Neues Dashboard für Eplan Smart Mounting in der Version 2024

Voller Durchblick für alle

Portrait of a Handsome Hispanic Industrial Engineer Developing 3D Model of a Circuit Motherboard on Computer CAD Software in a Factory. Modern Technological Research and Development Center.; Shutterstock ID 2242349377; purchase_order: -; job: -; client: -
Bild: ©Gorodenkoff/Shutterstock/EPLAN GmbH & Co. KG

Seit Ende letzten Jahres ist sie verfügbar – die Software, die den Werker bei der Schaltschrankbestückung jetzt Schritt für Schritt führt. Eplan Smart Mounting ist ihr Name – und sie macht die Schaltschrankfertigung jetzt auch für weniger ausgebildete Fachkräfte einfach. Anhand einer kompletten Auflistung aller auszuführenden Arbeitsschritte leitet die Software mittels 3D-Visualisierung den Werker durch die Montage und zeigt auf, wo welches Bauteil platziert werden muss. Das fängt bei der Montage von beispielsweise Hutschienen und Kabelkanälen an und hört bei elektrotechnischen Komponenten wie Hilfsschaltern oder Zeitrelais auf.

Einfache Kommunikation zwischen Engineering und Fertigung

Die browserbasierte Anwendung mit zentralem Web-Server kommt ohne Installation aus und lässt sich beispielsweise per Tablet in der Werkstatt einsetzen. Der digitale Zwilling in Eplan Pro Panel liefert die entsprechenden Informationen aus dem Engineering – beispielsweise Abmessungen, Positionierungen, Bohrlöcher oder Befestigungsart der Bauteile. Kommentare zu Komponenten lassen sich vom Werker direkt in Eplan Smart Mounting hinterlegen und an das Engineering zurückspielen. So ist auch die elektrotechnische Dokumentation immer auf dem aktuellen Stand – das erleichtert die Kommunikation über Abteilungsgrenzen.

Überblick über Auftragsdurchlauf

Doch nicht nur das Personal in der Fertigung erhält verstärkt Unterstützung: Auch Produktionsleiter profitierten von voller Übersicht im Projekt. Diese war bislang auf den einzelnen Auftrag begrenzt. In der neuen Version 2024 wird jetzt der gesamte Auftragsdurchlauf in der Fertigung aufgezeigt. Unterschiedliche Dashboards zeigen alle Aufträge an, die in Arbeit sind – inklusive Bearbeitungsfortschritt. In einer einzigen Übersicht sieht der Fertigungsleiter alle für ihn relevanten Informationen – inklusive der Kommentare der Werker auf Auftragsebene. Auf Wunsch kann er einen (laufenden) Auftrag selektieren und erhält dort sämtliche Infos zum individuellen Auftragsfortschritt. Das unterstützt ihn in seiner Ressourcenplanung, fördert die Kommunikation mit den Mitarbeitern und spart zugleich zeitaufwändige Rundgänge durch die Fertigung.

Per Tracking zur besseren Kalkulation

Ein weiterer Verbesserungsfaktor: Eplan Smart Mounting wie auch Eplan Smart Wiring werten jetzt zugleich die historischen, also bereits erfassten Aufträge aus. Die Software zeigt auf, wie viele Aufträge in einem bestimmten Zeitraum bearbeitet wurden und ermittelt KPIs, wie die durchschnittlich benötigte Zeit pro Komponente oder Verbindung. Diese Werte lassen sich zur Kalkulation neuer Aufträge sehr gut nutzen, und neue Workflows zur Fertigungsoptimierung lassen sich auf diese Weise einfach testen. Wird beispielsweise der Prozess der Komponentenbeschriftung umgestellt, kann nach ein paar Aufträgen die Zeit pro Artikel überprüft werden. Das detaillierte Tracking auf Arbeitsschrittebene gibt hier einen effizienten Überblick.

Komponentenzuordnung per Scan

Die Einfachheit des Systems sorgt zugleich dafür, dass Unternehmen dem Fachkräftemangel hier wirkungsvoll begegnen können: Auch angelernte Fachkräfte können nach kürzester Einarbeitungszeit sowohl die Komponentenmontage als auch – in Kombination mit Eplan Smart Wiring – die Verdrahtung des Schaltschranks übernehmen. Damit dies noch einfacher wird, hat Eplan in der neuen Version 2024 eine weitere Idee aus der Praxis umgesetzt. Komponenten lassen sich zur besseren Erkennbarkeit einfach scannen. Tobias Kratz, Business Owner Rapid Design, erklärt: „Mit der neu integrierten Scan-Funktion wird jede Komponente eindeutig identifiziert und korrekt im Schaltschrank platziert. Eine Verwechslung optisch ähnlicher Komponenten ist ausgeschlossen und der Workflow wird zudem beschleunigt. Jeder Artikel ist damit eindeutig in seiner Platzierung.“

