Erhebliche Investitionen geplant

Deutsche Hersteller bereiten Smart Manufacturing vor

Bild: ©Alex Schelbert

Für dauerhafte Wettbewerbsfähigkeit müssen deutsche Hersteller angesichts weiterhin drohender Rezession und hoher Energiekosten die nächste Stufe der Digitalisierung erreichen. Die Mehrheit der Unternehmen bereitet sich in diesem Zug auf Smart Manufacturing vor, wie eine von Statista durchgeführte und Avanade beauftragte Studie zeigt.

Sei es Enterprise Resource Planning (56%), Manufacturing Execution Systems (51%) oder Cloud (53%) und Cybersicherheit (60%): Die Mehrheit der deutschen Fertigungsunternehmen hat bereits erhebliche Investitionen getätigt, um die Weichen für eine kommende smarte Fertigung zu stellen; viele weitere sind zumindest einigermaßen vorbereitet. 10% sieht bei oben genannten Technologien hingegen noch deutlichen Handlungsbedarf. Für die nächsten 18 Monate haben die Unternehmen zudem weitere Investitionen in ERP (64%), MES (75%), Cloud (72%) und Cybersicherheit (70%) fest oder mit einer hohen Wahrscheinlichkeit eingeplant, so diese Zahlen der Studie.

Angesichts der aktuellen Herausforderungen sind jedoch rasche Fortschritte auf dem weiteren Weg zu einer stärker von Digitalisierung geprägten Fertigung unabdingbar – denn die wichtigsten Systeme sind zwar vorhanden, kommen aber noch nicht für wirkliches sogenanntes Smart Manufacturing zum Einsatz. Denn so vielversprechend die oben genannten Investitionen auch aussehen mögen: Nur 52% aller produzierenden Unternehmen nutzen sowohl Big-Data- als auch IoT-Technologien, und lediglich 60% verwenden bereits Lösungen zur Shopfloor-Digitalisierung. Damit ist die Lücke, die auf dem Weg zur intelligenten Fertigung geschlossen werden muss, noch groß.

Immerhin 52% der Unternehmen meinen in Bezug auf die vier oben genannten Technologiebereiche, dass sie zumindest bei einigen von ihnen den Grundstein für intelligente Fertigung gelegt haben. Vorbereitungen für die weitere Aufholjagd sind im Gange – schon bald soll es mehr finanzielle und technologische Aktivität geben: Laut Studie haben 72% der Unternehmen für das Jahr 2024 oder 2025 weitere Investitionen in IoT eingeplant oder werden dies höchstwahrscheinlich tun; weitere 70% für die Shopfloor-Digitalisierung Budgets bereitstellen. Auf dem Weg zur smarten Fertigung planen 20% der Unternehmen eine tiefere Software-Integration, damit ihre Produkte für künftige funktionale Aktualisierungen oder Individualisierung gerüstet sind; 17% haben erste Überlegungen dazu.

„Die deutsche Wirtschaft befindet sich seit geraumer Zeit in einer Phase zwischen Stagnation und Rezession, mit Tendenz zu letzterer. In dieser schwierigen Situation ist es für die hiesigen Hersteller entscheidend, gezielt in smarte Fertigung zu investieren. Diese Fähigkeiten werden einen echten Unterschied machen, wenn es darum geht, wieder wettbewerbsfähiger zu werden und zu bleiben,“ sagt Stefan Smolka, Geschäftsführer bei Avanade Deutschland. „Aus Kundenprojekten heraus sehen wir, dass der Wille dazu da ist und dass Vorhaben bereits gestartet wurden. Einige erfolgreiche KI-Vorzeigeprojekte mit Copiloten für die Fertigung werden wir auch auf der Hannover Messe vorstellen.“