Hannover Messe 2016

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Safety vom Türwächter bis zum Typ3-Lichtgitter

Schützen ist die Voraussetzung – erkennen was und wo, muss ebenso Bestandteil einer sicheren Sensoriklösung sein. Hier unterstützt Pilz die Anwender mit einer neuen Diagnoselösung, den weltweit ersten Typ-3-Lichtgittern und einem neuen Schutztürsystem.
Von Sensoren bereitgestellte Diagnosedaten erleichtern die vorbeugende Wartung, was wiederum Stillstandszeiten gering hält. Die Pilz-Diagnoselösung Safety Device Diagnostics, die aus einem Feldbusmodul plus Verteiler sowie sicherer Sensorik PSEN besteht, ermöglicht es, auch umfangreiche Sensordaten einfach und zudem über Distanz abzurufen. Serviceeinsätze können so reduziert, die Produktion deutlich erhöht werden. Als Diagnoseinformationen stehen Daten wie Teilbetätigung, Spannungsüberhöhungen und -einbrüche, Temperatureffekte, Schaltspiele, Prellen oder RFID-Informationen bereit.

Installationsaufwand reduzieren

Über die einfache Fernwartung, z.B. via Webserver hinaus, sorgt das integrierte Display am Feldbusmodul dafür, dass Informationen nicht nur auf Bedienmonitoren der Maschine, sondern zusätzlich direkt im Schaltschrank zur Verfügung stehen. Dabei dient das Feldbusmodul als einzige Schnittstelle für den Anlagenbus aller angeschlossenen Sicherheitsgeräte, was hilft, den Installationsaufwand zu reduzieren. Auch ist der Anschluss von Fremdgeräten direkt über die integrierten I/Os möglich. Die Diagnoselösung ist zudem einfach erweiterbar und unterstützt den modularen Aufbau von Maschinen. Dabei lassen sich für die konventionelle Verdrahtung oder für Safety Device Diagnostics die gleichen Sensoren verwenden. Darüber hinaus kann für jede einzelne Anwendung unabhängig von der bestehenden Applikation entschieden werden, ob die Lösung erneut verwendet werden soll. Der sicherheitsgerichtete Aufbau bleibt stets bestehen, denn konventionelle Meldekontakte, zum Beispiel des codierten Sicherheitsschalters PSENcode in schmaler Bauform von Pilz, werden durch das Feldbusmodul für Safety Device Diagnostics aktiviert. Außerdem ist die Installation durch Reihenschaltung im Feld schnell und einfach umzusetzen. Eine wirtschaftliche Komplettlösung entsteht durch die Verbindung aus Sensor Device Diagnostics und Sicherheitsrelais PNOZ von Pilz, z.B. PNOZx oder PNOZsigma.

Weltneuheit: Typ3-Lichtgitter

Auf dem Messestand von Pilz hat auch eine Weltneuheit Premiere: Die neuen Lichtgitter PSENopt II ermöglichen als erste Typ3-Lichtgitter den Einsatz von Anwendungen der Sicherheitskategorie PLd nach EN61496. Denn seit der Normenänderung im Mai 2015 müssten Anwender, wenn sie PLd erfüllen sollen, auf Typ 4 ausweichen. Die neuen Lichtgitter schließen damit die Lücke der überarbeiteten Version IEC61496-1 und gewährleisten eine wirtschaftliche, weil angepasste Lösung. Das spart Kosten, da nicht überdimensioniert werden muss. Denn, die Norm EN61496 zu Lichtschranken, Lichtvorhängen und Lichtgittern definiert lediglich Typ 2 und Typ 4: Nach der Änderung der Norm dürfen Typ2-Lichtgitter nur noch in Applikationen mit Plc eingesetzt werden, Typ4-Lichtgitter dürfen weiterhin für Ple eingesetzt werden. Pld ist Typ 3 zugeordnet, der bisher produktseitig nicht verfügbar war. Daher müssten Anwender im konkreten Fall auf Typ 4 ausweichen, wenn sie die Sicherheitsanforderung PLd erfüllen wollten. Die neuen Lichtgitter von Pilz eignen sich vor allem für Handarbeitsplätze, Zuführung/Abführung oder das Materialhandling in Roboterapplikationen. Mit einer Schockbeständigkeit von 50g sind sie dabei für raue Industrieumgebungen geeignet. So bietet PSENopt II nicht nur eine erhöhte Flexibilität mit Blick auf den Einsatzort, sondern steigert auch die Maschinenverfügbarkeit. Über den Handschutz hinaus erfüllt das Typ3-Lichtgitter auch Fingerschutz bis PLd. Die Lichtgitter arbeiten mit durchgängigen Einzelstrahlen, die die sogenannten Totzonen komplett ausschließen. Dadurch können die Lichtschranken näher an die Applikation rücken. So können Anwender Platz sparen und die Verfügbarkeit erhöhen: Alle wesentlichen, für einen Maschinenstopp verantwortlichen Ursachen bzw. Systemdefekte lassen sich schnell und einfach dank LEDs auswerten. Die neuen Lichtgitter lassen sich zudem mit den dazugehörigen Montagehilfen flexibel einsetzen sowie einfach installieren. Durch ihren fünfpoligen Anschluss können sie direkt an die dezentrale Peripherie PDP67 angeschlossen werden. Damit reduziert sich der Aufwand für die Inbetriebnahme.