Eine präzise Vorplanung und gute Steuerung von der Konstruktion über die Fertigungssteuerung und Beschaffung bis hin zur Montage sind notwendig, um Qualität und Termintreue gegenüber dem Kunden aufrechtzuerhalten.

Die Arbeitsorganisation verlief vor der Einführung der Planungssoftware über den persönlichen Kontakt im Unternehmen. Dadurch entstanden Projekte mit hoher Priorität und Verzögerungen bei einem großen Anteil der übrigen Aufträge. Ähnlich verhielt es sich bei der Planung der Fertigungsteile. Mit einer reinen Durchlaufterminierung ohne spezialisierte Funktionen ließen sich das steigende Auftragsvolumen mit bis zu 40.000 gleichzeitig laufenden Aufträgen und die hohe Komplexität in der Planung nicht mehr nur mit einem ERP-System händeln.

„Wir konnten früher mit sehr viel Aufwand nur sehr wenige Teile im Blick behalten und agierten wie die Feuerwehr“, erinnert sich Volker Deschner, Director IT Business Processes bei Bausch+Ströbel. Heute führt eine Kombination aus gut durchdachten und transparenten Prozessen und spezialisierter Planungs- und Steuerungssoftware dazu, dass alle Projekte mit der gleichen Aufmerksamkeit durchgeführt und pünktlich ausgeliefert werden. „Felios hilft uns dabei, den Gesamtüberblick über alle Projekte, Wechselwirkungen und drohende Engpässe zu behalten.“

In dem APS-System berechnen mathematische Optimierungsalgorithmen auf Basis aller planungsrelevanten Daten aus dem ERP-System eine bestmögliche Fertigungsabfolge unter Berücksichtigung aller real verfügbaren Ressourcen und Kapazitäten. Integriert in das System ist u.a. eine Montage- und Konstruktionsplanung. Dazu betrachtet die Software immer die tatsächlichen Kapazitäten und Umstände in der Produktion, was für Deschner ein entscheidendes Kriterium ist: „Ohne den Blick auf die realen Gegebenheiten und die tatsächlich vorhandenen Kapazitäten ist ein Plan kein Plan, sondern nur eine Wunschvorstellung“, sagt er.