Schneller in die Montage

8.000 Artikel bereits erfasst

Im nächsten Schritt ging es um die Umsetzung: „Wir hatten uns entschlossen, keine Datenmigration durchzuführen – dafür lagen einfach zu viele Datenleichen im alten Programm“, erläutert Thomas Carta. An mehreren Wochenenden erfassten die Mitarbeiter von S&B die Stücklistendaten sämtlicher Teile und Produkte nach zuvor definierten Vorgaben in das neue System. Nur die Nummern behielt Carta bei, „weil es sich dabei um einen halbsprechenden Schlüssel handelt, der für uns sehr wichtig ist.“ Von den insgesamt 25.000 Artikeln wurden bereits 8.000 im ERP-System angelegt. „Dass wir heute mit der neuen Software im Stücklistenbereich, bei der Konstruktion, Disposition und Beschaffung weit besser aufgestellt sind als vorher, ist für uns ein gewaltiger Schritt nach vorn“, betont der Unternehmenschef.

Lieferzeit und Preis bestimmen

Führt ein S&B-Mitarbeiter im ERP-System die Funktion ‚Reserviere mir den Auftrag XY‘ aus, erhält er eine Übersicht über die sich im Lager befindlichen notwendigen Teile und die erforderlichen Nachbestellungen. Anhand der Daten über den prognostizierten Wareneingang, die Arbeitszeiten, die den Fertigungsmaschinen zugrunde liegen, und der Personalauslastung kann der Maschinenbauspezialist den Liefertermin relativ genau vorhersagen. Auch der Preis der Maschine lässt sich so bestimmen. Diese systembasierte Kalkulation war ein weiteres wichtiges Ziel, das S&B mit der neuen Unternehmenssoftware verfolgte. Denn bisher wurden aufgrund der unzureichend transparenten Stücklisten im alten System die Zahlen – wie Zukaufteile, Arbeitsstunden und Gemeinkosten – in einer Excel-Tabelle erfasst und anschließend aufwendig nachbearbeitet. Dies ist heute anders. Sollten allerdings noch keine Herstellungs- oder Einkaufspreise hinterlegt sein, macht das ERP-System darauf aufmerksam, um Fehlkalkulationen zu verhindern..

Übergang zur Buchhaltung

Auch ein automatischer Übergang zwischen Fertigungssoftware und der Finanzbuchhaltung war ein Ziel von S&B, um so die Rechnungserstellung direkt aus dem Fertigungsauftrag und der Fertigstellung abzuleiten. Hier wählte man einen sicheren Weg und ließ die alte Finanzbuchhaltungssoftware zunächst noch parallel zur Neuen laufen. „Das war zwar ein relativ hoher Aufwand, aber wir konnten die Zahlen vergleichen und damit aufspüren, wo wir Fehler gemacht hatten, um so die Software zu optimieren“, erklärt Carta.

Fernzugriff für den Service

Zukünftig soll als weitere Funktionalität das Customer Relationship Management (CRM) in die neue Software integriert werden. Im Zuge dessen sollen auch die S&B-Vertriebs- oder Service-Mitarbeiter die Software unterwegs nutzen können. Sie haben dann beispielsweise die Möglichkeit, mobil abzufragen, welche Teile im Lager vorliegen oder wann der Kunde mit einem voraussichtlichen Liefertermin rechnen kann. Thomas Carta zeigt sich zufrieden mit der neuen Lösung:. „Wir haben es geschafft, 90 Prozent unserer Auftragsvarianten abzudecken.“

 


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