Völlig losgelöst


Verzicht auf das Kabel?

Dass lässt den Wunsch nach einer kabellosen Variante solcher Bediengeräte laut werden. Sigmatek hat dazu zwei Gerätevarianten konzipiert – mit und ohne Sicherheitselementen: Zum Ändern von Rezepturen, Einstellen von Parameter oder zum Kontrollieren von Produktionszahlen, Wartungs- und Betriebszuständen sind Sicherheitsfunktionen nicht nötig. „Wenn eine Maschine oder Anlage allerdings direkt über ein mobiles Panel gesteuert werden soll, ist die Integration einer Nothaltfunktion essenziell wichtig“, so Aschl. „Immerhin kann sich ein Maschinenführer mit dem Gerät in der Hand recht weit vom nächsten fest an der Maschine installierten Taster wegbewegen.“ Die kabelgebundenen Bediengeräte aller namhaften Hersteller – selbstverständlich auch die mobilen HGT Panels von Sigmatek – sind deshalb mit direkt im Gerät integrierten sicheren Nothalttastern bestückt. Aktuell arbeitet der Salzburger Automatisierer an der Nothaltfunktion über WLAN „Die Übertragung der sicherheitsgerichteten Signale über WLAN im Black-Channel-Prinzip ist an sich unproblematisch möglich“, sagt Aschl. „Allerdings müssen für die freizügige Verwendung im Funknetz Dinge beachtet werden, die bei bedrahteten Geräten keine Rolle spielen.“

Trotz Akku keine Gewichtszunahme

Das beginnt mit dem Gewicht des HGW 1031. Das schnurlose mobile Bedienpanel verfügt wie die am Kabel hängende, bekannte Ausführung HGT 1035 über einen 10,4″-Touchscreen und einen EDGE2-Prozessor. Da es dasselbe Gehäuse nutzt, ist auch hier die Front in Schutzart IP54 gehalten. „Um ein ermüdungsarmes Arbeiten zu gewährleisten, dürfen solche Geräte nicht zu schwer werden“, nennt Aschl eine Anforderung, deren Erfüllung eine gewisse Herausforderung darstellte. „Wir haben unser Produkt so gestaltet, dass es zwei Stunden unter Volllast arbeiten kann, dann entweder an die Stromversorgung angesteckt oder ausgeschaltet werden muss.“ So gelang es, das Gerät trotz Akku-Pack mit 1.200g fast genauso leicht zu gestalten wie das Kabelgebundene. Da Gewicht und Zug des mitgeschleppten Kabels entfallen, ist die Schnurlos-Variante sogar mit wesentlich weniger Anstrengung zu handhaben.

Hürden auf dem Weg zur Freiheit

Neu für die Benutzer solcher Wireless-Bediengeräte ist die Notwendigkeit, das Terminal vor der Verwendung an der zugeordneten Maschine anzumelden. Das ist wichtig, weil diese Verbindung ja nicht durch ein Kabel per Hardware erzwungen wird, sondern durch die Applikationsprogrammierung. Ebenso wichtig ist ein Abmelden vor einem etwaigen Verlassen der Maschinenumgebung oder Abschalten. Geht nämlich nur die Verbindung zum integrierten Nothalttaster verloren, muss die Sicherheitssteuerung wie beim Kabelbruch von einem sicherheitsrelevanten Problem ausgehen und die Maschine anhalten. „Die nötigen Mechanismen dazu hat Sigmatek bei der Entwicklung der Geräte-Software geschaffen. So kann beispielsweise hinterlegt werden, dass sich ein bestimmtes WLAN-Panel immer mit einem bestimmten Roboter verbindet. Das gilt ebenso für die Einbindung nicht immer vorhandener oder eingeschalteter Anlagenteile bzw. Maschinenoptionen“, bestätigt Aschl. „Das laut Sicherheitsanforderung der Berufsgenossenschaften nötige Verstauen des ausgeschalteten Gerätes, damit sein funktionsloser Nothalttaster nicht zu Fehlhandlungen einlädt, lässt sich jedoch nicht technisch, sondern nur organisatorisch lösen.“


  • Durchbruch 
in der Datenvisualisierung

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