Industrie 4.0 und Made in China 2025

Industrie 4.0 und Made in China 2025

Chancen und Risiken für deutsche Unternehmen

Was haben Preh IMA Automation, Kuka und EMAG Automation gemeinsam? Sie gehören zu den führenden Unternehmen ihrer Segmente. Sie sind in China erfolgreich. Und sie haben chinesische Anteilseigner oder sogar Mehrheitseigentümer.
China ist der Zukunftsmarkt für die Automatisierungstechnik und bereits jetzt der größte Absatzmarkt für Industrieroboter. Mit Wachstumsraten zwischen 20 und 30 Prozent pro Jahr wird die Attraktivität des Markts weiterhin steigen. Anders als in Branchen, in denen die Innovationsrichtung klar von Deutschland nach China zeigte, befindet sich die Automatisierungstechnik in einem Umbruch. Im Zuge dessen soll sich Industrie 4.0 als greifbare Normen- und Standardlandschaft herausbilden. Im Frühjahr 2015 veröffentlichte die chinesische Regierung ihre Antwort auf die deutsche Initiative. Das Strategiepapier Made in China 2025 ist ein klarer Handlungsaufruf für chinesische Unternehmen, die eigene Automatisierung voranzutreiben. Es ist aber auch ein Signal dafür, dass chinesische Unternehmen Konzepte zur intelligenten Fabrik gestalten sollen und dass hierfür enorme Ressourcen von der chinesischen Regierung zur Verfügung gestellt werden.

Die übersprungene Revolution

Made in China 2025 beschreibt das Ziel, die sogenannte dritte industrielle Revolution zu überspringen und direkt auf das Niveau von Industrie 4.0 abzuzielen. Hierzu soll bis 2025 die Industrialisierung Chinas abgeschlossen sein, das Technologieniveau annähernd auf das von Japan und Deutschland gehoben werden und die Innovationsfähigkeit gestärkt werden. Schwerpunktbranchen sind z.B. die Informationstechnik, CNC-Maschinen, Industrieroboter und Luft- & Raumfahrt. Der nächste Schritt dazu wird der kommende Fünfjahresplan sein, der im Frühjahr 2016 veröffentlicht wird. Hierin will die Regierung konkrete Schritte zur Umsetzung der Strategie festlegen. Der Plan wird weitreichende Auswirkungen auf alle Aspekte der Wirtschaft haben; insbesondere in Bezug auf Subventionsprogramme und sonstige Anreizsysteme . Aber auch ohne die Inhalte genau zu kennen, lassen sich bereits jetzt einige wichtige Beobachtungen über die wahrscheinlichen Entwicklungen der nächsten Jahre machen.

Der Abstand schmilzt

Regierungsstrategie allein wird natürlich nicht den Durchbruch bringen. Eine Studie des Beratungsunternehmens Staufen vom November 2015 kommt zu dem Schluss, dass chinesische Unternehmen in Bezug auf smarte Produktion momentan bereits so weit sind wie deutsche Unternehmen ein Jahr zuvor. Zudem ist eine ganzheitliche Betrachtung wichtig. Hierzu gehören Standards und Normen, Netzwerkinfrastruktur, Wissen in den Betrieben sowie Lean Management. Den Handlungsbedarf in diesen Feldern hat die chinesische Regierung identifiziert und konkrete Maßnahmen aufgelegt. Der chinesische Markt für Automatisierungstechnik ist stark fragmentiert. Neben einigen großen, landesweit tätigen Akteuren wie Siasun gibt es, wie in Deutschland auch, viele kleine Systemintegratoren. Zudem bauen große Konsumgüterhersteller eigene Automatisierungssparten auf und zielen damit zunehmend auf den externen Markt. In den nächsten Jahren werden sich diese Trends weiter verstärken. Zum einen werden einige gut vernetzte Systemintegratoren explosiv wachsen. Zum anderen werden die großen Konsumgüterhersteller stark in den Automatisierungsmarkt hineindrängen.


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