Volle Durchgängigkeit zur Verdrahtung

Früher musste der Werker selbst die Komponente auf Basis der Artikelnummer oder anhand eines 3D-Makros identifizieren, was durchaus ein gewisses Fachwissen voraussetzt. „Jetzt nimmt er einfach eine Komponente und einen Handscanner, scannt den EAN-Code, und der digitale Zwilling zeigt an, wo das Bauteil verbaut werden muss“, erklärt Kratz. In Kombination mit Smart Wiring wird auch der Prozess der Verdrahtung auf einheitlicher Systembasis unterstützt. Und: Eine Schnittstelle zum Rittal Wire Terminal WT C sorgt dafür, dass die Bündelinformationen mit der Verdrahtungsliste synchronisiert werden – und die Drähte exakt in der ausgegebenen Reihenfolge vom Drahtkonfektionier-Vollautomaten angezeigt werden. Alle Daten lassen sich zwischen Engineering und Fertigung synchronisieren – auf Basis des digitalen Zwillings in Eplan Pro Panel.

Bedienoberfläche individuell konfigurierbar

Wer kennt das nicht? Man arbeitet am liebsten mit der gewohnten Ansicht. Oder eben mit dem gewohnten Workflow. All das unterstützen die smarten Systeme von Eplan. So lassen sich beispielsweise ERP-Nummern anzeigen, Such- oder Filterkriterien individuell einstellen oder die 3D-Ansicht anpassen. Das entscheidet der Produktionsleiter oder der User selbst. So lassen sich die Applikationen auf die internen Prozesse abstimmen und persönliche Präferenzen berücksichtigen. Jeder arbeitet damit effizient in seiner, der Unternehmenslandschaft angepassten Bedienoberfläche.

Vor knapp einem Jahr wurde Eplan Smart Mounting erstmals vorgestellt. Wie war die bisherige Resonanz auf das Software-Tool? Wird es hauptsächlich bei sehr digitalisierungsaffinen Schaltschrankbauern eingesetzt, oder gibt es Anwender über das gesamte Spektrum hinweg?

Tobias Kratz: Die Resonanz ist groß, nicht nur durch die Perspektive auf papierfreie Produktion und digitale Arbeitsplätze. Das hat mit der Situation der Branche zu tun. Viele Steuerungs- und Schaltanlagenbauer sind stark ausgelastet. Fachkräfte sind knapp und Aufträge werden komplexer und kurzfristiger. Da ist stark gefragt, was die Prozesse beschleunigt. Durch die visuelle Schritt-für-Schritt-Führung des Fertigungsmitarbeiters wird mit Smart Mounting die Komplexität deutlich reduziert. Der Produktionsleiter kann dadurch auch flexibel auf angelernte Kräfte zurückgreifen und kann neue Mitarbeiter schnell einarbeiten. Smart Mounting ist damit ein weiterer Baustein der abgestimmten Lösungen von Rittal, Eplan und Rittal Automation Systems, die allesamt darauf zielen, den Prozess im Steuerungs- und Schaltanlagenbau zu beschleunigen und zu optimieren. Insgesamt sind schon fast 60 Prozent Zeitersparnis möglich.

Welche Funktionen erfüllen die neuen Dashboards der Software?

Bisher lag der Fokus im Wesentlichen auf der Unterstützung des Produktionsmitarbeiters. Feedback von unseren Anwendern hat gezeigt, dass sich Produktionsleiter mehr Transparenz über die Prozesse wünschen. Mit der Software unterstützen wir sie beim Produktionsmonitoring. Für den Produktionsleiter ist es wichtig, die Übersicht über die aktuellen Fertigungsaufträge zu behalten, Zugriff auf die Änderungshistorie zu haben und aktuelle Probleme bzw. Rückfragen zu kennen. Genau diese Lücke füllen die neuen Dashboards mit einer Gesamtfertigungsansicht oder einer detaillierten Ansicht einzelner Aufträge. Zusätzlich werden noch einige Datenauswertemöglichkeiten zur Ermittlung von KPIs geboten – beispielsweise die durchschnittliche Montagezeit pro Komponente oder Draht. Die Fertigungsleitung hat so alle Aufträge im Blick und hat eine gute Datenbasis für zukünftige Projektkalkulationen.

Gibt es bereits konkrete Ideen für weitere Verbesserungen der Software, und wo wären diese anzusiedeln?

Die Entwicklung unserer Werkerassistenzsysteme für die Produktion gehen kontinuierlich weiter. Aktuell unterstützen wir die Prozessschritte von mechanischen Bauteilen, elektrotechnischen Bauteilen und Verbindungen. Bei Eplan betrachten wir natürlich die gesamte Wertschöpfungskette im Schaltschrankbau, weshalb auch zusätzliche Prozessschritte langfristig validiert werden. Darüber hinaus stehen wir im intensiven Kundenaustausch und planen auch funktionale Erweiterungen, um die Arbeitsweise im Schaltschrankbau noch intensiver zu unterstützen.


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