Wie groß ist der CO2-Fußabdruck deines Unternehmens?

Einstieg in die Ökobilanz

Der Maschinenbau gilt als Enabler, um Treibhausgase zu reduzieren und ambitionierte Klimaziele zu erreichen. Gleichzeitig wird an die Unternehmen der Branche appelliert, auch selbst den Einstieg in die klimaneutrale Produktion zu finden und dies möglichst schnell. Der Einstieg ist nicht nur einfacher als man denkt, er bietet auch echte Chancen im Wettbewerb.
 Es zahlt sich aus, die Teilsysteme 
Maschine, technische Infrastruktur und 
Gebäude aufeinander abzustimmen. Durch 
Vernetzung, Energiecontrolling und -rückgewinnung
lässt sich der Energiebedarf in der Fabrik nach 
Einschätzung von ETA-Solutions um etwa 
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Es zahlt sich aus, die Teilsysteme Maschine, technische Infrastruktur und Gebäude aufeinander abzustimmen. Durch Vernetzung, Energiecontrolling und -rückgewinnung lässt sich der Energiebedarf in der Fabrik nach Einschätzung von ETA-Solutions um etwa 40 Prozent reduzieren.Bild: Mafac – E.Schwarz GmbH & Co. KG

CO2-Fußabdruck von Unternehmen und Produkten

Europa soll bis zum Jahr 2050 klimaneutral sein. Auch wenn es gegenwärtig noch keine Regulierung gibt, die Unternehmen die Klimaneutralität vorschreibt, so heißt es aus dem Brüsseler Büro des VDMA, hat die EU mit dem Green Deal die Spielregeln für die Industrie definiert. Zum einen wird es zwingend, ressourcenschonend zu produzieren. Zum anderen soll der Ausstoß des Treibhausgases Kohlenstoffdioxid drastisch reduziert werden. Dazu plant die EU, Importe aus Drittstaaten mit einer CO2-Grenzsteuer zu belegen. CO2-Kosten, die durch die Verknappung von Emissionsrechten steigen, sollen die Nachfrage nach klimafreundlichen Technologien fördern. Jedes Unternehmen wird seinen CO2-Fußabdruck bilanzieren müssen, jedes Produkt bekommt einen Digitalen Produktpass (DPP). Stehen zunächst noch vor allem Konsumgüter im Fokus, dürfte es mittel- und langfristig nicht mehr nur um Jeans und Batterien, sondern auch um Werkzeugmaschinen gehen.

Beispiele für Scope 1-, 2- und Scope 3-Emissionen gemäß GHP.
Beispiele für Scope 1-, 2- und Scope 3-Emissionen gemäß GHP.Bild: ETA-Solutions GmbH

Wie man den Einstieg findet und wo es Unterstützung gibt

Mit der Frage, wie Unternehmen jetzt den zügigen Einstieg in die CO2-Bilanzierung finden und wie sie dabei unterstützt werden können, beschäftigt sich auch der Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken (VDW), Veranstalter der EMO Hannover 2023. Um Informations- und Unterstützungsbedarf zu erfragen, wurden Mitgliedsunternehmen unlängst zu einem Online-Workshop eingeladen. Eine kurze Umfrage unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ergab, dass sich bereits knapp 60 Prozent von ihnen mit konkreten Anforderungen von Kundenseite konfrontiert sehen. Auch Banken, Behörden und Partner in der Lieferkette erwarten zunehmend eine CO2-Bilanz.

Bilanzierungsrahmen: das Greenhouse Gas Protocol

Für die CO2-Bilanzierung orientieren sich viele Unternehmen am Greenhouse Gas Protocol (GHGP), einem international anerkannten Standard, der Maßnahmen zur Reduzierung von Emissionen in drei so genannte Scopes (Bereiche) unterteilt. Scope 1-Emissionen beziehen sich auf direkte Emissionen eines Unternehmens aus der Verbrennung fossiler Energieträger, also etwa durch beheizte Hallen oder den eigenen Fuhrpark. Scope 2-Emissionen umfassen indirekte Emissionen aus zugekauften Strom-, Wärme- oder Kältemengen. Scope 3 schließt alle indirekten Emissionen aus der vor- und nachgelagerten Wertschöpfung sowie dem Lebenszyklus der gefertigten Produkte ein, beispielsweise Werkzeugmaschinen. In diesen Bereich fallen also auch Materialien und Komponenten von Zulieferern oder Emissionen, die durch die Nutzung einer Werkzeugmaschine beim Anwender entstehen. Zudem wird die Lebensdauer eines Produkts bewertet und was mit ihm am Ende seines Lebens passiert.

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