Reale Inbetriebnahme mit virtuellen Komponenten in Steuerungsechtzeit

Reale Inbetriebnahme
mit virtuellen Komponenten
in Steuerungsechtzeit

Das Schlagwort Industrie 4.0 soll durch intelligente Vernetzung und Interaktion von Maschinenbau, Elektrotechnik und IT zu neuen Produktionssystemen führen. Deren unabhängige Komponenten sind schon heute in vielen Produktionsstätten per Software verknüpft. Eine intelligente Simulationslösung versetzt Maschinen- und Anlagenbauer in die Lage, Simulationen und 3D-Visualisierungen mit realen Steuerungskomponenten in Echtzeit vorzunehmen.
In Unternehmen werden Maschinen, Lagersysteme und Betriebsmittel zunehmend als sogenannte Cyber Physical Systems (CPS) über Unternehmensgrenzen hinweg verknüpft. Dabei arbeiten autonome Mechanik-, Elektronik- und IT-Komponenten zusammen, indem sie Informationen austauschen, eigenständig Aktionen auslösen und sich gegenseitig selbstständig steuern. Zukünftig werden Maschinen und Anlagen in Smart Factories noch enger verzahnt werden – vertikal mit betriebswirtschaftlichen Prozessen innerhalb von Fabriken und Unternehmen sowie horizontal zu verteilten, in Echtzeit steuerbaren Wertschöpfungsnetzwerken. Schon heute nutzen viele Unternehmen das sich daraus ergebende Potenzial: Vorhandene IT bildet die Basis für neue Geschäftsmodelle mit Fokus auf Lebenszyklus und Service. Die Studie ‚Geschäftsmodell-Innovation durch Industrie 4.0‘ von der Unternehmensberatung Dr. Wieselhuber & Partner und dem Fraunhofer IPA zeigt etwa ein Optimierungspotenzial bis 40 Prozent im Bereich der Sicherheitsbestände über Lieferketten hinweg auf, die sich durch Echtzeitinformationen ausschöpfen lassen. Wenn Unternehmen den Bedarf durch verknüpfte Maschinen genauer prognostizieren, können sie ihre Sicherheitsbestände reduzieren und damit Lagerhaltungskosten sparen. Zudem lassen sich durch mehr Transparenz die Komplexitätskosten um bis zu 70 Prozent reduzieren, da alle Maschinen entsprechend ausgelastet sind. Erst eine durchgängig transparente Produktion erlaubt fundierte und zugleich schnelle Entscheidungen zu notwendigen Investitionen: Unternehmen wissen, an welcher Maschine sie wann welches Produkt herstellen können, sodass sie nur jene Bauteile und Materialien anschaffen müssen, die sie wirklich benötigen.

Flexibel und kundenorientiert

Während die Mehrzahl der Standardmaschinen inzwischen aus Asien kommt, sind Flexibilität und Kundenorientierung die großen Stärken deutscher Unternehmen. Sie können eine Maschine in Bezug auf Funktionsumfang oder Arbeitsraum völlig individuell konzipieren und bauen. Individuelle Maschinen und Anlagen werden für deutsche Maschinen- und Anlagenbauer zukünftig noch stärker an Bedeutung gewinnen. Während beispielsweise in der Automobilindustrie der Modellzyklus Ende des 20. Jahrhunderts rund zehn Jahre betrug, kommt heute alle zwei bis drei Jahre ein neues Fahrzeugmodell auf den Markt. Um alle Komponenten individuell fertigen zu können, sind die für die Produktion notwendigen Maschinen entsprechend aufzubauen beziehungsweise umzurüsten – ein zeit- und kostenintensives Vorhaben.

Simulation spart Kosten

Wenn Fahrzeugbauer eine neue Produktionslinie für bestimmte Fahrzeugtypen oder Motorenkomponenten bereits vor Inbetriebnahme virtuell auf Qualität und Performance testen, spart das Zeit und Geld. Eine Software-Lösung für virtuelle Simulation vereinfacht den Engineering-Prozess signifikant. Das Simulationsmodell steht bereits in der Entwicklungsphase zur Verfügung und berücksichtigt die Belange aller beteiligten Unternehmensbereiche. Es begleitet die Anlage über ihr gesamtes Produktleben – jederzeit verfügbar für virtuelle Inbetriebnahmen, Anpassungen im laufenden Betrieb, Fernwartung, Mitarbeiter- oder Kundenschulungen. Auch über den Automotive-Bereich hinaus sind zunehmend neue Planungsansätze auf Basis von Simulationsmodellen erforderlich, die die reale Welt möglichst ohne Einschränkungen abbilden, um flexible und rekonfigurierbare Produktionssysteme verwirklichen zu können.


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